Der Funke des Chronos
1842 liegen nur wenige Dokumente über ihn vor; offiziell (!) kehrte er erst 1843 wieder nach Hamburg zurück. Sein vielbeachtetes »Wintermärchen« entstand nach diesem Aufenthalt und verwendete unter anderem den Großen Brand als Motiv.
HEINE., SALOMON – Heinrich Heines heute wenig bekannter Onkel, der Mitte des 19. Jahrhunderts als einer der reichsten Männer Deutschlands galt. Der Bruder von Samson Heine zog 1784 nach Hamburg, begann seine Laufbahn als Bote und Bleistiftverkäufer und fand bald darauf eine Anstellung in dem angesehenen Bankhaus Popert, dessen Inhaber mit seiner Mutter verwandt war. 1797 eröffnete er ein eigenes Bankgeschäft und schätzte seine Steuerkraft 1816, nach Abzug der Franzosen aus Hamburg, bereits auf 2500 Courantmark (für damalige Zeiten ein überaus hoher Betrag).
Bis heute ist nicht geklärt, wie Salomon Heine in so kurzer Zeit ein derartiges Vermögen zusammentragen konnte. Der Bankier erwarb in den folgenden Jahren ein außerordentliches Ansehen im In- und Ausland und trat in Hamburg immer wieder als großzügiger Mäzen auf. Seiner Integrität als Bankier und nicht zuletzt seinen Millionenkrediten und gewaltigen Spenden verdankt es Hamburg ganz wesentlich, nach dem Großen Brand wie Phönix aus der Asche wiederauferstanden zu sein.
HUMMEL (eigentl. BENTZ, JOHANN WILHELM) – ein schwermütiger, dem Spott seiner Umgebung ausgesetzter Wasserträger, der unter dem Namen »Hummel« zur bekanntesten Symbolfigur Hamburgs wurde. Auf ihn geht der Hamburger Schlacht- und Erkennungsruf »Hummel, Hummel! -Mors, Mors!« zurück.
LINDLEY, WILLIAM – ein äußerst fähiger englischer Ingenieur, der seit 1838 den Bau der Eisenbahnstrecke Hamburg-Bergedorf leitete und sich auch während des Großen Brandes bei der Bekämpfung der Feuersbrunst hervortat. In den Jahren nach dem Brand war er noch für eine Reihe weiterer Hamburger Bauprojekte verantwortlich, darunter einer Badeanstalt sowie eines durch Dampfmaschinen betriebenen Wasserturms.
MATTILER & DANNENBERG; – die Betreiber des ›Elysium-Theaters‹ im heutigen Hamburger Stadtteil St. Pauli. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten sie zu den bekanntesten Stadtoriginalen der Hansestadt. Das eigenwillige Spiel ihrer Volksbühne erfreute sich weit über die Stadtgrenzen hinaus großer Beliebtheit. Mattler starb 1857. Dannenberg überlebte seinen Kompagnon um zweiundzwanzig Jahre, musste allerdings 1868 Konkurs anmelden. Zum Schluss versuchte er seine siebenköpfige Familie durch Arbeit für den Hamburger Tier- und Fischhändler Carl Hagenbeck durchzubringen – den Begründer des ›Tierparks Hagenbeck‹, des ersten gitterlosen Zoos der Welt.
ODERMANN, AMANDA – die zum Zeitpunkt des Brandes Einundzwanzigjährige aus Eppendorf (heute ein Stadtteil Hamburgs) gründete am 10. Dezember 1841 mit 113 Hanseaten den Hamburger Tierschutzverein. Der Verein existiert bis heute.
REPSOLD, ADOLPH – der oberste Spritzenmeister der Hamburger Feuerwehr, der die Bekämpfung des Hamburger Brandes leitete. Hätte der Hamburger Senat rechtzeitig auf ihn gehört, wäre der Große Brand von 1842 weit weniger verheerend verlaufen.
SONNIN, ERNST GEORG – einer der bedeutendsten Baumeister Hamburgs, der insbesondere durch den Wiederaufbau der 1750 nach einem Blitzschlag abgebrannten St.-Michaelis-Kirche Berühmtheit erlangte. Ursprünglich stammt er aus Quitzow in der Nähe Perlebergs, wo er im Alter von zwölf Jahren seinen Vater verlor, einen Pastor. Seine Mutter zog daraufhin mit ihm in Hamburgs Nachbarstadt Altona (heute ein Stadtteil der Hansestadt), wo er von einem Freund der Familie unterrichtet wurde. Sonnin, der sich auch einen Ruf als begeisterter Astronom erwarb, studierte in Jena anfangs Theologie, dann Mathematik. Nach dem Studium zog er nach Hamburg.
Bevor ihn seine Bauprojekte über die Stadt hinaus bekanntmachten, verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit der Anfertigung zahlreicher kunstfertiger Gerätschaften (darunter Wasser- und Pendeluhren sowie Erd- und Himmelskugeln).
WELLS, HERBERT GEORGE – englischer Schriftsteller, der mit seinen phantastischen Erzählungen zu Weltruhm gelangte, vor allem mit dem berühmten, inzwischen mehrfach verfilmten Roman »Die Zeitmaschine«.
Nachwort & Danksagung
Bis heute weiß niemand, welches Ereignis am fünften Mai 1842 gegen ein Uhr morgens dafür verantwortlich war, dass sich in der Hamburger Deichstraße 44 ein Speicher entzündete.
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