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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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aus?«
    »Was? Mir? Natürlich nicht. Du kennst mich, Fred. Ich war im-
    mer bereit, meine Pflicht zu erfüllen.«
    »Nobby?«
    »Ja, Fred?«
    »Das Kleid…«
    »Ja, Fred?«
    »Ich dachte, wir… ergreifen keine verkehrsberuhigenden Maß-
    nahmen dieser Art mehr.«
    »Das stimmt, Fred. Ich habe das Kleid anbehalten, um sofort
    einsatzbereit zu sein, fal s du es dir anders überlegen sol test.«

    Kühler Wind wehte über die Kohlfelder.
    Für Gaspode brachte er nicht nur den überwältigenden Geruch
    von Kohl und den dunkelroten Gestank der Dungkarren, sondern
    auch Hinweise auf Kiefern, Berge, Schnee, Schweiß und muffigen
    Zigarrenrauch. Letzterer ging auf die Angewohnheit der Karren-
    männer zurück, billige Zigarren zu rauchen – dadurch hielten sie
    die Fliegen von sich fern.
    Gaspode konnte mit der Nase besser sehen als mit den Augen.
    Die Welt der Gerüche breitete sich vor ihm aus.
    »Mir tun die Pfoten weh«, meinte Gaspode.
    Sie kamen an eine Gabelung. Gaspode verharrte und schnüffelte.
    »He, das ist interessant«, sagte er. »Ein Teil des Dungs ist hier vom Karren gesprungen und hat den Weg über die Felder in diese Richtung fortgesetzt. Du hattest Recht.«
    »Riechst du irgendwo Wasser?«, fragte Karotte und ließ den Blick
    über die Ebene schweifen.
    Gaspodes fleckige Schnauze geriet in Bewegung. »Ein Teich«,
    sagte er. »Nicht sehr groß. Etwa eine Meile entfernt.«
    »Bestimmt ist Angua dorthin unterwegs. Sie nimmt es mit der
    Reinlichkeit sehr genau. Im Gegensatz zu vielen anderen Werwöl-
    fen.«
    »Halte selbst nicht viel von Wasser«, meinte Gaspode.
    »Ach, tatsächlich nicht?«
    »He, du brauchst nicht gleich sarkastisch zu werden. Ich habe
    einmal ein B-A-D genommen und weiß daher, was es damit auf
    sich hat.«
    Einige windschiefe Bäume wuchsen am Teich. Trockenes Gras
    raschelte in der Brise. Ein einzelnes Wasserhuhn floh ins Schilf, als sich Karotte und Gaspode näherten.
    »Ja, dies ist der richtige Ort«, sagte Gaspode. »Dung taucht ins
    Wasser, und heraus kommt…« Er beschnüffelte den aufgewühlten
    Schlamm. »Ja, äh, sie kommt heraus. Ähm.«
    »Irgendein Problem?«, fragte Karotte.
    »Nun, angenommen, es gibt da eine echt üble Sache, die mir be-
    kannt ist und über die du bestimmt nicht Bescheid wissen möch-
    test… Was würdest du von mir halten, wenn ich dir trotzdem alles
    erzähle? Ich meine, manchen Leuten ist es lieber, nichts von sol-
    chen Dingen zu wissen. Es handelt sich um eine persönliche Ange-
    legenheit.«
    »Gaspode!«
    »Angua ist nicht allein. Ein anderer Wolf leistet ihr Gesellschaft.«
    »Ah.« Karottes sanftes, neutrales Lächeln blieb unverändert.
    »Äh, ich meine einen Wolf männlichen Geschlechts«, fügte
    Gaspode hinzu. »Einen Wolfmann, sozusagen. Äh.«
    »Danke, Gaspode.«
    »Sozusagen ein außergewöhnlich männlicher Wolfmann. Äh. Ja,
    daran besteht kein Zweifel.«
    »Ich glaube, ich verstehe.«
    »Und dies sind nur Worte. Der Geruch macht die Sache viel
    deutlicher.«
    »Herzlichen Dank, Gaspode. Und wohin sind sie unterwegs?«
    »In Richtung Berge, Boss«, antwortete Gaspode so freundlich
    wie möglich. Er kannte nicht alle Details der sexuellen Beziehun-
    gen von Menschen, und die Einzelheiten, von denen er wusste,
    erschienen ihm unglaublich. Al es deutete darauf hin, dass solche
    Beziehungen bei Menschen weitaus komplizierter waren als bei
    Hunden.
    »Der Geruch…«
    »Meinst du den extrem männlichen Geruch, den ich eben er-
    wähnte?«
    »Genau den, ja«, bestätigte Karotte ruhig. »Könntest du ihn auch
    vom Rücken eines Pferds aus riechen?«
    »Ich könnte ihn sogar mit der Schnauze in einem Zwiebelsack
    wahrnehmen.«
    »Gut. Ich glaube nämlich, wir sollten uns jetzt etwas beeilen.«
    »Ich dachte mir schon, dass du so etwas denkst.«

    Obergefreiter Besuch salutierte, als Nobby und Colon die Wache
    am Pseudopolisplatz betraten.
    »Ich glaube, von dieser Sache sol tet ihr sofort erfahren«, sagte er und hob ein Stück Papier hoch. »Das hier habe ich vorhin von
    Rodney bekommen.«
    »Von wem?«
    »Von dem Kobold auf der Brücke, Herr. Er malt Bilder von
    Karren, die zu schnel sind. Niemand hat ihn gefüttert«, fügte O-
    bergefreiter Besuch ein wenig vorwurfsvol hinzu.
    »Oh«, sagte Colon. »Eine Geschwindigkeitsüberschreitung.
    Und?« Er sah noch einmal hin. »Das ist eine der Sänften, wie sie
    die tiefen Zwerge verwenden, nicht wahr? Die Trol e müssen ver-
    dammt flink gewesen sein.«
    »Kurz vorher wurde die

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