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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Semaphorturm des Wachhauses zu, der hinter der alten Limonadenfabrik aufragte. Er wartete, bis ihm der Dienst habende Wasserspeier ein Zeichen gab. Dann begann er mit steifen Armen zu winken, wie jemand, der zwei Tischtennisspiele gleichzeitig spielte.
    »Es dauert sicher nicht lange, bis die Leute hier eintreffen. Ah, sieh nur…«
    Etwas weiter unten an der Straße waren zwei Trolle damit beschäftigt, das Rad eines Heuwagens mit einer Klammer zu blockieren. Nach einer Weile blickte einer von ihnen zum Wachturm, stieß seinen Kollegen an, holte selbst zwei Schläger hervor und winkte damit, wobei er weniger Elan zeigte als zuvor Colon. Die Antwort vom Wachturm veranlasste die beiden Trolle sich umzudrehen. Sie bemerkten Colon und wankten in seine Richtung.
    »Ta-da!«, sagte Colon stolz.
    »Erstaunlich, diese neue Technik«, meinte Enorm Jolson bewundernd. »Die Entfernung betrug bestimmt… vierzig oder fünfzig Meter, oder?«
    »Ja. Früher musste ich eine Pfeife benutzen. Dann wären sie hierher gekommen und hätten gewusst, dass das Pfeifsignal von mir kam.«
    »Jetzt brauchen sie nur aufzusehen und dich zu erkennen«, sagte Jolson.
    »Na ja«, räumte Colon ein und begriff: Was gerade geschehen war, ließ die Kommunikationsrevolution nicht im besten Licht erscheinen. »Es hätte natürlich ebenso gut funktioniert, wenn die Burschen mehrere Straßen entfernt oder sogar auf der anderen Seite der Stadt gewesen wären. Und damit nicht genug. Wenn ich den Wasserspeier angewiesen hätte, das Signal über den großen Turm auf dem Haufen weiterzuleiten, wäre die Nachricht innerhalb weniger Minuten in Sto Lat eingetroffen.«
    »Und das sind zwanzig Meilen.«
    »Mindestens.«
    »Bemerkenswert, Fred.«
    »Die Zeit vergeht, Enorm«, sagte Fred, als die Trolle sie erreichten.
    »Obergefreiter Hornstein, wer hat Sie aufgefordert, am Karren meines Freundes eine Klammer anzubringen?«, fragte er.
    »Nun, Feldwebel, heute Morgen du sagen, wir sollen anbringen Klammer an jedem Karren, der…«
    »Aber doch nicht an
diesem
«, betonte Colon. »Nimm sie sofort weg, dann betrachten wir diese Angelegenheit als erledigt, klar?«
    Obergefreiter Hornstein schien zu dem Schluss zu gelangen, dass man ihn nicht fürs Nachdenken bezahlte, und das war auch gut so, denn Feldwebel Colon zweifelte ohnehin daran, dass Trolle in dieser Hinsicht etwas taugten. »Wie meinen du, Feldwebel…«
    »Während du die Klammer abnimmst, plaudern Enorm und ich ein wenig, nicht wahr, Enorm?«, fragte Fred Colon.
    »Gern, Fred.«
    »Allerdings beschränke ich mich bei der Plauderei auf die Rolle des Zuhörers, weil ich den Mund voll habe.«
     
    Schnee rieselte von den Tannenzweigen. Der Mann bahnte sich einen Weg durchs Unterholz und verharrte einige Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen. Dann setzte er den Weg fort und lief über die Lichtung.
    Auf der anderen Seite des Tals erklang ein Horn.
    Ihm blieb also eine Stunde, wenn er ihnen trauen konnte. Vielleicht schaffte er es nicht bis zum Turm, aber es gab noch andere Auswege.
    Er hatte Pläne. Er konnte sie überlisten. Den Schnee meiden, so weit es möglich war, in der eigenen Spur zurückkehren, Bäche ausnutzen… Es
ließ
sich bewerkstelligen. Vor ihm hatten es andere geschafft; er glaubte fest daran.
    Einige Meilen entfernt huschten schlanke Leiber durch den Wald. Die Jagd hatte begonnen.
     
    An einem anderen Ort in Ankh-Morpork stand das Gebäude der Narrengilde in Flammen.
    Das war ein Problem, denn die Feuerwehr der Gilde bestand größtenteils aus Clowns.
    Und
das
war ein Problem, denn wenn man einem Clown einen Eimer Wasser und eine Leiter zeigt, kennt er nur eine Reaktion. Jahrelange Ausbildung steuert die Reflexe. Es ist ein Gebot der roten Nase, dem er sich nicht widersetzen kann.
    Sam Mumm, Kommandeur der Stadtwache von Ankh-Morpork, lehnte an einer Mauer und beobachtete das Schauspiel.
    »Wir sollten dem Patrizier erneut eine städtische Feuerwehr vorschlagen«, sagte er. Auf der anderen Seite der Straße griff ein Clown nach einer Leiter, drehte sich um und stieß so den Clown
hinter
sich in einen Eimer Wasser. Dann drehte er sich erneut, um festzustellen, was der Aufruhr hinter ihm bedeutete, wodurch er das aufstehende Opfer erneut in den Eimer stieß. Der Vorgang wurde von einem überraschenden Geräusch begleitet – es klang nach einer verborgenen Tröte. Die Zuschauer sahen stumm zu. Clowns befassten sich nicht mit lustigen Dingen.
    »Die Gilden sind dagegen«, erwiderte Hauptmann

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