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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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gut sein soll...«
    »Überlassen Sie das ruhig mir, klar?«, schnappte Mathers rüde.
    Plötzlich drängte sich Ramsey zwischen Penelope und den Detective. Mit vor Empörung blitzenden Augen baute er sich vor dem blonden Mann auf, den er um Haupteslänge überragte. »Sie werden Ihr dreistes Benehmen gegenüber Miss Hamilton einstellen, sonst sehe ich mich gezwungen, Ihnen ein paar Lektionen in guten Manieren zu erteilen«, knurrte Ramsey. Der Mann hatte keinen Anstand, das war ihm klar, sonst würde sich dieser kleine Mistkerl mit dem unrasierten Gesicht nicht so vor einer Lady aufführen.
    »Sie drohen mir, Mister O’Keefe?«, sagte Mathers lauernd. Sein Partner, der gerade dabei war, Margaret zu verhören, sah ihn scharf an.
    Rams Lippen verzogen sich zu einem erbarmungslosen Lächeln, seine Stimme ließ einem das Blut in den Adem gefrieren. »Ich drohe nicht, du Wicht.« Ramsey duldete keine Meuterei auf seinem Schiff, und auch nicht in dem Haus seiner Lady.
    »Entschuldige mich«, sagte Penny mit Nachdruck. Als er sich weigerte, Platz zu machen, drückte sie sich an seinem massigen Körper vorbei. Zu ihm aufblickend, murmelte sie: »Musst du immer die Muskeln spielen lassen und herumgrollen?« Dann wandte sie sich an den Detective: »Das Motto: Der gute Polizist ist der harte Polizist, funktioniert nicht, Mathers. Hören Sie auf damit, und verschwenden Sie meine Zeit nicht länger.« Sie entriss ihm den Block und den Stift und kritzelte ein halbes Dutzend Namen darauf.
    Ram bemerkte, dass Tess nicht darunter war.
    Sie gab Block und Stift zurück.
    »Wenn Sie ein bisschen Detektivarbeit geleistet hätten, wüssten
    Sie, dass die Pläne dieses Hauses öffentlich dokumentiert sind. Als historisches Wahrzeichen steht es unter Denkmalschutz. Jeder hätte wissen können, dass es die alte Dienstbotentreppe gibt.« Penny genoss es zu sehen, wie er vor Verwirrung rot wurde. Mit einem Kopfnicken deutete sie auf die Liste. »Und es ist besser, wenn das hier nicht veröffentlicht wird«, sagte sie warnend.
    Ramsey warf einen Blick zur Seite, wobei sich eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen bildete. »Was sagst du da, Mädchen? Diese Namen sind doch gewiss ohne Bedeutung, oder?«
    »Die Öffentlichkeit ist an allem interessiert, was sie angeht. Was sie isst, und auch daran ...«, Mathers sah Ramsey an, »... mit wem sie schläft.«
    Ram explodierte. Er packte den Mann mit beiden Händen an die Hemdbrust und zog ihn nahe an sein Gesicht heran. Sein tiefes Knurren ließ Penny innerlich zusammenzucken.
    »Lass ihn los, Ramsey.« Wie oft hatte sie das in letzter Zeit zu ihm gesagt! Unschlüssig blickte er sie an und ließ dann den Beamten so abrupt los, dass er zurücktaumelte.
    »Versuchen Sie das noch mal...« Mathers zog sein Hemd glatt, »...und ich bringe Sie vor Gericht, mein Freund.«
    Ram beugte sich vor und verstellte Mathers die Sicht. »Ich schlage vor, du ziehst Leine, bevor ich dich kurz und klein schlage, Kamerad.«
    »Und ich glaube, wir haben genug Fragen beantwortet.« Der Ton in Pennys Stimme duldete keinen Widerspruch. Mit verschränkten Armen warf sie Ramsey einen Lass-es-doch-sein-Blick zu.
    »Es reicht wirklich«, setzte Anthony hinzu und hielt mit zwei Fingern seine Visitenkarte hin. Mathers nahm sie und schob sie, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen, in seine Jackentasche. In diesem Augenblick meldete sich sein Sprechfunkgerät.
    »Wir sind hier fertig«, sagte Downing vom Flur her. Polizeibeamte kamen aus allen Ecken des Hauses, beladen mit Kisten voller Fußabdrücke und verschossener Kugeln.
    Ramsey folgte ihnen auf dem Fuße und öffnete ihnen die Tür. Auf der Treppe fand er zu seiner Überraschung zwei Männer vor, die eine riesige Seemannskiste zwischen sich trugen. Er murmelte einen Fluch und sah Penny an.
    Reglos wie eine Statue stand sie da.
    »Was ist das?« Mathers griff sich ein Klemmbrett von einem der Männer, der es sich sofort zurücknahm.
    »Nichts, was Sie etwas anginge, Mann. Und jetzt scheren Sie sich fort!« Ram packte den Detective bei der Schulter, eine Bewegung, die fast liebevoll aussah, sogar als er ihn zur Tür hinausbeförderte. Sein Partner murmelte Penelope eine Entschuldigung zu, dann folgte er ihm schnell. Ramsey stieß die zweite Verandatür auf und winkte den Männern zu, die Kiste hereinzubringen.
    »Nach oben, bitte.« Penny sah zu Boden und machte eine nervöse Geste in Richtung Treppe.
    »Es tut uns Leid, Ma’am. Aber wir haben die Anweisung, die

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