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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Kontinent war.
    »Sagt mir, wann ihr den Nachtisch haben wollt.«
    Lächelnd sah Ramsey auf Penelope. »Käsekuchen«, sagten beide voller Inbrunst, und Margaret musste ebenso lachen wie Alexander, als sie ins Haus zurückging.
    Penny nahm einen Schluck Kaffee und ließ die warme Brise über ihre Haut streichen. Einem plötzlichen Einfall folgend, kickte sie ihre Schuhe aus, stand auf und ging zum Schwimmbecken hinüber. Sie ließ sich auf den Rand gleiten und tauchte die Füße in das glitzernde Nass. Die Lichter des Beckens ließen das Wasser in durchscheinendem Blaugrün schimmern.
    Hinter ihr warf Ramsey Alexander einen Blick zu, erhob sich und ging hinüber zu Penelope. »Ich möchte einmal die Sicherheit auf dem Grundstück überprüfen.«
    Er beugte sich vor, um ihr einen Kuss aufs Haar zu drücken.
    Sie ergriff seine Hand und sah forschend in seine dunklen Augen. »Du würdest es mir sagen, wenn es Probleme gäbe, nicht wahr?«
    »Gewiss, Liebes.« Er ging neben ihr in die Hocke und küsste sie schnell und leidenschaftlich. Alexander lächelte. Sie sah ihm nach, wie er zum Haus ging. Alexander war kein dummer Mann, und obwohl er über die bewaffneten Wachen an der Tür und über die Alarmanlagen kein Wort verloren hatte, war ihm klar, dass irgendetwas die Leute im Haus anspannte wie ein aufgeblähtes Segel.
    Irgendeine Gefahr lauerte im Hintergrund.
    »Du siehst glücklich aus«, sagte Alexander plötzlich mit weicher Stimme zu Penny, als ob die Erkenntnis ihn freute.
    »Ich habe nicht geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte«, antwortete sie und richtete den Blick wieder auf das Becken. »Ich wollte gerade aufgeben, als Ramsey in meinem Leben auftauchte.«
    »Du bist zu jung, um dich in einem Loch zu verkriechen.«
    »Ich glaubte, gute Gründe dafür zu haben.« Sie warf einen Blick zurück über ihre Schulter und lächelte ihn schelmisch an. »Und hör sich einer an, wer da spricht.«
    Er lächelte ihr kurz zu. »Es lässt einen irgendwie an das Schicksal glauben.«
    »Ich glaube noch an viel mehr als an das Schicksal«, sagte sie und lachte auf. »Nichts hat mehr die gleiche Bedeutung wie vorher.« Das galt sowohl für ihre Einstellung zu sich selbst als auch zu ihrer Karriere. Es war ihr sogar gleichgültig, ob sie jemals wieder eine Hauptrolle bekommen würde. Sie hatte andere Pläne. »Es gibt da etwas, was mich beunruhigt«. Penny drehte sich um und sah Alexander direkt an, der sie ermunternd anblickte. »Wie
    kam es dazu, dass ein Rothmere schließlich in den Besitz deines Hauses gekommen ist?«
    Alexanders Miene nahm einen harten Zug an. Er sah auf seinen Schoß, nahm einen Schluck Kaffee und setzte bedächtig die Tasse ab, bevor er den Blick wieder auf Penelope richtete.
    »Als meine Welt zusammenbrach, kam er und hat sie wieder aufgebaut.«
    »Wie kann das sein, wo gerade er das Haus deiner Vorfahren erhalten hat?«
    Alexander beugte sich nach vorne, stützte die Ellbogen auf die Knie und verschränkte die Hände. »Die Stadt wollte alles nehmen. Er kaufte den Schuldschein und versprach, das Haus und die Ländereien so zu lassen, wie sie vor zweihundert Jahren gewesen waren.« Schulterzuckend fuhr er fort. »Bei dem Unternehmen konnte er nichts machen. Phalon wusste damals nicht genug über Schifffahrt.«
    Penny schwang die Beine aus dem Becken, erhob sich und ging auf ihn zu, nasse Fußspuren hinterlassend.
    »Warum er?« Sie ließ sich auf dem Korbsofa nieder.
    Gelassen zuckte er mit den Schultern. »Er gehörte zur Familie.«
    »Wie bitte?« Die Augen weit aufgerissen, richtete sie sich kerzengerade auf.
    »Annora, meine Frau ...« Ein, zwei Sekunden starrte er sie an, »... war Phalons Schwester.«
    Penny ließ sich in das knarrende Korbsofa zurückfallen. »Das ist ja interessant!«
    »Was geht hier eigentlich vor, Penelope?«, fragte Alexander. »Dieses Haus ist ja stärker bewacht als Camp David.«
    »Es hat ein paar Drohungen gegeben.« Sie konnte seinem Blick nicht standhalten, denn diese Halbwahrheit blieb ihr fast im Halse stecken.
    »Wer will dir etwas antun?«
    »In der Vergangenheit habe ich ein paar Dummheiten angestellt«, wich sie aus.
    Seine hellgrünen Augen blitzten auf. »Du bist erpresst worden.«
    Sie errötete. »Es war das Ergebnis einer verpfuschten Jugend«, sagte sie achzelzuckend, während er einen Lederbeutel und eine Pfeife aus der Innentasche seiner Jacke holte und sie fragend hochhob. Penny nickte und sah zu, wie er die Pfeife stopfte und an den Mund

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