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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ihrer Haut zu spülen, ihr Haar zu bürsten und es dann mit einer Haarspange hochzustecken. Danach versuchte sie, ihr Schlafzimmer aufzuräumen, was allerdings genug Arbeit für drei Leute gewesen wäre. Zumindest das schmutzige Geschirr kann ich mit hinunternehmen, dachte sie, und ging mit einem Stapel Teller aus dem Zimmer. Ein ratschendes Geräusch zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, und sie blieb auf dem Treppenabsatz stehen. Was in aller Welt geht hier vor?, dachte sie und lief zum Gästezimmer.
    Wie erstarrt blieb Penny im Türrahmen stehen. Die Zollbeamten schwangen silberne Klappmesser und zerfetzten wie besessen ihr Gepäck. Sie ließ die Teller fallen. »Was, zum Teufel, machen Sie denn da!«
    Einer der Männer packte sie am Arm, zog sie in den Raum und warf sie gegen die Wand. Er setzte ihr die Spitze seines Messers an die Kehle.
    »Wo sind sie?«, fragte er.
    »Was denn?« Penny traute sich nicht zu schlucken.
    Er bewegte die Klinge, und sie fühlte ein brennendes Stechen. Ihr Blut färbte die silberne Spitze des Messers. »Rück sie raus, oder ich werde dich so zerschneiden, dass dich keiner mehr ansehen will!«
    »Es tut mir Leid. Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Sie sprach ruhig und gelassen, und sie konnte sehen, dass ihn das gegen sie aufbrachte.
    Hinter ihnen warf der andere Mann eine zerfetzte Schatulle auf den Boden. »Nichts«, sagte er höhnisch grinsend.
    Ihr Angreifer drückte sie gegen die Wand. Sein Gesicht war so nahe, dass sie seinen Atem spürte, der nach Pfirsichen roch, als er kurz mit dem Messer zustieß.
    Penny atmete scharf ein. »Ich habe nicht, was Sie wollen«, stieß sie scharf artikuliert hervor. »Das schwöre ich!« Ein feuchtes, warmes Rinnsal rann ihr die Kehle hinab auf die Brust.
    Im nächsten Moment hörte sie schnelle Schritte, und ihr Blick ging zur Tür. Aber bevor sie den Angreifer zum Sopran machen konnte, trat er plötzlich einen Schritt zurück und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Der Schlag ließ sie zu Boden gehen.
    Bei dem Geräusch, das ihr Fall verursachte, stürzte Ramsey los. Er rannte das Treppenhaus hinauf, so dass er gerade noch sah, wie eine dunkle Gestalt im alten Dienstboteneingang verschwand. Er blickte sich nach allen Seiten um.
    »Penelope!«, rief er rau und gequält.
    »Hier drinnen!«, rief sie. Er sprang über das Geländer des Balkons und fand sie auf dem Teppich liegend. Mühsam versuchte sie, sich aufzusetzen. Seine Augen richteten sich auf den Blutstrom, der ihre Brust hinunterlief und ihr Kleid befleckte.
    »Oh, mein Gott!« Er sank auf die Knie, packte sie an den Schultern und untersuchte ihre Wunden.
    »Mir geht es gut, wirklich«, brachte sie heraus und wischte sich das Blut von der Lippe. Dann glitten ihre Fingerspitzen unter das Kinn.
    »Ich bringe sie um!«
    Penny schaute schnell hoch und war wie betäubt von dem Zorn, der in seinen dunklen Augen glitzerte.
    »Das schwöre ich. Mit meinen bloßen Händen werde ich sie töten!« Er wollte sich erheben.
    »Ramsey, nein! Nein!« Penny griff nach seinem Hemdsärmel. Ihre blutigen Finger rutschten über den Stoff, als er auf den geheimen Treppenaufgang zurannte. »Ramsey!«, schrie sie. Doch Ramsey war bereits verschwunden. Tony war da und half ihr auf die Füße. »Ruf die Polizei. Die waren bewaffnet.« Dann lief sie zu der alten Treppe und hoffte, dass Ramsey das bemerken würde.
    Ramsey erreichte die letzte Stufe, kämpfte sich durch die Vorratskammer des Butlers, stürmte aus der Hintertür und sah zwei Männer quer über den Strand rennen. Er nahm die Verfolgung auf, sprang über die Begrenzungsmauer, wobei seine muskulösen
    Beine den Sand aufwirbelten. Er hörte das Donnern der Brandung. Er landete mit den Füßen auf dem Landesteg, als der erste Mann in ein kleines Boot sprang. Mit wütendem Grollen tauchte er nach den Beinen des zweiten Schweinehunds und riss ihn auf die Holzplanken des Stegs. Ramsey zog ihn am Hosenbund zurück, hob ihn hoch und jagte seine breite Faust in ein Gesicht, das noch viel zu schön war. Unter dem heftigen Schlag verschob sich die Nase des Mannes.
    Der Eindringling konterte und rammte Ramsey das Knie in den Bauch. Ramsey knickte in der Mitte zusammen, aber bevor der andere sein Gesicht verletzen konnte, rollte sich Ram zur Seite weg. Er sprang auf die Füße und ließ seine Fäuste fliegen. Eine Gerade, ein Schlag von rechts, eine Gerade aufs Kinn. Ramsey wollte ihn zum Teufel schicken. Schnell und erbarmungslos ließ er die Schläge

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