Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fremde ohne Gesicht

Der Fremde ohne Gesicht

Titel: Der Fremde ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
Vom Netzwerk:
Spitze des Messers bereits Kates Haut angeritzt hatte. Ein dünnes Rinnsal Blut lief an ihrem Hals herab bis zu ihrem Kleid. Sie musste den Mann schnell zur Vernunft bringen.
    »Ich bin Ärztin. Wir haben die Leiche eines Mädchens gefunden und glauben, dass sie vielleicht eine Freundin von Ihnen war.«
    Spade war immer noch hoch erregt und misstrauisch. »Welches Mädchen? Wie heißt sie?«
    Sam schüttelte verzweifelt den Kopf. »Das wissen wir nicht. Deswegen sind wir ja hier.«
    Spade schob Kate vor sich her und stieg aus dem Wohnwagen, ohne das Messer von ihrem Hals zu nehmen. Sobald er draußen war, schaute er sich in alle Richtungen nach versteckten Gegnern um.
    Sam versuchte ihn zu beruhigen. »Wir sind allein, ehrlich. Sehen wir etwa aus wie Bullen?«
    Spade gab seine Suche auf und starrte Hudd und Sam an. Dann traf er eine Entscheidung, stieß Kate grob zu Boden, trat auf Sam zu und hielt die Messerklinge an ihre Kehle.
    »Okay, Sie scheinen hier das Wort zu führen. Wenn Sie mir Ärger machen, schneide ich Ihnen die Kehle durch, bevor Ihnen irgendjemand helfen kann, ist das klar?«
    Sam schluckte mühsam und nickte.
    Während Hudd Kate auf die Beine half und ihr ein Taschentuch gab, das sie auf die kleine Wunde an ihrem Hals presste, dirigierte Spade die drei in seinen Wohnwagen und verriegelte die Tür hinter ihnen. Sam und die anderen nahmen auf dem Sofa am anderen Ende des Wagens Platz, während Spade sich ihnen gegenübersetzte, das Messer in der geballten Faust.
    »Also, was für ein Mädchen? Wo?«
    Obwohl sie immer noch nervös war, gelang es Sam, sich zusammenzureißen und ohne Stottern zu antworten. »Ihre Leiche wurde vor ungefähr einem Monat unter einer Eisenbahnbrücke gefunden. Sie muss schon eine Weile dort gelegen haben. Es war zumindest nicht mehr viel von ihr übrig. Sie hatte nichts an sich, woran man sie hätte identifizieren können, aber wir wissen, dass sie ermordet wurde.«
    Spade starrte Sam misstrauisch an und rammte sein Messer in die Tischplatte. »Und Sie denken, ich hätte sie umgebracht?«
    Sam schüttelte heftig den Kopf. »Nein, das denken wir nicht.« So ganz stimmte das nicht, aber unter den Umständen konnte sie nichts anderes sagen. »Wir glauben nur, dass Sie sie kannten und helfen könnten, sie zu identifizieren.«
    Spades Gesicht begann sich zu entspannen. Sam griff in ihre Handtasche. Sofort beugte er sich vor und deutete mit dem Messer auf sie. »Keine Dummheiten.«
    »Keine Sorge. Ich wollte Ihnen nur das hier zeigen. Diese Uhr haben wir bei ihrer Leiche gefunden.«
    Vorsichtig zog sie die Uhr aus ihrer Handtasche und reichte sie Spade, der sie mit seiner freien Hand an sich nahm. Einen Moment lang starrte er sie an und drehte sie in der Hand hin und her. Er betrachtete die abgefeilte Inschrift auf der Rückseite. Schließlich blickte er auf zu Sam. »Ihr Name war Claire Armstrong. Sie war meine Freundin. Die Uhr habe ich ihr zum Geburtstag geschenkt.«
    Sam hatte nicht vor, nachzufragen, woher sie stammte. »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«
    »Vor ungefähr fünf Monaten. Sie hatte in Cambridge irgendeinen Deal laufen. Was es war, wollte sie nicht sagen, nur dass es uns ein bisschen Geld bringen würde.«
    »Haben Sie Fotos von ihr?«, schaltete Hudd sich ein.
    Spade beäugte ihn einen Moment lang. »Ja, irgendwo.«
    Er schaute sich im Wohnwagen um. »Gucken Sie mal in der Schublade da, ich glaube, da sind welche.«
    Hudd machte sich daran, die Schublade zu durchsuchen.
    »Und Sie haben wirklich keine Ahnung, was Claire in Cambridge vorhatte?«
    »Nur, dass da irgendein Deal am Laufen war, wie schon gesagt.«
    »Woher stammte sie?«
    Er zuckte die Achseln. »Darüber hat sie nie gesprochen. Ich glaube, sie ist von zu Hause weggelaufen, weil sie mit ihren Eltern nicht klarkam. Aber sicher bin ich nicht.«
    »Wissen Sie ihr Geburtsdatum? Oder ihre Sozialversicherungsnummer?«
    Er sah zu Hudd hinüber. »Ihre Versicherungskarte und das ganze Zeug müssten auch da drin sein. Nehmen Sie sie mit, wenn Sie wollen.«
    Plötzlich schrie Hudd so laut auf, dass alle zusammenfuhren. »Da! Sie sah genauso aus, wie ich sie mir vorgestellt habe! Ich hatte Recht! Ich hatte verdammt noch mal Recht!«
    Spade starrte verärgert zu ihm hinüber. Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen reichte Hudd das Foto an Sam weiter. Sobald sie es in die Hand genommen hatte, setzte er seine Suche in der Schublade fort. Sam betrachtete das Foto und spürte, wie sich ihr die Kehle

Weitere Kostenlose Bücher