Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
Vom Netzwerk:
ehe er sagte: »Fa h ren Sie fort, Dr. German! Die Linse muß in drei Jahren ihre volle Größe von tausend Kilometern erreicht haben. Wenn Sie das schaffen und dabei in den Grenzen bleiben können, die uns durch den Haushalt des Kongresses auferlegt sind, dann wäre es möglich, daß wir sogar den Senator Winthrop auf unsere Seite ziehen könnten. «
    Er drehte sich mit seinem Stuhl und schaute wieder auf die Szene, die sich draußen abspielte. Anita war bereits d a bei, die Kommission hinauszuscheuchen.
    Die Tür schloß sich. Er spürte Anita in seiner Nähe, als sie die Einstellungen an dem Autoskelett überprüfte, das seine linke Seite mit Energie versorgte.
    »Habe ich das richtig gemacht? « fragte er sie.
    »Goldrichtig «, antwortete sie. Das Funkeln in ihren bla u grünen Augen verriet ihm, daß es so war – diesmal.
    »Irgendwelche Nachrichten von der Präsidentin über e i nen Nachfolger? «
    »Keine «, antwortete Anita. »Sie hat größte Schwierigke i ten, jemanden zu finden, der qualifiziert ist und das Amt übernehmen will. «
    »Dann werde ich bleiben «, sagte Dr. Fresh. »Ich tauge zwar nicht mehr viel, aber ich kann wenigstens eine En t scheidung treffen. «
    Er sah, daß Anitas Augen feucht geworden waren.
    »Irgendwo «, sagte er bärbeißig, »muß es doch einen na i ven, opportunistischen jungen Kerl geben, der eine masoch i stische Ader hat und mit Freuden die wahnwitzigste Bür o kratie in der Geschichte der Menschheit leiten würde. «
    Anita konnte es nicht leiden, wenn er solche Sachen sa g te. Mit langen Schritten verließ sie sein Büro. Ihr langes r o tes Lockenhaar wehte hinterher. Sie ließ ihn mit seinen myst e riösen Schmerzen in der linken Seite vor dem Fenster si t zen.
    Ich hoffe bloß, daß dieser Schlepper mit Antimaterie funktionieren wird, sagte er zu sich selbst.
     
    Als der dringende Anruf von der Umsetzerstation auf dem Saturn beim Administrator einging, war niemand da, der ihn beantworten konnte. Anita zeichnete ihn für den Nachfolger auf und ließ dem geschäftsführenden Vertreter eine Kopie zukommen.
     
    Es war sechs Monate vor den Wahlen. Der Gedanke, daß sechzehn tapfere Menschen da weit draußen im Weltrau m g estrandet waren, rief bei der Nation Empörung hervor. Plötzlich war es schick, für den Weltraum zu sein.
    Senator Winthrops sechste Amtszeit wurde durch einen Wechsel an der Spitze sehr beeinträchtigt. Eine Koalition aus Republikanern und Libertariern bildete jetzt die stärkste Vertretung im Senat. Winthrop mußte sich mit einem Sitz der Minderheit im Bewilligungsausschuß für den Haushalt begnügen. Die erste Amtshandlung des neuen Vorsitzenden bestand darin, den frisch ernannten Leiter der Groß-NASA , den Ehrenwerten Perry Hopkins, vorzuladen.
    »Ich freue mich, Sie heute als den neuen Leiter der GNASA unter uns begrüßen zu können «, sagte Senator Rockwell. »Ich weiß, daß wir alle uns um das Schicksal u n serer tapferen Astronauten, die auf dem Weg zum Barnard sind, große Sorgen machen. In der Vergangenheit hat dieser Ausschuß unter dem Vorsitz unseres geschätzten Anführers der Minorität « – an dieser Stelle nickte Senator Rockwell dem weiter unten am Tisch sitzenden Senator Winthrop zu – »es für besser gehalten, gewisse Posten des Haushalts, die für die Raumfahrt vorgesehen waren, lieber den kleinen Farmern in unserem Land zuteil werden zu lassen. Zweife l los hat das in der Vergangenheit zu Problemen geführt. Wir wollen Ihnen deshalb sagen, daß die Zeit gekommen ist, dem Raumfahrtprogramm alle Mittel zuzuerkennen , die es braucht, um seine Mission zu Ende zu führen.
    Sagen Sie nun offen, was Sie brauchen, um die tragischen Folgen dieses unglücklichen Unfalls zu beseitigen, damit die Astronauten unserer großen Nation ihre epochemachende Fahrt ins All erfolgreich abschließen können! «
    Perry hatte etwas Ähnliches erwartet. Er begrüßte die e t was pathetischen Worte, die Senator Rockwell eben gespr o chen hatte. Er benötigte etwas Zeit, um sein sprichwörtliches Temperament unter Kontrolle zu bringen. Es war erst drei Wochen her, daß der Senat seine Ernennung bestätigt hatte; und schon teilte ihm der Arzt mit, daß die Schmerzen in se i nem Bauch Magengeschwüre seien. Lieber Himmel – was für ein Job! Er kaute seine Gelusil-Tablette zu Ende, nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas vor ihm und begann mit seiner Antwort.
    »Ich wünschte, ich könnte es Ihnen sagen, Senator Roc k well.
    Aber leider ist das

Weitere Kostenlose Bücher