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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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sie.
    Deannas Augen waren geschlossen. Sie schlief wieder, als wäre sie überhaupt nicht aufgewacht.
    “Deanna?”, wiederholte Lauren.
    Sie rüttelte ihre Freundin sogar sanft. Aber Deanna öffnete die Augen nicht noch einmal.
    “Hey, wie geht’s?”
    Sie wirbelte herum. Stacey Lacroix und Bobby Munro kamen herein. Bobby trug keine Uniform mehr, und Stacey hatte eine Vase mit Blumen in der Hand. Sie runzelte irritiert die Stirn.
    Lauren erhob sich. “Sie ist kurz wach gewesen. Sie hat etwas gesagt.”
    Beide sahen sie an, in ihren Augen war deutlich zu lesen, dass sie glaubten, Lauren hätte sich das nur eingebildet, weil sie so sehr wünschte, Deanna würde wieder zu sich kommen.
    “Na ja, prima, vielleicht wacht sie dann bald noch einmal auf”, sagte Bobby mit gezwungener Fröhlichkeit.
    Stacey warf ihm einen schnellen Blick zu und lächelte dann Lauren an. Sie steckte voller Energie und Kompetenz, selbst wenn sie nur ganz ruhig dastand. “Wo ist Mark?”
    “Er ist mit Heidi etwas essen gegangen.”
    “Nun, dann ist es ja gut, dass wir vorbeigekommen sind”, sagte Bobby.
    “Ja.”
Wo zum Teufel habt ihr vor ein paar Minuten gesteckt? Dann hättet ihr mir sagen können, ob es da draußen in der Nacht wirklich Augen gegeben hat oder ob ich mir diesen Horror jetzt schon einbilde, weil es nicht genug richtigen Horror gibt.
    “Zu dumm, dass wir nicht schon früher gekommen sind”, sagte Stacey. “Dann hätten Sie mitgehen können. Aber jetzt sind wir ja da, und Zeit haben wir auch. Wenn Sie möchten, können Sie sich ja im Gang mal die Beine vertreten, sich eine Limo oder einen Kaffee oder so etwas holen.”
    Lauren zögerte. Sie vertraute diesen Menschen. Schließlich war es Lieutenant Canady gewesen, der sie zum Montresse House geschickt hatte. Wenn sie nicht einmal Bobby Munro vertrauen konnte, einem weiteren Polizisten, und Stacey Lacroix, der Geschäftsführerin des Montresse House – und Assistentin eines guten Vampirs, wie sie sich trocken in Erinnerung rief –, wem konnte sie dann überhaupt noch vertrauen?
    “Das macht Ihnen auch bestimmt nichts aus?”, fragte sie. Sie redeten nur von ein paar Minuten, das war ihr durchaus klar. Nicht so lange, wie sie wirklich fortbleiben wollte.
    Aber es schien außerordentlich wichtig zu sein, die Wahrsagerin zu finden. Und die würde sie nur nachts auftreiben können.
    Da draußen gab es Vampire.
    Aber sie war sich dessen nun bewusst. Und sie war bewaffnet. Und sie würde äußerst vorsichtig sein.
    “Ich müsste wirklich mal ein paar Schritte machen und etwas trinken. Am besten laufe ich mal runter in die Kantine und esse auch etwas, wenn das okay ist”, sagte sie.
    “Aber sicher.” Bobby lächelte. Er war dünn, aber drahtig, nur Muskeln. Er hatte ein schiefes Lächeln und schien ein anständiger Kerl zu sein, genau das Richtige für Stacey.
    “Nun gehen Sie schon”, sagte Stacey. “Bobby und ich kennen den Beamten, der jetzt draußen im Gang Dienst schiebt. Ein toller Bursche. Und wir lassen Ihre Freundin bestimmt nicht allein. Sie können uns vertrauen, wissen Sie.”
    Das muss ich auch, dachte sie.
    “Vielen Dank. Ich bin gleich zurück.”
    “Lassen Sie sich Zeit”, sagte Bobby.
    Sie nickte, lächelte schwach und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen, als sie das Zimmer verließ.
    Zum Glück war direkt vor dem Krankenhaus ein Taxi frei, und Lauren stieg ein.
    Der Fahrer sprach perfekt Englisch, mit einem Südstaatenakzent. Er versicherte ihr, der Verkehr würde um diese Zeit fließen, und er gab ihr seine Karte, falls sie später wieder zurückfahren wollte.
    Er steuerte sicher durch den Verkehr und ließ sie an der Decatur Street aussteigen, direkt am Jackson Square.
    Sie ging um den Platz.
    Und noch einmal herum.
    Dort wo sie Susan zuletzt gesehen hatten, stand ein Tisch mit Tarotkarten.
    Aber niemand war da.
    Das Zelt war auch weg. Vielleicht hatte Susan noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Kristallkugel zu ersetzen.
    Neben dem leeren Tisch saß eine junge Künstlerin, die müßig vor sich hin zeichnete. Auf einer Staffelei zeigte sie mehrere ziemlich gute Karikaturen, aber als Lauren näher kam, bemerkte sie, dass die Frau jetzt an der realistischen Zeichnung eines Mannes arbeitete.
    Es war ein Mann wie jeder andere, außer dass … er das nicht war.
    Er trug modische Jeans und ein lässiges Maßhemd, aber sogar in der Zeichnung waren seine Augen merkwürdig, fesselnd.
    Und furchterregend.
    Sie konnte es nicht klar benennen, aber

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