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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Galle des Verrats.
    »Mein Gott, Mann, warum?«
    Ohne auf das Messer zu achten, wendete Noal den Kopf und spuckte Blut.
    »Ich stand in seiner Schuld.«
    Ramsey wollte ihm am liebsten das Gesicht einschlagen. »Keine Schuld ist einen Mord wert!«
    »Er ist mächtig und hat großen Einfluss.«
    »Und Ihr seid ein Feigling!«
    Noal versuchte sich loszureißen. Ein Schuss zerriss die Stille.
    Aus den Augenwinkeln konnte Ram sehen, wie eine Gestalt erstarrte und die Hände hob.
    Hank kam aus der Dunkelheit, den Lauf in den Rücken des anderen Eindringlings gedrückt. Das Gesicht des Mannes war verunstaltet und blutete. »Es tut mir Leid. Er war mir entkommen.« Hank zuckte mit den Schultern und steckte seine Waffe ein. Noals Partner taumelte nach vorne.
    Plötzlich gingen am Haus die Lichter an und überfluteten den Strand und das Anwesen.
    Vorsichtig um sich blickend, trat Penelope aus der Hintertür. »Ramsey!« Furcht und Anspannung lagen in ihrer Stimme.
    »Komm her!«, rief Ramsey, wobei er seinen Gefangenen keinen Moment aus den Augen ließ.
    Hank trat näher und murmelte seinem Opfer zu, was er am liebsten mit ihm tun würde. Er stellte sich neben Ramsey und hob das Messer auf, das er zu einem anderen hinter seinen Gürtel steckte. Dann ging er an ihre Tragegürtel und öffnete die Schnallen. Er zog die Gurte herunter und warf sie ins Meer.
    Ramseys Blick ging von Noal zu dem zweiten Mann und der ihm unbekannten Ausrüstung. Seine Unwissenheit machte ihn noch wütender. »Sorge dafür, Hank, dass sie ordentlich gefesselt und in ein passendes Verlies gesteckt werden.« Ram strahlte den älteren Mann an.
    »Ich weiß schon, wo ich sie hinstecke.« Hank trat zurück, als Penelope herankam. »Hier, Schatz.« Er drückte ihr die Waffe in die Hand und richtete sie auf das Ziel. »Halte sie genau zwischen die Augen.«
    »Ich kann’s nicht glauben, dass das schon wieder passiert ist.« Penny blinzelte, und ihre Füße versanken im Sand. »Wie hast du gewusst, dass sie ...?« Ihre grünen Augen weiteten sich, als sie einen Blick auf Ramsey werfen konnte. »Oh, mein Gott, Ramsey...« Sie schluckte und zitterte. »Sag mir, dass das nicht dein Blut ist.«
    Ram blickte an seinem Brustkorb hinunter. Sein ganzes Hemd und die Ärmel trieften von Blut. Scharf blickte er Noal in die Augen und schob ihn dann auf Penelope zu. »Er hat dein Pferd umgebracht.«
    Entsetzt konzentrierte sich ihr Blick auf den Mann im Taucheranzug, dessen Gesicht blutverschmiert war. Sie blinzelte. »Noal!« Sie machte einen Schritt in seine Richtung, wobei sie ihr Ziel im Auge behielt. »Wie konntest du so etwas tun?«
    Ramsey machte eine Bewegung auf ihre Waffe zu, doch sie stupste ihn weg. »Nein, ich mag das ... diese Macht«, sagte sie, und ihre Wut wurde größer. »Und wenn irgendwer ihn niederschießen sollte, dann bin ich das. Schon von Gesetzes wegen muss ich diejenige sein.«
    Ram blickte finster und war es verdammt leid, seine Männlichkeit ständig den Gepflogenheiten dieses Jahrhunderts unterzuordnen.
    »Warum?« In ihren abgeschnittenen Jeans und einem zu weiten T-Shirt ruckte Penny mit dem Lauf der Waffe. »Warum?«
    »Rothmere hat mich angeheuert, um herauszufinden, was du weißt.«
    »Das stimmt nicht ganz. Sloane steckt doch hinter dem Ganzen«, sagte Penny. Noal schüttelte den Kopf und schob sich die Kapuze vom Kopf.
    »Zuerst schon. Aber danach nicht mehr.« Er drückte die Hand auf die blutende Stelle an seiner Seite. »Himmel, ich wünschte, ich hätte keinen von den beiden je kennen gelernt.« Seine Blicke gingen zwischen Ram und Penny hin und her. »Kapiert ihr das denn nicht? Er besitzt die Hälfte meiner Agentur, so wie er die Hälfte der ganzen Stadt besitzt! Und ihr habt ihn euch zum Feind gemacht.«
    Auf ihrem Gesicht zeigte sich keine Regung.
    »Gib ihm, was er haben will, Penny!«
    Sie hob eine Augenbraue. »Und wenn ich das nicht tue?«
    »Er wird dir wehtun.«
    Sie sah ihn abschätzig an.
    »Ich habe versucht, dich zu warnen.«
    In ihren Augen blitzte es auf. Plötzlich fielen alle Puzzleteile an die richtigen Stellen. Ihre Schlüssel, die nicht an der richtigen Stelle hingen, der Mann, der sie in einem nassen Tauchanzug angegriffen hatte, die zerdrückte Blume im Haus, wie sie Ramsey zu dem Obdachlosenheim führten. »Du hast ihnen geholfen, Noal.«
    Sein Partner kicherte. »Ich hätte Sie im Schlaf töten können.«
    Ramseys Arm schoss vor, und seine Faust traf so hart auf das weiche Kinn, dass man es krachen hörte,

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