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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Unschuldigen zu beschützen, die sonst abgeschlachtet werden könnten, während er seiner Beute nachstellte. Stephan besaß große Macht. Er hatte schon viele Versuche, ihn auszuschalten, überlebt. Er konnte Menschen hypnotisieren und in seinen Bann schlagen. Seine Wunden heilten außergewöhnlich schnell. Was immer für Verletzungen man ihm zufügte, er schien nur Minuten oder höchstens Stunden zu brauchen, um seine ganze Kraft zurückzugewinnen.
    Mark nickte Big Jim zu, als er mit Heidi den Jazzschuppen betrat. Big Jim nickte zurück. Das war ein gutes Gefühl.
    “Eigentlich habe ich keinen Hunger”, sagte Heidi ein paar Minuten später und legte ihre Speisekarte weg.
    “Sie müssen aber etwas essen.”
    “Ich sollte bei Deanna sein”, konterte sie.
    Sie schien überhaupt nicht mehr dieselbe Person zu sein, die vor Kurzem noch so niedlich mit jedermann geflirtet und gleichzeitig die Vorzüge ihres Verlobten gepriesen hatte.
    “Hören Sie, Lauren ist jetzt bei Deanna. Wir gehen so bald wie möglich wieder zurück. Lauren wird sich nur Sorgen um Sie machen, wenn Sie nicht bald etwas in den Magen kriegen und mal durchatmen können.”
    “Na schön. Ich nehme einen Hamburger.” Als eine Kellnerin auftauchte, bestellte sie tatsächlich einen. “Das Fleisch hätte ich gern blutig”, sagte sie. “Verstehen Sie? Fast roh. Blutig.”
    Mark verzog das Gesicht. Sie verhielt sich auf einmal sehr fordernd und grob, ganz anders als die Frau, die er bisher gekannt hatte.
    Er bestellte für sich auch einen Hamburger, ebenfalls blutig, und dankte der Kellnerin höflich. Dann lehnte er sich zurück und sah Heidi an.
    “Glotzen Sie mich nicht so an”, sagte sie ärgerlich.
    “Er ist bei Ihnen gewesen, nicht wahr?”, fragte Mark mit gesenkter Stimme.
    Sie wurde rot, schüttelte den Kopf. “Ich … ich weiß nicht, wovon Sie reden.”
    Er beugte sich vor. “Doch, das wissen Sie. Denken Sie genau nach. Irgendwie ist er zu Ihnen durchgedrungen. War es Stephan selbst oder ein anderer?”
    In ihren Wangen stieg noch mehr Farbe auf. “Ich habe keine Ahnung, worüber Sie reden.”
    “War er groß und dunkelhaarig – dunkler als ich? Ist er einfach vor Ihrem inneren Auge erschienen? Oder haben Sie das Krankenhaus verlassen? Kann man diese Fenster öffnen? Haben Sie ihn in das Krankenzimmer gelassen?”
    “Nein!”, protestierte Heidi kopfschüttelnd, aber ihr standen die Tränen in den Augen. “Da ist keiner gewesen. Sie sind verrückt.”
    Wie der Blitz schoss seine Hand über den Tisch, packte sie am Kinn und drehte ihren Kopf herum, um ihren Hals zu mustern, bevor sie etwas dagegen tun konnte.
    Es war genauso, wie er befürchtet hatte.
    Die Bisswunden waren da. Winzig, kaum zu sehen. Sie war nicht ausgesaugt worden; sie war keine Untote. Aber sie war angesteckt.
    Es war purer Hohn und Spott. Stephan schickte Mark eine Nachricht, dass er an absolut jeden herankommen konnte, und diese Nachricht war laut und deutlich.
    Und dass er am Ende auch Lauren kriegen würde.
    Heidi riss den Kopf zurück. “Fassen Sie mich nicht an”, zischte sie ihm zu. “Tun Sie …” Sie starrte ihn an; dann biss sie sich auf die Lippen.
    “Es ist nicht Ihre Schuld”, sagte er sanft. “Geben Sie mir Ihr Handy.”
    “Es war doch nur ein Traum”, hauchte sie.
    “Nein, es war echt. Geben Sie mir Ihr Handy, ich muss Lauren anrufen, und ich habe ihre Handynummer nicht.”
    Heidis Augen schienen an seinen zu kleben. Sie suchte in ihrer Handtasche nach dem Handy, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
    Die Kellnerin kam mit den Hamburgern, gerade als er Laurens Nummer im Display von Heidis Handy gefunden hatte und anrief.
    “Das ist nicht wirklich blutig”, meinte Heidi.
    “Die Hamburger sind ganz prima so”, sagte Mark fest. “Wir hätten dann gern auch gleich die Rechnung, bitte.”
    Bei Lauren ging nur die Mailbox dran. Sie musste das Handy im Krankenhaus ausgeschaltet haben.
    “Vergessen Sie das Essen. Wir müssen sofort zurück”, sagte Mark knapp.
    “Aber …”
    “Sofort!”
    Es war wieder weg. Die Vision war im Bruchteil einer Sekunde verschwunden, als ob sie niemals existiert hätte.
    Lauren blinzelte und starrte aus dem Fenster. Da war nichts. Überhaupt nichts.
    Wieso hatte sie auch nicht daran gedacht, sofort die Vorhänge zuzuziehen, als sie hereinkam? Wahrscheinlich hatte sie nur irgendwo ein Licht gesehen, den Schatten einer Wolke, die am Mond vorbeizog oder so. Es konnte sonst etwas gewesen sein.
    “Deanna”, sagte

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