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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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verschlungenen Körpern. Sie bäumte sich auf und erschauerte, die Explosion seines eigenen Höhepunkts raste durch ihn hindurch. Der Rhythmus seines Herzens war ein einziges Stakkato in der Nacht, verband sich mit ihrem Herzschlag, beruhigte sich schließlich ganz langsam wieder.
    Er lag an ihrer Seite, atmete ihren Duft ein, und als er sich ihr endlich zuwandte und in ihre Augen sah, war ihr Blick bereits auf ihn gerichtet.
    Sie lächelte zaghaft. “Da bin ich wohl ein bisschen aggressiv gewesen”, sagte sie errötend.
    “Oh, bitte … Auf diese Art kannst du jederzeit aggressiv sein.”
    Sie strich ihm eine feuchte Locke aus der Stirn. “Du bist also doch ganz normal”, murmelte sie.
    “Schönen Dank. Das ist nicht gerade das Kompliment, das ich im Augenblick erwartet oder erhofft hätte, aber trotzdem vielen Dank.”
    Ihr Lächeln wurde breiter, aber dann wurde sie wieder ernst, blickte ihm in die Augen. “Es gibt wirklich Vampire.”
    “Ja.”
    “Hast du eine Vorstellung, wie unfassbar das für mich klingt?”
    “Ja.” Er nickte, strich ihr über die Wange. “Du bist unglaublich.”
    Sie erschauerte leicht, ihre Wimpern bedeckten ihre Augen. “Du aber auch. Ist das die Art Kompliment, die du gern hören würdest?”, fragte sie, ein leichtes Necken in der Stimme.
    Er lächelte. “Inzwischen ist es Abend”, sagte er statt einer Antwort.
    Sie nickte, stützte sich auf einen Ellbogen. “Ich … ich muss ins Krankenhaus.” Mit den Fingern berührte sie das Kreuz um ihren Hals. “Kann das hier mich wirklich beschützen?”
    “Bis zu einem gewissen Grad. Stephan hat Möglichkeiten, es dir abzunehmen. Geh auf jeden Fall nirgendwohin ohne eine Wasserpistole.”
    Sie fing an zu lachen, aber sie hatte auch Tränen in den Augen. Er setzte sie auf, nahm sie in die Arme und hielt sie ganz fest.
    “He”, flüsterte er unbeholfen.
    “Tut mir leid. Das ist bloß so … Eine Wasserpistole. Da ist Weihwasser drin, nicht wahr?”
    “Ja.”
    Sie machte sich von ihm los und starrte ihn an. “Wenn … wenn Weihwasser sie so leicht töten kann, wie kommt es dann, dass dieser Stephan noch lebt?”
    Er seufzte. “Bis jetzt hat er es, sobald er verwundet war, immer geschafft zu verschwinden, bevor ich ihn mit meinen Waffen wirklich erwischen konnte. Er hat immer so viele von seinen Lakaien dabei, mit denen ich mich herumschlagen muss, während er die Flucht ergreift.” Es gab noch so vieles, was er ihr erklären musste. In Anbetracht der Tatsache, was sie bis jetzt schon alles als wahr akzeptiert hatte, hielt sie sich ziemlich gut. Allerdings musste er darauf achtgeben, wie viel er ihr mitteilte und wie schnell.
    Sie musste genug wissen, um für ihre eigene Sicherheit sorgen zu können, aber sie durfte nicht zu viel wissen. Es konnte sehr gefährlich für sie sein, wenn sie von zu vielen neuen Informationen überrollt würde.
    “Neue Vampire sind oft unbesonnen, ungeduldig und nicht besonders mächtig. Sie halten sich für unverwundbar, aber sie sind es nicht. Aber trotzdem sind sie Mörder, und das Morden fällt ihnen leicht, weil die meisten Leute von ihrer Existenz gar nichts ahnen. Weil Menschen dazu neigen, zu vertrauensvoll zu sein. Und Vampire können verführerisch sein.”
    Sie runzelte die Stirn. “Deanna hat ständig erzählt, da gäbe es zwei Männer. Sie bestand darauf, Jonas sei gut, aber es gebe noch einen anderen. Jemand, der böse sei.”
    “Sie könnte sehr gut recht haben.”
    “Aber du hast gesagt, Jonas wäre auch ein Vampir.”
    Er zögerte. “Ja”, sagte er endlich.
    “Also ist er böse.”
    “Das weiß ich nicht.”
    “Verstehe ich nicht.”
    Er fuhr zusammen und senkte den Kopf. Wie viel konnte er ihr erzählen?
    “Du weißt natürlich, dass in der Geschichte viele schreckliche Dinge passiert sind. Die spanische Inquisition war eines der schlimmsten Beispiele, wie unmenschlich sich Menschen gegenüber Menschen verhalten können, aber deshalb waren damals nicht alle Kirchenmänner bösartig. Stalin richtete ein unermessliches Blutbad an, aber nicht alle Russen waren grausam. Hitler war ein Wahnsinniger, aber das hat nicht alle damaligen Deutschen zu Monstern gemacht. Terroristen morden im Namen Allahs, aber die meisten Muslime sind freundlich, mitfühlend und menschlich, genau wie Mohammed es lehrte.”
    Jetzt starrte sie ihn wieder an, als ob er den Verstand verloren hätte.
    “Was willst du damit sagen?”, fragte sie.
    Er hob beide Hände. “Nur dass es auch gute Vampire

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