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Der Frauenkrieg

Der Frauenkrieg

Titel: Der Frauenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Majestät dem König und der Königin-Regentin zu öffnen?« – »Zu meinem Schmerze.«
    »Und was verlangt Ihr?« – »Die Freiheit der Herren Prinzen, deren Gefangenschaft das Land verheert und zu Grunde richtet.«
    »Seine Majestät unterhandelt nicht mit ihren Untertanen.«
    »Das wissen wir wohl; wir sind auch bereit zu sterben, im Bewußtsein, daß wir für den Dienst des Königs den Tod empfangen, obgleich es den Anschein hat, als führten wir Krieg gegen ihn.«
    »Es ist gut,« sagte Guitaut, »mehr wollten wir nicht wissen.« Er kehrte darauf zum Marschall zurück und meldete den Erfolg seiner Sendung.
    Der Marschall ließ sofort aus den nächsten Dörfern alle Leitern holen, einen Teil seiner Reiter absitzen und zum Sturme vorrücken. Da demaskierten sich plötzlich sechs Batterien, und eine volle Salve strich unter die Angreifer. Vier Mann sanken nieder, und zum Entsetzen der Höflinge wurde einem Pferde vor dem Wagen der Königin der Bauch aufgerissen. Der Marschall erkannte, daß er mit seinen ungenügenden Kräften die kleine wohl verteidigte Feste nicht nehmen konnte. Es wurde daher beschlossen, daß die Majestäten sich in dem kleinen weißen Hause des Herzogs von Epernon, wo früher Nanon gewohnt hatte, einquartieren und hier die Erstürmung von Vayres abwarten sollten.
    Der junge König konnte seine Aufregung nicht bemeistern und die Tränen nicht unterdrücken.
    »Was habt Ihr denn, Sire?« fragte die Königin.
    »Oh! nichts, Madame,« antwortete das Kind; »ich werde hoffentlich eines Tags König sein... und dann wehe denen, die mich beleidigt haben.«
    »Wie heißt der Gouverneur?« fragte die Königin.
    Niemand konnte ihr antworten, niemand wußte es.
    Man erkundigte sich nun bei dem Fährmann, und dieser nannte Richon.
    »Es ist gut,« sagte die Königin, »ich werde mich dieses Namens erinnern.«
    »Und ich auch,« rief der junge König.
     

Dreizehntes Kapitel
     
    Ungefähr hundert Mann von den königlichen Haustruppen setzten mit Ihren Majestäten über die Dordogne; der Rest blieb bei dem Marschall de La Meilleraye, der, fest entschlossen, Vayres zu belagern, die Armee, erwartete.
    Kaum war die Königin in dem kleinen Hause einquartiert, das sie weit über ihre Hoffnung wohnlich fand, als Guitaut erschien, um ihr zu sagen, ein Kapitän namens Cauvignac, der behaupte, eine wichtige Angelegenheit führe ihn her, erbitte sich die Ehre einer Audienz.
    Die Königin wollte den Kapitän, als sie hörte, daß er nicht ihrer Armee angehöre, nicht empfangen, erklärte sich aber auf Mazarins Rat, der meinte, gerade den Fremden, der möglicherweise ein Verräter sei, habe man jetzt am nötigsten, dazu bereit.
    »Laßt ihn also eintreten, da dies die Ansicht des Herrn Kardinals ist,« sagte sie.
    Der Kapitän wurde sogleich eingeführt und erschien mit so viel Ungezwungenheit und Leichtigkeit, daß die Königin, gewohnt, einen entgegengesetzten Eindruck auf die ihr Nahenden hervorzubringen, sehr darüber erstaunte.
    Sie maß Cauvignac vom Kopf bis zu den Füßen; aber dieser hielt den königlichen Blick vortrefflich aus.
    »Wer seid Ihr, mein Herr?« fragte die Königin.
    »Der Kapitän Cauvignac,« antwortete der Eintretende.
    »In wessen Dienst seid Ihr?« – »Im Dienste Eurer Majestät, wenn Sie gnädigst will.«
    »Ob ich will? Allerdings. Gibt es überhaupt einen andern Dienst im Königreich? Gibt es zwei Königinnen in Frankreich?«
    »Gewiß nicht, es gibt nur eine Königin in Frankreich und das ist die, der ich in diesem Augenblick meine tiefste Ehrfurcht zu Füßen zu legen das Glück habe; aber es gibt zwei Meinungen, wie es mir wenigstens vorkam.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?« fragte die Königin, die Stirn runzelnd.
    »Ich will damit sagen, Madame, daß ich vor kurzem noch wahrzunehmen glaubte, daß Herr Richon Eure Majestät nicht mit aller ihr schuldigen Achtung empfing; dies zeigte mir, daß es in Frankreich zwei Meinungen gibt: die royalistische und eine andere, und daß Herr Richon zu dieser andern gehört.«
    Annas Gesicht verdüsterte sich immer mehr.
    »So? Ihr glaubtet dies zu sehen?« sagte sie.
    »Ja, Madame,« antwortete Cauvignac mit vollkommen naivem Tone. »Ich glaube sogar zu sehen, daß ein Kanonenschuß mit einer Kugel aus der Festung abgefeuert wurde, und daß diese Kugel die Karosse Eurer Majestät verletzte.«
    »Genug, mein Herr... Habt Ihr Euch nur von mir Audienz erbeten, um Eure albernen Bemerkungen zu machen?«
    »Ah! du bist unhöflich,« sagte Cauvignac

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