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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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seltsam unruhig und nervös. Schließlich entschuldigte sie sich und ging nach unten, um eine Kanne Tee zu kochen.
    Während der Tee zog, erinnerte sie sich plötzlich an den Artikel, den sie von Susan bekommen hatte. Den hatte sie bei all der Aufregung vollkommen vergessen. Sie rannte hoch in ihr Zimmer und fand die Kopie in einer Tasche der Jeans, die sie gestern getragen hatte. Neugierig setzte sie sich aufs Bett und begann zu lesen.
    Es war ein zehn Jahre alter Zeitungsartikel über ein merkwürdiges Ereignis in der Geschichte des Staates Louisiana.
    Lauren war verblüfft. Das fragliche Ereignis hatte im Jahr 1870 stattgefunden. Ein Plantagenbesitzer, der die Verwüstungen des “Angriffskrieges des Nordens” überlebt hatte, wie man den Bürgerkrieg in den Südstaaten noch immer nannte, war zu seiner Beerdigung nach Hause gebracht worden, nachdem er nach Kiew gereist war, um an der Hochzeit seines Sohnes teilzunehmen. Dort war er offenbar wahnsinnig geworden und hatte mit Pfeil und Bogen sowohl die Braut als auch mehrere Hochzeitsgäste getötet.
    Am Tag seines Begräbnisses war das Haus – eine wunderschöne Villa direkt am Fluss – in Flammen aufgegangen. Die Überreste blieben viele Jahre unberührt. Zu dem Zeitpunkt, als der Artikel erschien, lag die Ruine noch immer verlassen da, das Grundstück war in Staatsbesitz übergegangen.
    Lauren las den Artikel wieder und wieder, war aber unfähig, dahinterzukommen, aus welchem Grund Susan ihn ihr gegeben hatte.
    Verwirrt faltete sie den Zettel wieder zusammen und warf ihn auf den Nachttisch.
    Mark verbrachte mehr als zwei Stunden damit, einfach herumzufahren.
    Zunächst war er sich sicher gewesen, dass Stephan sich als Schlupfwinkel eine der alten Plantagen ausgesucht hatte, aber da hatte er sich offenbar geirrt, denn er konnte nichts Verdächtiges entdecken.
    Er fuhr zurück zum Krankenhaus, weil er unbedingt wissen wollte, wie es Leticia ging. Als er ihr Zimmer erreichte, schien alles ruhig zu sein.
    Sean hatte einen seiner Beamten vor ihrer Tür platziert, was immer das auch nutzen mochte. Und Judith saß noch immer so da, wie er sie verlassen hatte. Was sie strickte, nahm bereits die Gestalt eines Pullovers an.
    Er bemerkte, dass es jetzt noch mehr Kreuze in dem Zimmer gab. Einige umrahmten das Fenster. Sie waren alle aus Holz.
    “Hallo, Ms. Lockwood”, sagte er leise.
    Sie blickte ruhig auf und nickte ihm zu. “Er ist schon hier gewesen, aber jetzt ist er wieder weg.”
    “Er?”, fragte er.
    Sie wandte sich wieder ihrer Strickarbeit zu. “Die Leute können ruhig Witze machen über das, woran man früher geglaubt hat. Aber in den alten Zeiten, wissen Sie, damals in den Wüsten und im Dschungel, da wussten die Menschen noch Bescheid. Sie kannten das Gute, und sie kannten das Böse. Mein kleines Mädchen hier, sie ist einfach nur dem Bösen über den Weg gelaufen. Aber sie ist ein gutes Mädchen. Und ich habe nicht vor, sie an eine Ausgeburt des Teufels zu verlieren. Ich war bereit.” Sie lächelte. “Nun, ich muss zugeben, ich hatte etwas Angst, diese Welt nun selbst verlassen zu müssen, aber ich war bereit. Er zeigte sich dort am Fenster. Und ich habe es ihm ordentlich besorgt. Sehen Sie das silberne Kreuz dort? Sobald ich seine goldenen runden Augen dort hinter dem Glas erblickte, habe ich es mit meiner Taschenlampe angestrahlt.” Sie kicherte leise. “Und er verschwand wieder, wie der Blitz. Ja, Sir, ich glaube, jetzt kommt wieder alles in Ordnung mit uns.”
    Mark ging zu Judy und ergriff ihre Hand. “Das haben Sie gut gemacht. Sie retten ihr das Leben, wissen Sie. Aber Sie haben recht. Sie dürfen sie nicht alleinlassen. Auf keinen Fall. Nicht bevor es wieder sicher ist.”
    “Nicht bis Sie diesen Bastard erledigt haben, was?”, fragte sie.
    Er nickte. “Er brauchte Leticia, weil sie Krankenschwester ist, aber sie ist auch eine wunderschöne junge Frau. Und Sie haben sie ihm verwehrt. Sie ist gar nicht diejenige, hinter der er her ist, aber er wird Ihnen wehtun, sehr wehtun, wenn er kann, denn er mag es nicht, wenn ihm jemand Widerstand leistet. Sie verstehen das, nicht wahr?”
    Sie sah ihn an. “Aber ja, junger Mann. Ich verstehe. Ich verstehe viel mehr, als Sie sich vorstellen können. Und ich werde mich nicht vom Platz rühren. Sehen Sie irgendwo Dummheit in diesem alten Körper? Ich denke nicht.”
    Mark musste lächeln. “Ich sehe da überhaupt nichts Dummes”, stimmte er zu.
    “Dann verschwinden Sie wieder. Gehen Sie raus und

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