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Der Fürst der Skorpione

Der Fürst der Skorpione

Titel: Der Fürst der Skorpione Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hammerschmitt
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schon ein Getrappel wie von vielen Hundebeinen. Björn wurde übel vor Angst, aber er schaffte es doch, seine Mitrailleuse auf das Loch zu richten, das sie in die Tür der Wiederbelebungskammer hineingesprengt hatten. »Kommt, so schnell ihr könnt«, sagte er zu Aslal. »Die Hunde haben uns gefunden.«
    Da steckte der erste Köter auch schon knurrend seinen Kopf durch die Tür und Björn schoss.
    Ob die Hunde bisher nicht aktiviert gewesen waren oder ob ihnen niemand gesagt hatte, was zu tun war, spielte jetzt keine Rolle mehr. Die Kampfhunde waren da, ein ganzes Rudel, vielleicht zehn oder zwölf. Björn spürte Panik in sich aufsteigen. Er hatte die Viecher schon immer gehasst. In einem kalten und dunklen Bunker zu sitzen, der von einem Rudel Kampfhunde angegriffen wurde, gehörte zu seinen schlimmsten Albträumen. Nachdem Björn den ersten von ihnen in Fetzen geschossen hatte, wurde es draußen still, aber Björn gab sich nicht der Illusion hin, sie könnten abgezogen sein. Und richtig, als Björn einen kurzen Seitenblick auf Karim wagte, der wie besessen auf die Tastatur an der Wiederbelebungsanlage einhackte, in das kranke Orange der Notbeleuchtung getaucht, versuchte einer der Hunde durch das Loch zu springen, und er war halb durch, bevor Björn ihn niedergeschossen hatte. Björn rechnete. Er hatte nur noch 2500 Schuss Munition und brauchte etwa 200 pro Hund, wie sich bei den ersten beiden gezeigt hatte. Jeder Feuerstoß aus seiner Mitrailleuse machte das Loch in der Tür größer, denn der Hagel aus winzigen Geschossen, mit denen er die Hunde eindeckte, streute. Da kam auch schon die nächste Bestie, Björn konzentrierte sich und fegte sie schneller weg als seinen Vorgänger. Wütendes Gebell von draußen war die Antwort. »Hab’s gleich«, sagte Karim, seine Stimme war voller Angst. Björn visierte weiter das Loch in der Tür an und erwartete den nächsten Hund. Das Gewehr sagte ihm über seine funktionierenden Neuroports alles, was es über sich selbst und seine Umwelt wusste, die Daten wurden direkt in das Sehzentrum seines Kleinhirns eingespeist. Plötzlich sprang eine der Anzeigen in seinem Gesichtsfeld auf Rot um. Das Gewehr hatte eine Ladehemmung. Er versuchte es über einen Neuroportbefehl neu zu booten, aber es wies den Befehl zurück und forderte stattdessen ein unbeschädigtes Magazin an. Björn fischte ein neues Magazin aus seiner Hüfttasche, das alte klackerte zu Boden, das neue setzt er sofort ein, er brauchte zwei Versuche, denn seine Hand zitterte. Aber die Anzeige blinkte weiter rot: Ladehemmung. Dann schaltete sich das Gewehr ab. Flackernd erloschen die Anzeigen, schließlich sah er nur noch das Loch in der Tür. Er atmete schwer. Wenn die Hunde begriffen, dass er im Moment wehrlos war, konnte er sich begraben lassen. Er sah zu Karim herüber, der immer noch an der Konsole saß. Seine Mitrailleuse lehnte an dem Arbeitstisch. Björn hechtete nach ihr und hätte sie fast erreicht, aber ein Hund, der sich als Nächster opfern wollte, um Björns Munitionsvorrat weiter zu verkleinern, war schneller: kaum hereingeschlüpft, hatte er die Lage erkannt und verbiss sich in Björns rechten Arm. Sofort drängten die anderen Hunde nach. Um sich schlagend sah Björn noch, wie einer von ihnen Karim in den Nacken sprang und ihn so von dem Stuhl herunterstieß.

NASRIDS RACHE
     
     
     
    »Ihr habt eine großen Schlacht geschlagen«, lobte Nasrid. Er stand neben dem erbeuteten Wiedererweckungstank, der in der Garage aufgebaut worden war, gleich neben der Sandschleuse. Seine Uniform war frisch gebügelt, die lederne Pistolentasche an seinem Gürtel glänzte. Die Fenneks standen im Kreis um ihn herum, auch Nina und die wenigen Frauen waren da. Tabea entdeckte ein paar unbekannte Gesichter. »Ihr wisst es vielleicht nicht, aber dieser Klotz hier«, Nasrid legte die Hand auf den Wiedererweckungstank, »der bis vor Kurzem eines des großen Geheimnisse der EF war, gibt uns Macht. Mein Bruder Hassan hat Jahre darauf gewartet, einen Wiedererweckungstank der EF in die Hände zu bekommen, und er ist sich sicher, in einem halben Jahr einen Wiedererweckungsprozess entwerfen zu können, der keine Zombies erzeugt, sondern Menschen ein zweites Leben schenkt. Bedenkt, was das heißt! Unsere Toten werden nicht tot sein. Bei dem Angriff auf den EF-Stützpunkt sind einige eurer Kameraden gestorben. Wir können sie nicht wiedererwecken, denn wenn Hassan seine Forschungsarbeit abgeschlossen hat, wird es für sie längst zu

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