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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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für ihn – seine Stimme über-
    schlug sich.
    Der König sah zu Mumm. »Oh, ich glaube, die Werwölfe werden
    bedauern, dass sie…«, begann er.
    »Nicht sie ! Ich meine… die in Ankh-Morpork! Sie schminken
    sich und tragen Kleider und… abscheuliche Dinge!« Dee richtete
    den Zeigefinger auf Grinsi. »Ha’ak! Wie könnt ihr euch das nur ansehen ! Ihr lasst zu, dass sie …« Mumm hatte nur selten ein Wort gehört, das mit so viel Gift und Gehässigkeit ausgesprochen wurde. »… sich hier zur Schau stellt! Und es geschieht überal , weil es an Entschlossenheit mangelt, weil niemand widerspricht, weil wir
    den alten Traditionen nicht genug Bedeutung beimessen. Überall
    gibt es Berichte. Sie zerstören al es Zwergische mit… ihren wei-
    chen Kleidern und Schminke und anderen Scheußlichkeiten. Wie
    kannst du König sein und so etwas zulassen? Es findet überall
    statt, und du unternimmst nichts dagegen. Warum sol te man ihnen das erlauben?« Dee schluchzte jetzt. » Ich kann es nicht!«
    Mumm beobachtete verblüfft, wie sich Grinsis Augen mit Trä-
    nen füllten.
    »Ich verstehe«, sagte der König. »Nun, ich schätze, das ist eine
    Erklärung.« Er nickte den Wächtern zu. »Bringt… sie fort. Gewisse Dinge müssen ein oder zwei Tage warten.«
    Grinsi salutierte plötzlich. »Bitte um Erlaubnis, sie zu begleiten,
    Majestät!«
    »Meine Güte, warum denn, junger… junger Zwerg?«
    »Vielleicht möchte sie mit jemandem reden. Ich würde an ihrer
    Stelle diesen Wunsch verspüren.«
    »Tatsächlich? Wie ich sehe, erhebt dein Vorgesetzter keine Ein-
    wände. Also geh nur.«
    Der König lehnte sich zurück, als die Wächter das Zimmer mit
    der Gefangenen und ihrem psychologischen Beistand verlassen
    hatten.
    » Nun, Euer Exzel enz?«
    »Dies ist die echte Steinsemmel?«
    »Du bist nicht sicher?«
    »Dee war es!«
    »Dee… befindet sich derzeit in einer schwierigen geistigen Ver-
    fassung.« Der König sah zur Decke hoch. »Euer Exzel enz, ich

sage dir dies, weil ich nicht möchte, dass du den Rest der Zeit bei
    uns damit verbringst, dumme Fragen zu stellen. Ja, dies ist die ech-
    te Semmel.«
    »Aber wie kann…«
    »Warte! Das gilt auch für die Semmel, die in der Höhle vom ver-
    blendeten Dee zerbrochen und zerrieben worden ist«, fuhr der
    König fort. »Und auch die… lass mich überlegen… fünf anderen
    Semmeln davor waren echt. Von eintausendfünfhundert Jahren
    unbeeinflusst? Wie romantisch wir Zwerge noch sind! Selbst das
    beste Zwergenbrot zerbröckelt nach einigen Jahrhunderten.«
    »Fälschungen?«, brachte Mumm hervor. »Es waren alles Fäl-
    schungen?«
    Plötzlich hielt der König wieder seine Axt in der Hand. »Dies
    hier, Milord, ist meine Familienaxt. Sie gehört uns seit fast neun-
    hundert Jahren. Natürlich musste manchmal ihre Klinge ersetzt
    werden. Und gelegentlich brauchte sie einen neuen Stiel, neue
    Muster im Metal , weitere Ausschmückungen… Trotzdem ist dies
    unsere neunhundert Jahre alte Familienaxt. Und weil sie sich im Lauf der Zeit nach und nach verändert hat, ist sie noch immer eine
    recht gute Axt. Sogar eine ziemlich gute. Du wil st sie doch nicht als Fälschung bezeichnen, oder?« Er lehnte sich wieder zurück.
    Mumm erinnerte sich an Albrechts Gesichtsausdruck. »Er wusste
    es.«
    »Oh, natürlich. Einige der… älteren Zwerge kennen die Wahr-
    heit. Das Wissen wird in den Familien weitergegeben. Die erste
    Semmel zerbröckelte nach dreihundert Jahren, als der damalige
    König sie berührte. Einer meiner Vorfahren war Wächter und
    beobachtete al es. Seine berufliche Laufbahn erfuhr eine jähe Be-
    schleunigung – ich glaube, man könnte es so ausdrücken. An-
    schließend waren wir besser vorbereitet. In fünfzig Jahren oder so
    hätten wir uns ohnehin eine Neue zulegen müssen. Es freut mich, dass dieses Exemplar aus der großen Zwergenstadt Ankh-Morpork
    stammt, und ich wäre ganz und gar nicht überrascht, wenn sich
    ihre Qualität als hervorragend erweist. Sieh nur, selbst mit den
    Korinthen stimmt alles.«
    »Aber Albrecht hätte al es verraten können!«
    »Zu welchem Zweck? Er ist nicht König, aber früher oder später
    wird jemandem aus seiner Familie die Königswürde zufallen, und
    dann schließt sich der Kreis wieder.« Der König beugte sich vor.
    »Ich glaube, du bist bei deinen Überlegungen von falschen Vor-
    aussetzungen ausgegangen. Albrecht steht Ankh-Morpork ableh-
    nend gegenüber und hält an… altmodischen Ideen fest. Deshalb
    hast du ihn

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