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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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schultes Testpilotengehirn bemerkte die Anomalie.
    Das Sperrfeuer aus Sonarimpulsen war Jill entgangen. Sie hatte zwar aus einiger Entfernung vor ein paar Stunden ein paar merkwürdige Piep und Pfeiftöne gehört. Aber nac h dem die aufhörten, harte sie die Geräusche in ihrem perm a nenten Gedächtnis abgespeichert unter »Geologie, vulk a nisch, Schlote, Geräusche von «. Aber die Geräusche waren wieder aufgetreten, und zwar aus geringer Entfernung – so nahe, daß sie offenbar nicht vulkanischen Ursprungs sein konnten.
    Die Videokameras für wissenschaftliche Überwachung und die anderen, in den Körper der › Libelle ‹ eingebauten Sensoren halfen, ein Bild zusammenzusetzen. Da waren ein roter und ein milchiger Klumpen aus Wasser, die sich lan g sam bewegten – wie formlose Ballen aus Seetang, die a n scheinend mit den Gezeiten mitliefen. Die Klumpen waren völlig amorph. Weder im Video, noch im Infrarotsensor war eine Struktur zu erkennen. Die Videokamera an Bord für I n nenaufnahmen hatte die Farben bestätigt, als die Klumpen gegen die Cockpitfenster gespült wurden. Die I n formation über das Aussehen ging in einen Teil von Jill, der darauf pr o grammiert war, nach Anzeichen für fremde Lebensfo r men Ausschau zu halten. Hier paßte das Programm nicht recht, weil es darauf trainiert war, Sy mm etrie und Nicht-Z u fälligkeit als Kriterien für Leben aufzufassen. So wurde die Meldung wieder in den Gedächtnisspeicher zurückgejagt und das Pr o gramm zum Auffinden von Fremdwesen ausg e schaltet.
    Auch die Sonar-Eingabe wurde, nachdem sie sowohl im Frequenz, wie im Zeitraum bearbeitet worden war, in das Programm für die Suche nach fremden Lebensformen g e schickt. Bald liefen dringende Meldungen durch das Haup t rechenwerk. Sie riefen die gespeicherte Gestaltinformation zurück und setzten eine Suche über jeden Sensor in Gang, der auch nur das geringste Bit an Information während jenes kritischen Zeitintervalls aufgefangen hatte.
    Als das Menschwesen Arielle jetzt eine aktuelle Lag e meldung verlangte, gab es für Jill bei der Antwort auf diese lästige Frage eine kleine Verzögerung. Danach wurde die volle Intelligenz des Computers eingesetzt. Aus den drast i schen Daten der chemischen Sensoren, die die Verhältnisse draußen überwachten, wurden seltsame Gerüche extrahiert. Leider kamen keine neuen Daten hinzu, so daß sich die An a lyse mit den aufgezeichneten Angaben begnügen mußte. Die waren aber nicht gut genug/Jill war sich fast sicher, daß sie Anzeichen für Leben gesehen hatte – und zwar für eine i n telligente Lebensform. Was sie gesehen hatte, war aber nicht das, was die Menschen erwartet hatten. Daher war das Mat e rial nicht schlüssig. Jill wollte die Leute nicht beläst i gen, ehe sie noch weitere Berechnungen angestellt hatte.
     
    »Ich brauche bessere Sensordaten «, sagte Jill schließlich.
    »Was ist denn los? « fragte Karin.
    »Ich bin blind «, antwortete Jill. »Ich habe massenhaft I n formation von den Infrarot und Videokameras auf den be i den Scannern in den › Augen ‹ Kuppeln; aber die sind halb vom Ozean überspült. Außerdem bin ich als Flugzeug daran gewöhnt, über die Fernsicht durch Radar zu verfügen. Wie kann ich Sie schützen, wenn ich keine Dinge aus der Entfe r nung herankommen sehen kann? «
    »Da kann ich nicht viel machen «, sagte Karin. »Dein R a da rd om befindet sich unter dem Meeresspiegel, und das Wasser läßt keine Mikrowellen durch. Falls du aber darauf beharrst, ein Schiff zu sein, dann mußt du einen Weg finden, wie ich dein Radar in ein Sonargerät umbauen kann. «
    »OK «, sagte Jill. »Bitte, mach aus meinem Radar ein S o nar! «
    »Das geht nicht «, antwortete Karin leicht verblüfft.
    »Sie haben gesagt, ich hätte weiter nichts zu tun, als i r gendeinen Weg zu finden, mein Radar in ein Sonar zu ve r wandeln «, sagte Jill. »Das ist mir gelungen. «
    »Wirklich? « rief Karin.
    »Wir haben eine volle Garnitur Ersatzteile für die Unte r wassersonde «, sagte Jill. »Die Sonareinrichtung der Mee r sonde hat fast dieselben Konstruktionsmerkmale wie der Mikrowellenscanner in meinem Radom. «
    »Das leuchtet ein «, sagte Karin. »Die haben beide die gleiche Wellenlänge, wenn auch das eine Gerät Radiowellen benutzt und das andere Schallwellen. «
    »Der piezoelektrische Sonarapparat verwendet höhere Spannungen und schwächere Ströme als das Radar mit se i nen Halbleitern «, sagte Jill. »Ich habe aber das elektronische

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