Der Flug der Libelle
Steuergerät so umgebaut, daß es damit fertig wird. Alles, was ich noch brauche, ist jemand, der den Diodenblock für Mikrowellen gegen den piezoelektrischen für Sonar au s wechselt. «
»Kann der Zweig das nicht machen? « beklagte sich K a rin. Sie spürte immer noch den Druck des schneidend kalten Wassers auf ihrem Fleisch.
»Nicht allein «, sagte Jill. »Er ist schon draußen und ä n dert die Verdrahtung des Konnektors …«
»… Schon gut, schon gut! Ich werde es machen. «
Karin legte ihren Schutzanzug an und schleuste sich lan g sam nach draußen. Es war noch dunkel. Darum ließ sie sich Zeit, als sie unter dem Flügel hindurch und an der linken Seite der › Zauberlibelle ‹ entlangschwamm. Sie holte ihr b e währtes Schweizer Militär-Allzweckgerät [15] heraus und dre h te es so lange, bis sie an den richtigen Einstellschieber kam. Sie drückte auf den Schalter; und augenblicklich bildete sich aus den vielen abrufbaren Gedächtnisstrukturen in dem komplexen Kopf, der aus einer Metall-Legierung bestand, ein eigenarti ger Schrau benzieher. Seine Klinge sah wie die g e krümmte Oberfläche eines Pennys aus. Karin trieb sie in einen der krummen Schlitze am Radom und drehte. Ein fl a cher meta l lener Schrau benkopf sprang heraus. Karin ging etwas tiefer und nahm einen anderen Schraubenkopf mit Schlitzsperre in Angriff.
»Hier «, sagte Jill. Ihr Weihnachtszweig übergab Karin e i ne dicke runde Metallplatte mit Kreuzschlitzen. Karin nahm den Mikrowellensendeblock entgegen und händigte dem Zweig ein schweres Bündel quadratischer keramischer Pla t ten aus.
Der Zweig ergriff das hinten vom Sonarblock herunte r hängende Kabel und verband es mit einem kohlschwa r zen Kasten. Es gab eine Pause. Da stieß Karin plötzlich e i nen lauten Schrei aus. »AU! Ich bekomme Zahnschmerzen d a von. «
»Gut! « sagte Jill. »Das ist die Frequenz, welche die Zä h ne sensibilisiert. Wie ist es jetzt hiermit? «
»Mir wird übel «, antwortete Karin.
»Der infrasonische Teil funktioniert also «, sagte Jill. »Jetzt das ultrahohe Band. Hören oder fühlen Sie etwas? «
»Wauwau! « machte Karin. Ihre Ohren schienen sich z u sammenzukringeln. Sie schloß das Radom und paßte dabei auf, daß keine Luft darin eingesperrt blieb, welche die S i gnale hätte stören können.
»Ich kann jetzt sehen! « sagte Jill durch ihren Imp. »Ich muß zwar einige Sekunden warten, bis die entfernten Teile des Bildes eintreffen; aber ich kann wieder sehen! «
»Was kannst du sehen? « fragte Karin.
»Wir befinden uns auf der Seite eines allmählich falle n den Abhangs, der sich über Kilometer hin erstreckt «, sagte Jill. »Der Abhang erreicht ein Plateau etwa zehn Meter unter der Meeresoberfläche. Es gibt da einige Vulkanschlote. «
»Richard hatte also recht «, sagte Karin. Sie begann, die Kälte zu spüren. »Ich werde wohl hineingehen und es ihm mitteilen. «
»Ich habe Richard schon durch seinen Imp von unserem Fund informiert «, sagte Jill.
»Ich denke, ich werde auf jeden Fall hineingehen und ihm berichten «, sagte Karin.
George saß an der Forschungskonsole und verfolgte den Strom der Daten, der aus den Speichern der Bildgeräte über die Satellitenverbindung an die › Prometheus ‹ ging. Selbst wenn sie nicht in der Lage sein würden, diese Welt wieder zu verlassen, würden es doch wenigstens ihre Daten tun.
Ein Summer ertönte, und ein Licht blitzte auf zum Ze i chen, daß eine Nachrichtenverbindung seitens Rocheweltbasis he r gestellt war. George schaltete die Bedienungsorgane der Nac h richtenkonsole auf seine Forschungskonsole und antwo r tete.
Reds Gesicht erschien auf dem Schirm. Ihr Haar war ze r zaust, und die Augen hatten verdächtige rote Ränder.
»Vielleicht habe ich eine Lösung für euer Problem, › L i belle ‹ «, sagte sie. »Ich weiß nicht ob es funktionieren wird, aber …«
Da unterbrach sie eine tiefe Stimme von der Seite her. Das Gesicht von Thomas linste herein.
»Sicher wird es funktionieren «, sagte er. »Ich selbst wäre allerdings nie darauf gekommen, da ich nie etwas anderes getan habe, als Fracht von Planeten mit hoher Schwerkraft zu verfrachten. Das konnte nur so einem Mineralien-Spü r hund wie Red einfallen. Ich habe von Jack die optimale Bahnkurve ausrechnen lassen und die Treibstoffmengen, die wir mindestens für verschiedene Schwebezeiten brauchen; aber es sollte gut klappen. «
»Großartig! « sagte George. »Was ist es denn? «
»Das Aufstiegsmodul hat nicht
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