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Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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sah, war so unwahrscheinlich und so grauenhaft, daß ihr der Atem stockte.
    Um Glenns Kopf legte sich ein weißlicher Schimmer, der ihn wie einen Heiligenschein umgab. Der leuchtende und durchsichtige Ring schien sich zu drehen und wirbelnd den Kopf Glenns einzuhüllen. Einmal schien er sich von ihm lösen zu wollen, dann wieder wurde er kleiner und schmaler, als verringere er seine Masse und dringe in Glenns Kopf ein.
    Ann besaß gerade Kraft genug, den Hebel ganz herabzuziehen.
    Der weiße Ring glühte plötzlich auf, wurde bunt und schimmerte in den unwahrscheinlichsten Farben.
    Dann erlosch er ebenso plötzlich.
    Das Ausdruckslose in Glenns Gesicht verschwand, und eine ruhige Gelöstheit trat an seine Stelle. Die Augen strahlten auf, ehe sie sich schlossen. Der Atem ging ruhiger.
    Ann schob den Hebel in Nullstellung.
    Sie war davon überzeugt, das fremde Wesen in Glenn getötet zu haben. Seine Augen hatten ihr es verraten.
    Eine wilde Entschlossenheit ergriff von ihr Besitz.
    Mindestens noch ein weiteres Infrarotwesen befand sich im Innern des Schiffes. Es mußte ebenfalls unschädlich gemacht werden, bevor ihr Luftvorrat zu Ende ging. Vielleicht noch fünf Minuten, schätzte sie bitter.
    Sie öffnete die Innenluke und schob gleichzeitig den Hebel des Flirrgurisators auf halbe Aktivität. Langsam schritt sie in den Schacht hinein, das Kabel hinter sich herziehend.
    Die Linse vor sich hin und her schwenkend, näherte sie sich kletternd der Zentrale. Das Halbdunkel störte sie kaum, denn sie kannte jeden Zentimeter der „Universum“ wie ihre eigene Tasche, in der nun die kleine Strahlpistole ruhte.
    Kurz vor der Zentrale geschah es dann.
    Ein weißlicher, selbstleuchtender Nebelfetzen schwebte ihr entgegen und begann sie einzuschließen. An allen Stellen ihrer Kombination versuchte er eine schwache, durchlässige Stelle zu finden. Wahrscheinlich sogar wußte das Infrarotwesen nicht einmal, daß es dem menschlichen Auge nun sichtbar geworden war.
    Ann fühlte eine unsägliche Befriedigung, als sie den Hobel auf volle Kraft stellte und das Ergebnis beobachten konnte.
    Der Nebel verfärbte sich ebenfalls, glühte in allen Regenbogenfarben auf und erlosch dann ebenso schnell. Keine Spur blieb zurück.
    Ann hatte noch für vier Minuten Luft.
    Sie durchschritt alle Räume des Schiffes und forschte nach weiteren Eindringlingen. Nur im Maschinenraum konnte sie noch einen weiteren unschädlich machen, sonst war das Schiff leer.
    Sie brachte den Flirrgurisator in die Zentrale, zog das Kabel ebenfalls in den Kontrollraum und öffnete dann die Haube ihrer Kombination.
    Endlich konnte sie aufatmen.
    Gordon lag noch immer reglos vor der Tür, aber Ann hatte ihm mit Hilfe ihrer letzten Kraft ein wenig zur Seite schieben können. Mehr konnte sie jetzt nicht für ihn tun, ebenso wenig für Glenn, der in der Schleuse seinem Erwachen entgegenschlummerte.
    Sie aß eine Kleinigkeit, machte die beiden Gummikombinationen insofern wieder einsatzbereit, daß sie neue Patronen einsetzte.
    Dann setzte sie sich in den Pilotensessel und wartete.
    Und während des endlosen Wartens schlief sie ein.
     
    *                 *
    *
     
    Henderson blieb stehen.
    Mit ausgestrecktem Arm zeigte er zum Horizont, wo die silbernschimmernde Hülle der „Universum“ in den Himmel ragte.
    „Bald sind wir zurück, Brenner. Ich glaube, unsere Expedition hat sich gelohnt. Wir besitzen genügend Edelsteine, um die ganze Weltregierung samt Sicherheitsdienst aufzukaufen.“
    Auch Brenner war stehengeblieben.
    „Sie haben recht, Professor. Aber mir war, als hätten wir beschlossen, noch eine gewisse Zeit hierzubleiben. Ich meine, da wäre so etwas gewesen …“
    Henderson schüttelte den Kopf.
    „Unsinn! Davon war niemals die Rede. Was sollten wir auch hier?“
    Brenner nickte mechanisch.
    „Das frage ich mich auch. Kommen Sie, beeilen wir uns! Man wird auf uns warten.“
    Er setzte sich erneut in Bewegung, dicht gefolgt von Henderson, der eine nachdenkliche Falte auf der Stirn trug.
    Wenige Stunden später erreichten sie das Schiff.
    Henderson zog befremdet die Augenbrauen in die Höhe, als er die Luke verschlossen fand. Trotz seines Klopfens meldete sich niemand. Die „Universum“ schien verlassen und niemand an Bord zu sein.
    Die beiden Infrarotwesen, die Henderson und Brenner belauschten, zogen sich nun völlig zurück und überließen die beiden Männer sich selbst. Sie konnten das ohne Gefahr tun, denn die vergangenen drei Tage hatten

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