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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bestehst…«
    »Dann ist alles klar.«
    »Morgen früh werden euch die notwendigen Dokumente zuge-
    stellt. Und jetzt müssen wir getrennte Wege gehen«, sagte der Kö-
    nig. »Seine Exzel enz hat zweifellos einen sehr anstrengenden Tag
    hinter sich. Ankh-Morpork wird in Fett schwimmen. Ich frage
    mich wirklich, wofür ihr solche Mengen verwenden wollt.«
    »Für Licht«, sagte Mumm. Die Dunkelheit erreichte ihn, und er
    sank nach vorn, den ihn wil kommen heißenden Armen des
    Schlafs entgegen.

    Sam Mumm erwachte und nahm den Geruch von heißem Fett
    wahr.
    Etwas Weiches umgab ihn, hielt ihn praktisch gefangen.
    Ein oder zwei Sekunden vermutete er Schnee, doch normaler-
    weise war Schnee nicht so warm. Dann identifizierte er die wol-
    kenartige Weichheit der Matratze des Botschafterbettes.
    Seine Aufmerksamkeit kehrte zum Fettgeruch zurück. Es gab
    gewisse… Nuancen. Eine olfaktorische Komponente wies darauf
    hin, dass etwas verbrannt war. Mumms Spektrum des kulinari-
    schen Genusses reichte von »gut durchgebraten« bis zu »verkohlt«,
    deshalb erschien ihm dieser Geruch vielversprechend.
    Er schob sich ein wenig zur Seite und bereute es sofort. Jeder
    Muskel in seinem Körper kreischte protestierend. Er blieb stil
    liegen und wartete darauf, dass das Brennen im Rücken nachließ.
    Erinnerungsbilder zeigten ihm die Ereignisse des vergangenen
    Tages. Dann und wann schnitt er eine Grimasse. Hatte er wirklich einfach so das Eis durchbrochen? Und der Mann, der sich einem
    Werwolf zum Kampf gestel t hatte, obwohl sein Gegner stark ge-
    nug war, ein Schwert zu einem großen Ring zu verbiegen… Hieß
    er wirklich Sam Mumm? Und hatte Sybil gute Preise für Fett beim
    König ausgehandelt? Und…
    Wenigstens lag er in einem warmen Bett, und der Geruch verriet,
    dass ihn ein Frühstück erwartete.
    Noch eine Erinnerung regte sich in ihm. Mumm stöhnte und
    zwang die Beine aus dem Bett. Nein, Wolfgang konnte den Sturz
    unmöglich überlebt haben.
    Nackt wankte er ins Bad und drehte dort die großen Hähne auf.
    Heißes, stinkendes Wasser strömte in die Wanne.
    Kurze Zeit später lag er wieder. Eigentlich war das Wasser zu
    heiß, aber er entsann sich deutlich an den kalten Schnee – viel-
    leicht konnte Wasser von jetzt an nie mehr zu heiß sein.
    Einige der Schmerzen wichen aus ihm.
    Jemand klopfte an die Tür. »Ich bin’s, Sam.«
    »Sybil?«
    Sie kam mit zwei großen Handtüchern und frischer Kleidung
    herein.
    »Freut mich, dass du aufgestanden bist. Igor brät Würstchen, was
    ihm nicht sehr gefällt – seiner Ansicht nach sollten sie gekocht
    werden. Außerdem bereitet er einige Spezialitäten mit unaus-
    sprechlichen Namen zu – damit die Lebensmittel nicht verderben.
    Ich glaube nicht, dass ich bis zum Schluss der Krönungsfeierlich-
    keiten hier bleiben möchte.«
    »Ich verstehe, was du meinst. Wie geht es Karotte?«
    »Nun, er wies darauf hin, dass er keine Würstchen möchte.«
    »Was? Er ist… auf den Beinen?«
    »Zumindest sitzt er. Igor hat gute Arbeit geleistet. Angua sprach
    von einem ziemlich schlimmen Bruch, aber er trägt eine Art Appa-
    rat, der… Nun, Karottes Arm liegt nicht einmal in einer Schlinge!«
    »Es scheint recht nützlich zu sein, einen solchen Mann in der
    Nähe zu haben«, sagte Mumm und zog seine zivilisierte Hose an.
    »Angua meinte, Igor hätte einen Eiskel er, und dort bewahrt er
    Gläser auf, die… Nun, ich möchte nur sagen, dass er dir Leber
    und Zwiebeln zum Frühstück anbieten wollte, aber ich habe abge-
    lehnt.«
    »Ich mag Leber mit Zwiebeln«, erwiderte Mumm. Er dachte dar-
    über nach. »Zumindest bis jetzt.«
    »Ich glaube, es ist der Wunsch des Königs, dass wir Überwald
    möglichst bald verlassen. Natürlich ist er zu höflich, um das deut-
    lich zu sagen. Heute Morgen kamen recht viele respektvol e Zwer-
    ge mit Dokumenten.«
    Mumm nickte grimmig. Es ergab durchaus einen Sinn. Wäre er
    der König gewesen, hätte er sich ebenfal s gewünscht, dass Mumm
    verschwand. Herzlichen Dank, hier ist ein hübsches Handelsab-
    kommen, tut mir sehr Leid, dass du schon gehen musst, ich freue
    mich schon auf deinen nächsten Besuch, aber lass dir ruhig Zeit…
    Das Frühstück bestand genau aus den Dingen, die sich Mumm
    erträumt hatte. Anschließend besuchte er den Invaliden.
    Karotte war blass und grau unter den Augen, aber er lächelte. Er
    saß im Bett und trank Fetsup.
    »Hal o, Herr Mumm! Wir haben gewonnen, nicht wahr?«
    »Hat es dir Angua nicht gesagt?«
    »Von

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