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Der galaktische Kontakt

Der galaktische Kontakt

Titel: Der galaktische Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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schon zurückziehen, als Joseph Runescribe seine Tante an ihren Platz zurückbrachte und der Senator erneut den Bischof um seinen Segen bat.
    Bischof Monk sprach ein Gebet. Er sprach von den irregeführten Seelen, die daran zu zweifeln wagten, daß die Menschheit Gottes liebste Schöpfung und sein Ebenbild sei. Ein besonderes Zittern lag in seiner Stimme, als er in Christi Namen um Gnade für jene Narren bat, die Licht und Wahrheit nicht in der göttlichen Wirklichkeit suchten, sondern in der Wildnis des Weltraums.
    Der Senator zerteilte den Truthahn mit gewohnter Routine, ließ den Wein einschenken und brachte zwei Trinksprüche aus. Einen auf Kayren, und einen anderen zweideutig auf Adams Entschluß.
    Seine Mutter weinte still vor sich hin, und ihre Tränen wuschen Bahnen in das Make-up. Kayren stocherte lustlos auf ihrem Teller herum.
    Dem Senator schien es nicht den Appetit verschlagen zu haben. Schließlich unterbrach er sein Mahl, und seine Stimme schwang sich über das Gemurmel der Tafel.
    »Junger Mann«, sagte er, »ich bedaure es sehr, daß du mich nicht vor diesem unsinnigen Entschluß angehört hast. Offen gesagt, ich fürchte, du wirst eine böse Überraschung erleben. Du wirst kaum Unterstützung finden, weder politisch, noch finanziell, denn es wird keine andauernde staatliche Förderung des Projekts Lifeline geben. Woher hast du deinen Glauben an dieses Projekt?«
    Adam setzte sich aufrecht, bereit, sich zu verteidigen.
    »Alle unsere Argumente wurden von Kayrens Vater bestätigt, als er der Mathematiker des Projekts war.« Er lachte innerlich über ihre Unwissenheit. »Jede Sonne durchschnittlichen Typs hat ihre Planeten. Einer oder zwei davon ähneln unserer Erde. Sie können Leben auf der Basis des Kohlenstoffs hervorbringen, ohne daß es eines besonderen Eingriffs bedarf.«
    Er blickte verlegen auf das bleiche Gesicht des Bischofs.
    »Die natürliche Evolution garantiert das Aufkommen von Intelligenz überall dort, wo Leben entsteht. Die natürliche Auslese sorgt für eine ständige Verbesserung, bis die beste Anpassung an die Umwelt erreicht ist, die das Überleben sichert. Dieser Vorgang verläuft automatisch. Hunters These besagt, daß denkende Gehirne genau so unabdingbar erscheinen wie Regenbögen.«
    Er hörte die blonde Enkelin mit der Großmutter flüstern. Er fühlte die Gruft, die sich zwischen ihm und den anderen öffnete. Die abstrakten Gedanken waren zu verwirrend für die meisten, auch für Kayren, in deren Augen Unzufriedenheit zu erkennen war.
    »Denkende Lebewesen gibt es überall«, beeilte er sich fortzufahren. »Die Gleichung von Drake hat dies schon vor Jahren bewiesen. Dr. Hunter fügte nur einiges hinzu, wie das relative Alter unserer Sonne und die Überlebenswahrscheinlichkeit von Intelligenzen. Er berechnete, daß eine von zehn Sonnen Leben hervorbringen kann, gleiches wie auf der Erde oder darüberstehendes.«
    »Brillant gesprochen«, murmelte Kayren spöttisch, »und doch wissen alle, daß mein Vater im Asyl auf dem Mond ums Leben kam.«
    Er bemühte sich, den ironischen Beiklang zu überhören.
    »Denkt doch einmal daran, wieviele Sterne es gibt«, fuhr er hastig fort. »Das ist das schlagende Argument. Wenn man die kleinste Wahrscheinlichkeit mit einem Milliardenfaktor multipliziert, wird sie zur Gewißheit. Dr. Hunter hat allein für unsere Galaxis zehn Milliarden hochstehende Zivilisationen berechnet. Seht doch die Bedeutung, die darin liegt. Wenn nur ein Planet dieser zehn Milliarden den technischen Durchbruch zum interstellaren Raumflug erzielt, dann ist dies die Geburtsstunde einer transgalaktischen Kultur, die sich mit der Zeit immer weiter ausdehnen wird. Vielleicht sogar bis zu anderen Galaxien.«
    »Ich weiß nicht, was das soll.« General Monk schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wenn wir so viele potentielle Gegner im All haben, dann sollten wir uns lieber um unsere Abwehrmaßnahmen kümmern.«
    »Es besteht keine Gefahr, General«, sagte Adam, »oder zumindest fast keine. Dr. Hunter hat immer wieder nachdrücklich betont, daß wir keine Invasion zu befürchten brauchen. Alle Funde der Erde beweisen, daß sich das Leben auf ihr über Milliarden Jahre ungestört und ohne Einfluß und Unterbrechung von draußen entwickeln konnte. Das bedeutet, daß die Wahrscheinlichkeit für eine Invasion eins zu einer Milliarde steht. Das gilt für jedes Jahr, auch für dieses.«
    »Bah!« schnaubte der General. »Ich bleibe mit beiden Beinen auf der Erde.«
    »Du

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