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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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schön, Marinesoldat«, sagte Ram und grinste in der Dunkelheit. »Lass sie uns aufspüren und vernichten.«
    »Dann wollen wir mal zur Sache gehen, Capt’n.«
    Ramsey ging voran, und Hank folgte ihm. Die Männer durchsuchten kreuz und quer die Gegend um die Scheune und das Grundstück ab. In Ramseys Kopf hämmerte und pulsierte es vor Anspannung. Er war froh, dass Hank die Sensoren wieder angestellt hatte, denn es war einfach zu viel für zwei Mann, das ganze
    Grundstück abzusuchen. Sie bewegten sich unter Bäumen und um Büsche herum. Hank deutete mit dem Kopf nach rechts und zeigte damit an, dass er im Bereich des nördlichen Eingangstors suchen wollte. Ram ging nach links in Richtung des Meeres. Er versuchte, sich möglichst im Dunkeln zu halten und das von dem Solarium reflektierende Mondlicht schnell zu durchqueren. In seinem Kopf hämmerte es gnadenlos, was ihn dazu zwang, sich noch schärfer zu konzentrieren und stehen zu bleiben, um eine mögliche Quelle von Geräuschen ausmachen zu können.
    Er hörte das Knirschen von Kieselsteinen und den gedämpften Rhythmus von Füßen auf Sand, ehe er einen Schatten sah, der sich langsam an der Außenwand aus weißen Ziegelsteinen entlangschob. Sie fliehen über das Wasser, dachte Ram, wie die ersten Eindringlinge. In seinen Stiefeln ging er auf Zehenspitzen und beschleunigte seinen Gang, aber zwischen jedem Schritt hielt er Ausschau nach einem zweiten Mann. Denn niemand hätte ohne die Hilfe eines anderen auf das Grundstück gelangen können.
    Es sei denn, sie waren bereits da und kannten sich aus.
    Ram begann zu laufen. Der Wunsch, den Einbrecher zu bestrafen, erfasste ihn, und kurz darauf war er in seiner Nähe. Der Eindringling beugte sich, durch den Strandhafer gedeckt, über ein kleines Gerät, das im schwachen Licht silbrig und glänzend schwarz aufschimmerte.
    Da weit und breit kein Boot zu sehen war, konnte sich Ram nicht vorstellen, was der Mann vorhatte. Doch selbst durch das Donnern der Brandung hindurch konnte er ein kurzes Zischen von Luft und ein Ächzen vernehmen. Dann sah er, wie der Mann versuchte, sich einen großen Behälter auf den Rücken zu hieven.
    Ram machte einen Satz nach vorne, packte eine Handvoll glatten Leders, riss den Mann hoch und drückte ihm die Klinge an den Körper.
    Der Eindringling erstarrte.
    »Ich werde dich töten, da kannst du sicher sein.« Ramseys Stimme klang dunkel und bedrohlich.
    Der Mann stieß einen Seufzer aus. »Ich bin unbewaffnet.«
    »Leg das ab!«, befahl Ram, und der Eindringling begann den Packen von seinem Rücken gleiten zu lassen. Die Last riss an seinen Armen, und gerade als Ram klar wurde, dass sie ziemlich schwer sein musste, schwang der Unbekannte sie gegen ihn. Mit Wucht prallte hartes Metall gegen Ram.
    Er stolperte, sein Griff verlor den Halt, und der Mann rannte auf das Meer zu, wobei er den zylindrischen Körper wieder auf seinen Rücken zog. Ram nahm die Verfolgung auf, rannte durch aufspritzendes Wasser, riss ihn an den Schultern zurück, ehe er untertauchen konnte. Er hielt den schwammigen Stoff fest, zog den Mann mit einem Ruck herum und schlug ihm die Faust ins Gesicht.
    Schon beim ersten Schlag spritzte Blut spritzte auf. Ramsey spürte, wie Knorpel von den Fingerknöcheln absprang. Selbst als der Alarm wie die Trompete eines Herolds ertönte, hörte Ram nicht auf zuzuschlagen. Das Messer hielt er so fest umkrampft, dass es ihm beinahe in die Handfläche schnitt. Der Schmerz in seinem Kopf, sein Versagen, den Schweinehund zu entlarven, erzeugten eine solch unbändige Kraft in ihm, dass er dem Eindringling so fest in die Rippen schlug, dass diesem die Luft wegblieb. Nach Atem ringend fiel er nach vorne, richtete sich jedoch plötzlich mit einem Messer in der Hand wieder auf und stach nach Ramsey. Ram sprang zur Seite, und das Messer schlitzte sein Hemd auf. Den zweiten Stich blockte er ab. Dann verdrehte er seinem Widersacher das Handgelenk, wobei sich das Messer auf den Arm des Angreifers richtete. Mit der Spitze der scharfen Schneide traf er seinen Brustkasten und schnitt die schwarze Haut seines Anzuges auf.
    Der Mann heulte auf und ließ die Waffe fallen. Der Alarmton verebbte.
    »Genug«, keuchte der Einbrecher. Er torkelte unter dem Gewicht der Ausrüstung, und Ramsey kappte die Bänder. Klatschend landete der Zylinder im Sand, während Ramsey nah an den Angreifer herantrat und ihm das Messer unter die Kehle hielt.
    Er starrte in die Augen von Noal Walker und schmeckte die bittere

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