Der Flug der Libelle
Fli e ßen ‹ . «
»Mir ist das recht «, sagte Karin.
»Gibt es noch andere Elemente in der Menge der Flo u wen? « fragte Jill die geduldig wartende weiße Wolke.
◊Viele◊, lautete die Antwort.
»Wenn Zeit zunimmt, gibt es neue Elemente der Menge der Flouwen? «
◊ Ja. Neue Elemente klein. Wachsen an Größe, bis wie existierende Flouwen. ◊
»Also haben sie Kinder «, sagte Karin. »Aber wie machen sie die? «
»Vielleicht ist das ein Thema, über das sie nicht sprechen mögen «, sagte Jill. »Aber ich will es versuchen. «
»Ist neues Element ein Unterteil eines Flouwen, oder ist neues Element eine Vereinigung von Unterteilen zweier Flouwen? «
◊ Nicht eines. Nicht zwei. Bald dunkel.◊ Die weiße Wo l ke schwamm fort in den Ozean und war bald in der Dämm e rung verschwunden.
»Es schien über die Erörterung sexueller Fragen nicht b e sonders verstimmt zu sein «, sagte Karin.
»Es hat überhaupt nichts von Sex gesagt «, betonte Jill, logisch wie immer. »Es sagte nur, daß es keine Knospen entwickelte und daß es mit jemanden aus dem entgegeng e setzen Geschlecht keine Beziehungen hatte. «
»Wie machen sie dann aber Babies? « fragte Karin.
»Vielleicht werden wir das eines Tages herausfinden «, sagte Jill ganz sachlich. »Wünschen Sie, daß Ihnen der Weihnachtszweig bei der Untersuchung der Probe hilft? «
»Ich bin eine ganze Weile draußen gewesen «, sagte K a rin. »Ich glaube, ich sollte erst etwas essen und schlafen. Der Zweig soll die Probe in das Kühlfach der Klimakontrolle tun. Ich werde mich darum kümmern, wenn ich wieder frisch bin. «
Sie schleuste sich ein, hing ihren Anzug auf und ging zur Anrichte.
David war an der Computerkonsole. Sie sah, daß er mit Jill die Struktur der Pfeiftöne und Klänge untersuchte, die die Flouwen als Sprache benutzten. Es schien eine sehr komplizierte Sprache zu sein, etwas wie gesprochenes Ch i nesisch, wo das gleiche Lautgebilde verschiedene Bede u tungen haben konnte, je nach der relativen Tonhöhe und seiner Stellung in der Gruppe von Phonemen, die das ko m plexe Wort bildeten.
»Wie kommst du mit den Fremden bei den Sprachstudien voran? « fragte Karin Jill am nächsten Tage. »Ich habe da ein paar Fragen, die ich stellen möchte. «
»Es geht gut, Karin. Die Kreaturen sind sehr intelligent. Sie lernen viel schneller als Menschen. Sie machen weniger Fehler als Menschen. Sie vergessen fast nie, anders als Me n schen …«
»Das reicht! Als nächstes wirst du mir noch erzählen, daß sie höhere Intelligenzquotienten haben als wir. «
»Sie haben wirklich höhere IQs. Ich möchte schätzen, ihr IQ ist größer als …«
»Das WILL ich gar nicht wissen! «
»Jawohl, Karin. «
»Kannst du dich mit ihnen gut genug verständigen, um sie nach der anderen Fauna und Flora im Meer zu fragen? «
»Ich werde mit dem Lauten Roten darüber sprechen. «
Von dem Radom im Bug der › Zauberlibelle ‹ kam ein si n gender Ton und fast sofort eine Antwort von der roten Wo l ke vor dem Flugzeug. Der Imp auf Karins Schulter überset z te beide Seiten des Gesprächs.
»Gibt es andere, die dir nicht ähnlich sind? «
☼Ja, massenhaft! Soll ich sie dir zeigen?☼
»Ja, bitte! « sagte Jill.
☼Was bedeutet › bitte ‹ ?☼
Jill, die sich mit dem Begriff von Höflichkeit bei diesen sehr direkten, fast geschäftsmäßigen Kreaturen erst noch beschäftigen mußte, beschloß, die Frage zu übergehen.
»Vorige Äußerung negiert. Ja. Zeige uns! «
Der rote Klumpen, dem es nicht das geringste ausmachte, daß Jill sich weigerte, seine Frage zu beantworten, stieß e i nen durchdringenden Pfiff aus, der weit in den tiefen Ozean drang. Nach ein paar Sekunden flüsterte der Imp auf Karins Schulter.
»Schauen Sie nach zehn Uhr tief! « Es gab ein gurgelndes Geräusch, als Jill die Trimmung änderte und die Cockpitfe n ster unter die Oberfläche des Ozeans tauchten.
Karin drehte den Kopf zur Seite und blickte aus dem li n ken Cockpitfenster. Nahe dem Meeresboden war eine recht dünne, orangefarbene, schlangenähnliche Kreatur, die sich durch Wellenbewegungen ihres langen, schmalen Körpers schnell durchs Wasser vorantrieb. Sie schoß zur Oberfläche empor und zog sich dabei in Länge zusammen. Als sie h e rankam, konnte Karin hören, daß sie kurze, scharfe Töne ausstieß, wie eine fiepende Welpe. Dabei war sie größer als ein Bernhardiner. Das schnelle orange Geschoß traf das rote Fremdwesen in der Mitte und tauchte in vollem Tempo tief
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