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Der Frauenkrieg

Der Frauenkrieg

Titel: Der Frauenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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in seinem Innern; »dann sollst du teurer bezahlen.«
    Nein, Madame, ich habe mir Audienz erbeten, um Euch zu sagen, daß Ihr eine sehr große Königin seid, und daß meine Bewunderung für Euch ohnegleichen ist.«
    »Ah! wirklich?« versetzte die Königin mit trockenem Tone.
    »Infolgedessen habe ich beschlossen, mich ganz und gar dem Dienste Eurer Majestät zu weihen.«
    »Ich danke,« sagte die Königin mit Ironie; dann wandte sie sich zu ihrem Kapitän der Garde mit den Worten: »Guitaut, man jage diesen Schwätzer hinaus!«
    »Um Vergebung, Madame,« sagte Cauvignac, »ich werde gehen, ohne daß man mich hinausjagt, aber wenn ich gehe, bekommt Ihr Vayres nicht.«
    Und Cauvignac verbeugte sich anmutig vor Ihrer Majestät.
    »Madame,« sagte Mazarin leise, »ich glaube, Ihr habt unrecht, daß Ihr diesen Menschen fortschickt.«
    »Kehrt um,« rief die Königin, »und sprecht; Ihr seid ein seltsamer Mensch und scheint mir belustigend.«
    »Eure Majestät ist sehr gut,« erwiderte Cauvignac sich verbeugend.
    »Was spracht Ihr vorhin von Vayres?«
    Cauvignac erklärte, er habe hundertfünfzig Mann in der Festung, und diese hundertfünfzig trete er der Königin ab, worauf es ein leichtes sein werde, die Tore der Festung für die Belagerer zu öffnen. Als Preis verlange er für jeden Mann 500 Livres und dazu für sich die Stelle eines Gouverneurs von Branne. Die Königin war bereit, diese Bedingungen zu bewilligen, als Cauvignacs Förderung, sie solle sofort eine von ihm bereits entworfene Erklärung unterzeichnen, ihren Zorn aufs neue erweckte. Diese Erklärung lautete: »An dem Tage, an dem ich ohne Schwertstreich in Vayres einziehe, bezahle ich an den Herrn Cauvignac die Summe von fünfundsiebenzigtausend Livres und mache ihn zum Gouverneur von Branne.«
    Sie wies dem Unverschämten die Tür, und ihr Zorn war diesmal so groß, daß sie ihn auch trotz Mazarins Mahnung nicht wieder zurückrufen ließ.
    Auf Befehl der Königin sollte auch dem Heere, das soeben, vom langen Marsche ermüdet, angelangt war, nicht bis zum nächsten Tage Ruhe gegönnt, sondern der Sturm sofort begonnen werden.
    So trafen der Marschall und Guitaut schleunig alle Anordnungen, die vor den Augen der Königin, des Königs und ihres ganzen Gefolges pünktlich, wenn auch naturgemäß unter vielem Lärm, vollzogen wurden. Dann trat einen Augenblick Grabesstille ein, da auch hinter den Verschanzungen, nachdem eine einzige Trommel sich gerührt hatte, alles schwieg.
    Dann erscholl ein Kommando, klar, bestimmt und fest. Die Königin konnte in der Entfernung, in der sie stand, die Worte nicht hören, aber sie sah auf der Stelle die Truppen sich in Reihen formieren; sie zog ihr Taschentuch und schwang es in der Luft, während der junge König mit dem Fuße stampfte und mit fieberhafter Stimme: »Vorwärts! vorwärts!« rief.
    Das Heer antwortete durch einen einzigen Schrei: »Es lebe der König!« Dann brach die Artillerie im Galopp auf, stellte sich auf eine kleine Anhöhe, und beim Klange der Trommeln, die das Zeichen zum Angriff gaben, setzten sich die Reihen in Bewegung.
    Es war keine regelmäßige Belagerung, sondern eine Erstürmung. Die in der Eile von Richon errichteten Verschanzungen waren Erdwälle, so daß man keine Laufgräben zu Eröffnen brauchte, sondern sogleich zum Sturm schreiten konnte. Es waren jedoch vom Kommandanten von Vayres alle Vorsichtsmaßregeln getroffen worden, und man sah, daß er mit ungewöhnlicher Geschicklichkeit alle Mittel, die ihm das Terrain bot, benutzt hatte.
    Ohne Zweifel hatte es sich Richon zum Gesetz gemacht, nicht zuerst zu schießen, denn auch diesmal erwartete er die Aufforderung des königlichen Heeres; nur sah man wie beim ersten Angriff die furchtbare Reihe der Musketen sich senken, deren Feuer eine so große Verheerung unter den Haustruppen angerichtet hatte.
    Zu gleicher Zeit donnerten die sechs in Batterie aufgestellten Stücke, und die Erde der Brustwehren und die Palisaden, womit diese bekränzt waren, flogen auf.
    Die Antwort ließ nicht auf sich warten; die Artillerie der Verschanzungen donnerte ebenfalls und grub tiefe Lücken in die Reihen der königlichen Armee; aber auf den Ruf der Führer verschwanden diese blutigen Furchen; die Lefzen der geöffneten Wunde schlossen sich wieder, die einen Moment erschütterte Hauptkolonne setzte sich abermals in Marsch.
    Nun war die Reihe an den Musketen, zu krachen und zu prasseln, während die Kanonen wieder geladen wurden.
    Fünf Minuten nachher

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