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Der Funke des Chronos

Titel: Der Funke des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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immer staunend an und zuckte die Achseln.
    »Aber sicher wirst du zurückkehren«, erklärte Gerresheimer. »Caroline ist mit Abstand das größte Wunder, dem wir beide in all den Jahrhunderten über den Weg laufen werden. Mit Abstand.«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Hast du es immer noch nicht herausgefunden?« schmunzelte Gerresheimer und schaute Tobias in die Augen. Irgend etwas in diesem Blick jagte Tobias einen Schauer über den Rücken. Gerresheimer zwinkerte ihm zu, hob sein Haar und entblößte ein halb verstümmeltes Ohr.
    »Himmel, Sie sind ich?« entfuhr es Tobias. Er tastete unwillkürlich zu der fast verheilten Narbe an seinem Kopf.
    »Ganz schön schnell«, schmunzelte sein Alter ego. »Ich konnte einfach nicht widerstehen.«
    »Aber … aber das ist doch paradox«, entfuhr es Tobias. »Ich meine, wie …«
    Gerresheimer brachte ihn mit einem Finger auf den Lippen zum Verstummen. »Frag nicht. Finde es selbst heraus. Es warten noch aufregende Zeiten auf dich. So, und jetzt raus, bevor du mich überredest, dir noch mehr zu erzählen. Heine hatte recht: Es ist nicht gut, seine eigene Zukunft zu kennen.«
    Gerresheimer griff an ihm vorbei und öffnete die Beifahrertür. Völlig verwirrt stieg Tobias aus und drehte sich noch einmal um. »Werden wir uns wieder sehen?«
    »Natürlich«, erklärte sein Alter ego lachend. »Dafür brauchst du dich doch bloß vor den Spiegel zu stellen. Und nun hau ab und bereite dich auf ein abenteuerliches Leben vor.«
    Sein älteres Ich startete den Wagen und fuhr kurz darauf an dem Streifenwagen vorbei. Wenig später war er den Blicken entschwunden. Tobias bemerkte erst nach einer Weile, dass er noch immer mit offenem Mund dastand. Schnee bedeckte inzwischen seine Jacke. Müde klopfte er ihn ab.
    Ein aufregendes Leben also erwartete ihn. Tobias musste schmunzeln.
    Irgendwie war das wie in diesen Abenteuergeschichten, die er so gern las. Er besaß eine Zeitmaschine und bekam das Mädchen.
    Das klang gut. Sehr gut sogar.
    Er vergrub die Hände in den Taschen, kickte frohgemut eine leere Zigarettenschachtel beiseite und schlenderte summend die verschneite Straße hinunter.

 

Epilog
     
    London 1888, 16. März,
    17 Minuten nach 3 Uhr am Nachmittag
     
    D ie Glocke über der Eingangstür des Trödelladens an der Ecke Marylebone Road und Bakerstreet schlug melodisch an, als der junge Mann das Geschäft betrat und seinen Regenschirm ausklopfte. Eigentlich war er auf dem Weg zu einem guten Freund. Doch der heftige Platzregen, der sich erst seit wenigen Minuten in den Straßenschluchten der Themsestadt austobte, würde noch eine Weile anhalten. Der kleine Laden kam ihm daher gerade recht, um das Ende des Regens im Trocknen abzuwarten.
    Neugierig sah sich der Mann um. Das Geschäft war recht schmal, es roch nach Staub und altem Leder. Hohe Regale säumten die Wände, auf denen alte Bücher, tickende Uhren, blauweißes Porzellangeschirr, Lampenhalter aus Bronze, indische Elfenbeinfiguren und so manches maritime Schmuckstück ihren Platz fanden.
    Beiläufig nahm er eines der Bücher zur Hand und blätterte es durch. Dann wandte er sich einer antiken Kommode zu, auf der eine hölzerne Ibisstatue stand. Schließlich entdeckte er einen messingbeschlagenen Holzkasten, der an einer Ecke Brandspuren aufwies.
    Neugierig öffnete er ihn und fand in seinem Innern einige Papiere. Stirnrunzelnd nahm er sie zur Hand. Es handelte sich um Konstruktionsskizzen, die ein seltsames Gerät darstellten. Auf den ersten Blick ähnelte es einem Schlitten, hinter dem ein großer runder Parabolschirm gespannt war.
    »Seltsam, nicht wahr?« murmelte eine Stimme hinter ihm.
    Der junge Mann drehte sich überrascht um und entdeckte den Besitzer des Trödelladens. Mit seiner Nickelbrille und den Ärmelschonern sah er genauso aus, wie man sich den Eigentümer eines derartigen Geschäfts vorstellte.
    »Was soll das sein?« fragte der junge Mann.
    »Tja, hab ich aus Deutschland«, murmelte der Trödelladenbesitzer und zwinkerte ihm zu. »Genauer gesagt aus Hamburg. Angeblich ist das die Konstruktionszeichnung für eine Zeitmaschine.«
    »Wie bitte?« lachte der junge Mann und blätterte die Seiten mit neuem Interesse durch.
    »Ich sag nur das, was ich gehört habe«, schmunzelte der Ladenbesitzer und rückte seine Nickelbrille zurecht. »Die Deutschen sind bekanntlich etwas seltsam. Aber ich mache Ihnen einen guten Preis, wenn Sie den ganzen Plunder mitnehmen.«
    Der junge Mann willigte ein, klopfte seine Jacke

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