Der Fremde aus dem Meer
bevor der Mann wie ein toter Fisch auf den Strand fiel. Schwer atmend starrte Ram auf den bewusstlosen Narren hinunter, die Hände so fest zu Fäusten geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Bei Gott, damit ist aber jetzt Schluss!«
»Ramsey?« Er blickte sie an, und sie erkannte die unterdrückte Wut in seinen dunklen Augen. »Was hast du vor?«
»Ich habe bisher alles so gemacht, wie du es verlangt hast, habe die Regeln und Methoden deines Jahrhunderts befolgt.« Er richtete sich zu seiner vollen beeindruckenden Körpergröße auf. »Jetzt werde ich diesen Krieg auf meine Weise zu Ende führen.«
Hank kam zurück, Margaret an seiner Seite, und zusammen fesselten sie die Eindringlinge.
»Er blutet ja«, sagte Margaret und sah Ramsey an.
»Es ist eine verdammte Schande!«, stieß Ramsey mitleidlos und kalt hervor. Hank riss die beiden hoch, nahm die Waffe aus Penelopes Hand und stieß die beiden Verbrecher auf das alte Bootshaus zu. »Hoffe nur, dass ihr nicht seekrank werdet.«
Ramsey spähte kurz zu Hank, und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, bevor er Penelope zuwinkte, mit ins Haus zu kommen. Sie machte ein paar Schritte und blieb dann stehen.
»Warte!«, rief Penelope hinter Hank her, während sie über den Sand auf Noal zulief und vor ihm stehen blieb. Ramsey bewegte sich nur sehr behutsam auf sie zu. Er wusste, wie empfindlich sie war. Einen Moment lang lag ein seltsamer Ausdruck des Bedauerns, der Empörung und toter Freundschaft in ihren Augen. Dann holte sie plötzlich aus und hieb Noal mit der Faust mitten auf die Nase. »Das ist dafür, dass du Margaret wehgetan hast.« Noal fluchte. Die Nase blutete ihm, die Augen tränten, während er den Kopf schüttelte, um den Schmerz loszuwerden.
Ramsey erstickte beinah vor Lachen, während er wartete, dass sie zu ihm zurückkam.
»Euer Gesetz hätte dir doch die Erlaubnis gegeben, ihn zu erschießen.«
»Ich weiß, Liebling, aber ich verabscheue Gewalt.« Sie schüttelte ihre Hand aus und blies über ihre Knöchel. Ramsey lächelte, und sein Ärger verflog.
»Komm!« Er beugte sich zu ihr nieder und küsste sie zärtlich. »Zieh dich ganz schwarz an und besorge einen von diesen Zylindern, die Licht enthalten.«
Sie lächelte und war froh, dass er sie in seine Pläne einweihte. »Ein Blitzlicht, Ramsey. Wir sollten wirklich etwas mehr für deine technische Ausbildung tun.«
»Ausgezeichnet. Vielleicht kannst du gleich damit anfangen, dass du mir erklärst, wie diese Männer mit dem ganzen Ballast bei Nacht schwimmen wollten.«
Phalon fuhr aus dem Schlaf auf und rang nach Luft, aber ein schweres Gewicht auf seiner Brust verhinderte, dass er seine Lungen füllen konnte. Er riss die Augen weit auf und versuchte, sein Gesicht von der überraschenden Lichtexplosion abzuwenden, aber ein riesiges Jagdmesser hinderte ihn daran.
»Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
Das Messer wurde gegen die zarte Haut seiner Wange gedrückt und langsam bis zum Ansatz seines Halses hinuntergezogen. Er spürte, wie sein Herzschlag gegen den kalten Stahl pulsierte.
Unfähig, irgendetwas jenseits des Lichtes zu erkennen, das ihm direkt ins Gesicht schien, bemerkte er doch, dass es zwei waren. Einer saß ihm auf der Brust, wobei dessen Knie seine Arme auf die Matratze niederdrückten. Verschwommen konnte er den Arm des Angreifers wahrnehmen, der bereit war, ihm in Sekundenschnelle das Messer in den Hals zu stoßen.
Jeder aus der großen Anzahl seiner Feinde konnte die beiden angeheuert haben.
Plötzlich spürte er jemandem neben sich, auf gleicher Höhe mit seinem Ohr. Aber das Schweigen hielt an, und Phalon wand und krümmte sich, was dazu führte, dass er sich seine Haut ritzte. Er spürte die Wärme seines eigenen Blutes, das ihm den Hals hinunterrann.
Als die Stimme ertönte, jagte ihm ihre tiefe Rauheit einen Schauder den Rücken hinab.
»Ich bin dein Albtraum, der zum Leben erwacht ist, Rothmere. Ich bin deine Vergangenheit. »
»Fahr zur Hölle!« Wie waren sie überhaupt hier eingedrungen, ohne den Alarm auszulösen oder die Hunde aufzuwecken?
Ein unheimliches und finsteres Lachen folgte, und Phalon schluckte schwer.
»Was für eine armselige Kreatur du doch bist!« Ein verwundertes Flüstern. »Die Schwachen kannst du ausplündern, aber sieh dir doch nur an, wie du jetzt zitterst.«
»Du bist derjenige, der sich in der Dunkelheit verbirgt. Zeig dich doch!«
»Arroganter Narr«, kam es ruhig und mit leisem Gelächter. »Ich bin gekommen, um dich
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