Der Fremde aus dem Meer
führte, um sie anzuzünden. »Es wird nicht mehr lange so gehen. Ich habe eine ...« Sie wurde plötzlich starr, und ihr Körper spannte sich an, als der Rauch um seinen Kopf kreiste. Sie atmete tief ein, und ihr Blick verengte sich. Das überwältigende Gefühl, das alles schon einmal erlebt zu haben, durchdrang sie und hielt sie in Bann geschlagen. Einen Augenblick lang sah sie nur das in Rauch gehüllte Gesicht. Erschrocken zuckte sie zusammen, als jemand sie berührte.
»Ramsey«, flüsterte sie erleichtert. Ihr Blick fiel auf die Bücher in seiner Hand. Er gab sie ihr. Den Blick auf Tess’ Tagebücher geheftet, strich sie die Ecken glatt und nahm dann das erste, sah nach, welcher Band es war, und überreichte ihn Alexander.
Alexander öffnete ihn nicht, sondern starrte zwischen seine Füße, während er heftig an seiner Pfeife zog.
»Tess Renfrew war meine beste Freundin, Alexander.« Sein Kopf fuhr hoch. »1789 heiratete sie Dane Blackwell.«
»Ich weiß.«
Penelopes Blick schoss zwischen Ramsey und Alexander hin und her. »Weißt du, wie sie ...«
»... die Zeiten wechselte?«, erwiderte er mit hochgezogenen Brauen. »Nein. Und über fünfzig Jahre lang habe ich diese Geschichten überhaupt nicht geglaubt.« Er sah zu Ramsey hinüber. »Solange nicht, bis ich Ihren Namen auf dem Kaufvertrag las. Er stimmt mit der Unterschrift auf der Heiratsurkunde überein.«
Er wartete auf Zustimmung, und als niemand etwas sagte, stupste Penny ihn an.
Ramsey schluckte und ließ sich neben Penelope nieder, wobei er seinen Arm um ihre Schulter legte. »Ich fürchte, ich lege hiermit meine Zukunft in Eure Hände, Sir.«
Alexander lehnte sich in das Polster zurück und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, bevor er die beiden ansah. »Bei mir sind Sie sicher ... Ramsey Malachai Gamaliel O’Keefe.
Um Ramseys Lippen zuckte es, und als Alexander den ersten Band öffnete, stand er auf, zog Penny mit sich und führte sie auf das Haus zu.
Sie neigte den Kopf dicht an ihn. »Um Himmels willen, welcher Dämon hat deine Eltern geritten, als sie dir alle diese Namen gaben?«, flüsterte sie ihm zu. Ram lachte leise.
»Bei meiner Geburt war ich ein winziges Wesen, Liebes.«
Nachdenklich musterte sie seine hoch gewachsene Gestalt.
»Sie haben sich wohl vorgestellt, dass ich in die Namen hineinwachse.«
»Nun ... Teile von dir haben das ja auch getan«, sagte sie mit einem kehligen Schnurren. Er lachte, und sie traten in das kühle Haus und ließen Alexander beim Studium seines Erbes zurück.
Bei ihrer Rückkehr schritt er auf den Holzplanken der Terrasse auf und ab. Als die Glastür zurückschwang, blieb er stehen und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
»Phalon hatte nichts mit dem Verschwinden meines Kindes zu tun.« Er klang absolut überzeugt. »Er ... betete seine Schwester an. Und niemals hätte er uns ein solches Leid zugefügt.« Er wedelte mit einem Papier vor ihnen herum.
»Ich klage niemanden an«, sagte Penny und ging auf ihn zu. »Aber wie erklärst du dir dann, wie sie überhaupt in den Besitz der Diamanten kamen?«
Sein Blick war so scharf wie die Klinge eines Dolches. »Zum
Teufel noch mal! Wenn ich das wüsste! Nicht einmal die Polizei wusste, dass ich das Geld in Diamanten umgetauscht hatte. Aber sie sind weg. Alles ist weg. Was soll es also!«
»Alexander.« Pennys Stimme klang beruhigend. Behutsam drückte sie ihn in einen Sessel und legte ihm die Hand auf die Stirn. »Wir haben dir dies nicht erzählt, um dich zu aufzuregen. Ich habe gemeint, dass du ein Recht darauf hättest, über deine Familie Bescheid zu wissen.« Sie spürte genau, dass er etwas verheimlichte.
Er ballte die runzligen Finger zur Faust und öffnete sie wieder. Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Einen Augenblick lang herrschte gespannte Stille. »Ist dieser Zusatz zum Testament von irgendeiner Bedeutung?«
»Ja. Wainwright hat die Echtheit der Unterschrift bestätigt. Und wie der Waliser mir sagte, hat die Verfassung zweihundert Jahre gegolten. Warum nicht auch dieses Dokument?«
Der alte Mann lachte kurz und tief auf, und Penny lächelte Ramsey entspannt und erleichtert an.
Doch als Alexanders Blick wieder auf das Testament fiel, das er immer noch in der Hand hielt, wurde sein Ausdruck wieder ernst. »Sie sollten diesen Anspruch hier erlöschen lassen, Ramsey. Es ist die Sache nicht wert.«
»Das kann ich nicht.«
Alexander blitzte ihn an.
»Es ist eine Sache der Ehre.« Er nahm den Zusatz zum
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