Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
fragend die Stirn.
    »Das ist meiner.« Ram hielt die Hand hoch und wackelte mit dem Zeigefinger, um ihm den noch nicht verheilten Schnitt auf der Fingerkuppe zu zeigen.
    Der junge Mann verglich die beiden Abdrücke, stieß einen enttäuschten Seufzer aus und fuhr dann aber gewissenhaft mit seiner Arbeit fort.
    »Und ich glaube auch, dass sie Handschuhe trugen.«
    »Verdammt!« Wütend versetzte Downing dem Geländerpfosten einen Stoß. »Warum haben Sie das nicht vorher gesagt?«
    Ramsey stieg die restlichen Stufen hinab und blieb vor dem schwarzhaarigen Polizeibeamten stehen. »Sie haben nicht gefragt.« Und zu dem Zeitpunkt hatte er auch nicht gewusst, ob es von Bedeutung war.
    Als Zollbeamte mit den aufgeschlitzten Koffern vorbeikamen, wurde Downings Blick argwöhnisch. »Was für eine Schusswaffe haben sie benutzt?« Er folgte O’Keefe durch die Empfangshalle.
    »Sie war mir unbekannt«, sagte Ram wahrheitsgemäß.
    »So ähnlich wie diese hier?« Downing schlug die Jacke zurück und zog seine Waffe heraus. Ram blieb stehen, drehte sich um und schaute gebannt zu, wie der Polizist das Magazin leerte, bevor er ihm die Waffe zur Ansicht überreichte.
    Gute Arbeit, dachte im Stillen, strich mit dem Finger über den Lauf und prüfte dann, wie die Waffe in der Hand lag. »Nein, sie war nicht breiter als ein Buch und wie aus einem Stück, nicht wie diese hier.« Er deutete auf das große Magazin und den geformten Griff, gab die Waffe zurück und ging weiter. Downing steckte sie in sein Holster zurück und kritzelte etwas in sein Notizbuch. »Könnten Sie sie noch einmal beschreiben?«, fragte er dann.
    Ram blieb mitten in der Eingangshalle stehen und rollte den Kopf im Nacken hin und her.
    »Mann, das habe ich schon zweimal gemacht.« Er war müde, verärgert.
    »Vielleicht hilft ein drittes Mal Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge.«
    »Mein Gedächtnis arbeitet gut.«
    »Wie lebt es sich denn so ohne Ausweispapiere?«
    »Im Augenblick habe ich keinen Platz, wo ich leben könnte.« Es waren noch schöne Zeiten, als das Wort eines Mannes noch etwas galt, dachte er und überlegte sich, ob er den Beamten bestechen sollte, damit er den Mund hielt. Aber er war sich sicher, dass so etwas in diesem Jahrhundert übler aufgenommen würde als in seinem. Andererseits war es ihm klar, dass sie Verdacht schöpften, was ihn und seine Anwesenheit in Penelopes Haus anging. Seine ausweichende Art würde ihm nicht viel nutzen.
    »Hat O’Keefe Sie geschlagen?«
    Ramsey wirbelte herum, und er sah den schlanken, blonden Detective durchdringend an.
    »Natürlich nicht«, sagte Penny und nahm den Eisbeutel von ihrer Wange. Ihr lauernder Blick gab ihr das Aussehen einer Tigerin auf der Jagd. »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte sie. Dies war das dritte Mal, dass der Don-Johnson-Verschnitt mit seinen Fragen etwas unterstellt hatte.
    »Ich denke, es war so: Sie kamen von den Bahamas zurück, O’Keefe war eifersüchtig, schlitzte die Koffer auf und hat sie dann verprügelt, als er nichts fand, was seinen Verdacht bestätigte.«
    »Und zwei Zeugen und zwei Schlägertypen auf meinem Steg ließen Sie diesen Schluss ziehen?« Penny hatte nicht vor, Detective Pete Mathers zu erzählen, dass sie Ramsey erst vier Tage vorher getroffen hatte und er seitdem mit ihr zusammen gewesen war.
    »Und ich kann Ihnen versichern«, fügte Ramsey hinzu, während er ins Wohnzimmer hinüberging, »wenn ich so unehrenhaft wäre und eine Frau schlüge...«, er sah Mathers in die Augen, als dieser vorbeiging, »... wäre sie tot.«
    Penny sah auf seine breiten Fäuste hinunter und erinnerte sich daran, wie sanft diese Hände mit ihrem Körper umgingen, und sie wusste, dass er das, was der Detective ihm unterstellte, niemals tun könnte.
    »Sie haben ein solides Alibi, Ramsey, und müssen überhaupt nichts erklären«, schaltete sich Anthony leise ein. Sein Blick ging zu Mathers. »Es sei denn, Sie fahren damit fort, einen Zeugen zu schikanieren.«
    »Anwälte«, murmelte Mathers und richtete den Blick auf Penny, als habe er Ramsey nie verdächtigt. »O’Keefe sagt, dass die alte Tür am Abend vorher nicht aufging.« Sein Ton klang abfällig, und Penny hielt es für das Beste, ihn zu ignorieren.
    »Ich brauche die Namen von all denen, die wussten, dass es diese Tür gibt.« Sein Stift war gut geeignet, in ein kleines Notizbuch zu schreiben, und Penny konnte die Liste erkennen, die schon auf der Titelseite des Interrogator gestanden hatte.
    »Ich sehe nicht, wozu das

Weitere Kostenlose Bücher