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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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wiederholte Deanna.
    Lauren setzte sich auf die Bettkante, hielt die Hände ihrer Freundin, drückte sie beruhigend.
    “Keine Sorge. Die ist hier nirgends.”
    “Gefahr”, formte Deanna mit den Lippen.
    Großartig.
    Lauren sah sich um. Die Tür zum Gang stand offen. Draußen konnte sie Schritte und Stimmen hören. Der Polizist erklärte jemandem den Weg.
    Keine Gefahr weit und breit.
    “Alles in Ordnung”, beruhigte sie. “Deanna, ich bin da. Wir sind in Sicherheit.”
    Plötzlich riss die Deanna die Augen weit auf und starrte Lauren an. Sie probierte sogar ein schwaches Lächeln.
    “Deanna?”, fragte Lauren. Sie war außerordentlich erleichtert, aber sie fröstelte auch etwas. Und blieb wachsam.
    Sie drückte ihrer Freundin noch einmal die Hände.
    Deanna sah aus wie … Deanna. Lauren merkte erstaunt, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen, so erleichtert war sie.
    “Wie geht’s dir? Wie fühlst du dich?”, flüsterte sie.
    Deanna versuchte erneut zu lächeln, aber diesmal klappte es nicht. “Angst”, sagte sie leise.
    “Vor der Wahrsagerin?”
    Deanna runzelte die Stirn, als hätte sie keine Ahnung, wovon Lauren redete.
    “Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin doch da.”
    Deanna sah einen Augenblick zur Seite. “Nein. Du verstehst nicht. Er kommt zu mir. Er will mich.”
    “Keiner kommt zu dir. Du liegst im Krankenhaus. Ich bin bei dir. Vor der Tür hält ein Polizist Wache. Du bist in Sicherheit.”
    Deanna schüttelte den Kopf. “Nein”, wisperte sie. “Er kommt, wenn es dunkel ist, in meinen Träumen.”
    “Ich bin bei dir, und ich werde niemanden in deine Nähe lassen. Das verspreche ich dir.” Lauren zögerte, wog ihre Worte sorgfältig ab. “Ganz ehrlich, ich verstehe dich. Er ist böse, er will sich in deinen Verstand schleichen, und du hast Angst, dass er … dass er irgendwie zu dir durchdringen könnte.”
    Deanna starrte sie an. “Du kannst mich auch nicht beschützen”, flüsterte sie.
    “Doch, das kann ich”, versprach Lauren. “Deanna, es gibt Leute, die kennen sich mit dieser Art des Bösen aus. Es wird alles wieder gut, ehrlich. Ich
kann
dich beschützen.” Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Konnte sie das wirklich?
    Ja. Sie konnte stark sein, sehr stark. Das wusste sie. Selbst wenn sie Angst hatte. Auch wenn sie eine Wahrheit kannte, die nicht …
    “Deanna, du hast etwas über die Wahrsagerin gesagt.” Sie zögerte noch einmal. “Ist sie böse?”
    Deanna wirkte nur noch ärgerlich und schien sie nicht mehr zu hören.
    Lauren spürte, wie in ihr die Wut auf diese Wahrsagerin aufstieg. Mit der schien alles angefangen zu haben. Sie
musste
diese Frau auftreiben.
    “Deanna, hör mir zu. Alles wird wieder gut.”
    Deanna fuhr plötzlich zusammen und rief aus: “Nein!”
    In ihrer Stimme lag das pure Entsetzen.
    Lauren betrachtete ihre Freundin, deren Augen starr auf das Fenster gerichtet waren.
    Sie folgte ihrem Blick.
    Ein dunkler Schatten, schwarz und grau, schien da draußen vor dem Fenster zu schweben.
    Zwei feurige Kugeln glühten darin.
    Wie ein paar Augen.
    Direkt aus der Hölle.

10. KAPITEL
    M ark versuchte sich einzureden, dass Lauren, allein mit Deanna in dem Krankenhaus, schon in Sicherheit wäre.
    Es war wirklich erstaunlich. Sie schien ihm nicht nur zu glauben, sie schien ihm nun sogar zu vertrauen.
    Natürlich kannte sie die ganze Wahrheit nicht. Und das belastete ihn schwer. Aber im Augenblick musste er Stephans Versteck finden – und Stephan vernichten. Heidi – die sich zurzeit wie die reinste Idiotin aufführte – zum Essen auszuführen war wirklich nicht seine Vorstellung davon, irgendetwas Sinnvolles zu erreichen. Aber er wollte nicht, dass die beiden Frauen allein auf den Straßen herumliefen. Nicht bei Nacht.
    Er beschloss, mit Heidi in den Club zu gehen, wo Big Jim Dixon spielte. Sean Canady hatte ihm versichert, Big Jim wäre nicht nur ganz schön gerissen, er wisse auch genau, wie er sich selbst und andere verteidigen konnte.
    Canady hatte ihm ebenfalls versichert, dass jeder der einander ablösenden Wachposten vor Deannas Krankenzimmer über die Existenz von Kreaturen Bescheid wusste, die jenseits der Vorstellungskraft der meisten Menschen lagen. Mark wusste, dass er auch einmal anderen Menschen vertrauen sollte, obwohl seine Wut und Entschlossenheit so groß waren, dass er immer noch der Überzeugung war, er wäre derjenige, der am Ende Stephan Delansky stellen und vernichten würde.
    Aber er musste auch dabei helfen, jene

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