Der Fremde aus dem Meer
Testament an sich. »Sie hat es mir vertrauensvoll aufgetragen.« Er blickte kurz zu Penelope hinüber. »Uns hat sie aufgetragen, das Falsche richtig zu stellen.«
»Ohne Annora ist es nicht dasselbe«, sagte er leise und warf Penelope einen flüchtigen Blick zu.
»Ich will nicht gefühllos sein, aber nicht nur Euch ist Unrecht widerfahren.«
Alexander wusste, was er meinte, und blickte Ramsey offen an.
»Ohne die Diamanten ist das Ganze eine wacklige Angelegenheit«, mahnte er.
»Sloanes Neigung zur Erpressung kann uns bald nicht mehr schaden.« Er blickte Penelope beruhigend an. »Sie glauben, dass Penelope den ganzen Beutel von Tess bekommen hat.« Ramsey wühlte in seiner Hosentasche, hob die Faust und öffnete sie. Der daumengroße tief rosafarbene Diamant hing wie ein Gehenkter an der Goldkette. »Hat sie aber nicht.«
Penny starrte auf den sich drehenden Stein und war sekundenlang von seinem feurigen Glanz gebannt. Alexander legte sich den Diamanten auf die Handfläche und hielt ihn gegen das Licht der Eingangshalle.
»Die rote Lady.«
Ramsey machte ein finsteres Gesicht, als der Ältere mit dem Daumen über den geschliffenen Stein rieb.
»Er gehörte Annora.« Sein Blick ging zu Ramsey. »Er war nicht bei denen, die ich zum Umtauschen gekauft habe. Er gehörte meiner Ururgroßmutter.
Ramsey ließ die Kette auf Alexanders Handfläche gleiten. »Seid Ihr sicher?«
»Annora hat ihn nie abgelegt.« Lange sah er Penelope an, dann ging sein Blick langsam wieder zu Ramsey. »Und das kann ich beweisen.«
Immer wieder glitt er in gleichmäßigem Rhythmus in sie hinein, während sie sich ihm verlangend entgegenwölbte. Genüsslich strichen seine Hände über ihren Körper. Ihre Beine um seine Mitte geschlungen, hob er sie vom Bett hoch, und sie verschmolzen miteinander, gingen ineinander auf, frauliche Weichheit gepaart mit männlicher Kraft.
Sie erbebte, und er umfasste die Rundungen ihres Pos, spürte ihre Erregung, genoss die schnellen Blitze ihrer Ekstase, die ihren
Körper folterten. Ihr Atem ging stoßweise, sie klammerte sich an ihn, umgriff seine Schultern, verausgabte sich ganz. Sie war immer so wild nach ihm, warf ihren Kopf zurück, bat um Schnelligkeit und Kraft, und Ramsey wölbte seinen Rücken in einem hohlen Bogen, kam zum Höhepunkt und verströmte sich in ihr. Er hielt sie fest, ihren schlanken Körper an sich gepresst, während sie von rauschhafter Lust geschüttelt wurde, die ihren Körper wie ein Buschfeuer immer wieder entflammten.
Nach einem Augenblick, der wie eine Ewigkeit sich dehnte, erschlaffte ihr Körper. In einem langen, hingebungsvollen Kuss saugte sie sich an ihm fest, und Ramsey glaubte, vor zärtlicher Liebe vergehen zu müssen.
»Heirate mich, Ramsey«, sagte sie, ohne ihre Lippen von seinem Mund zu lösen. »Ich liebe dich, heirate mich.«
Er hob die Augenbrauen und zog sich zurück, während er ihr forschend in die Augen zu sah. »Es ist doch eigentlich Sitte, dass der Mann fragt.«
Ihr Blick war trotzig. »Nicht in meinem Jahrhundert.«
»Dies ist wirklich nicht der angemessene Ort, um solch eine Frage zu stellen.«
Sie wurde plötzlich starr, und aus ihrem Gesicht wich jede Regung. »Bedeutet das ein Nein?«
»Nein, nein.« Er seufzte unglücklich, ließ die Fingerspitzen über ihre nackte Schulter gleiten und konzentrierte sich auf diese Bewegungen. »Ich habe nie geglaubt, jemanden einmal so sehr zu lieben, dass ich dir diese Frage stelle.«
Sie hob eine Augenbraue und verzog die Lippen. Er schmollte.
»Soll ich mein Angebot zurückziehen?«
»Nein!« Das klang entsetzt und etwas ängstlich. »Ich werde dein Gatte sein.«
Gatte. Wie passend! »Es hört sich an wie eine lästige Pflicht.«
»Ich werde einen tüchtigen Ehemann abgeben«, sagte er im
Brustton der Überzeugung und schmiegte sie in seine Arme. »Du wirst es erleben.«
Sie sah ihn zurückhaltend an, doch in ihren Augen blitzte Freude auf. »Wirklich?«
Er warf sie auf den Rücken und drang tief in ihren verlockenden Körper ein. »Oh, du hast diesen zweifelnden Blick an dir, Verführerin.«
»Nimm mir den Zweifel«, sagte sie keuchend.
»Das werde ich, selbst wenn ich dazu ein Jahrhundert brauche, Liebste.«
Mit Tränen in den Augen strahlte sie ihn an. »Ich kann es kaum erwarten.«
Sie roch Kirschblüten und fühlte sich so sicher, als sei sie in einen weichen Kokon gehüllt. Es war ihr, als träume sie den Traum eines behüteten Kindes. Sie spürte Wärme und Geborgenheit um sich,
Weitere Kostenlose Bücher