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Der galaktische Mahlstrom

Der galaktische Mahlstrom

Titel: Der galaktische Mahlstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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unterhielten sich angeregt, als Captain Kirk den Sitzungsraum betrat und sich ans Kopfende des Tisches setzte.
    »Wir alle haben den Bericht des Kontaktteams gelesen«, begann er. »Es leistete hervorragende Arbeit. Eine offizielle Belobigung wird in den Personalakten aufgenommen. Doch jetzt möchte ich einige Antworten, denn Fragen gibt es viele. Mr. Chekov, haben Sie den Kurs des Schiffes zurückverfolgen können?«
    Chekov schaute verlegen hoch. »Uh – ja, Käpten. Aber sein Ursprung ist so unwahrscheinlich, daß wir noch eine zweite Reihe von Simulationen vornehmen.«
    »Schön, aber was ergab die erste?«
    »Uh – es ist schwer zu glauben, Sir, aber …«
    »Heraus damit!«
    »Es – es kommt von der Erde, Sir.«
    »Von der Erde?«
    »Zumindest aus dem Erdsystem. Die Wahrscheinlichkeit ist dreiundfünfzig Prozent. Sie müssen unterwegs mehrere Sternensysteme besucht haben und um die Sonnen geschwungen sein, für eine neue Flugbahn zu ihrem nächsten Ziel – aber das paßt fast genau zu Mr. Spocks Simulation, was ein Kolonistenschiff tun würde …« Er blickte den vulkanischen Wissenschaftsoffizier hilfesuchend an.
    Spock nickte gleichmütig. »Wenn wir von der Voraussetzung ausgehen, daß es ein Kolonistenschiff ist, dann ist Mr. Chekovs Simulation gleichzeitig die Geschichte einer Reihe von Fehlentscheidungen. Wenn sie das Erdsystem, wie die Simulation es ergeben hat, vor etwa hundertfünfundachtzig Jahren verließen, müssen sie zuerst Kurs auf Sirius-B genommen haben. Nachdem sie dort keinen Planeten fanden, der für sie geeignet war – ohne größeres Terraforming, das zu der Zeit über ihre technischen Möglichkeiten gegangen wäre –, hatten sie keine Wahl, als zum nächsten, möglicherweise brauchbaren Ziel, Wolf 359, weiterzufliegen.
    Mr. Chekovs Hypothese, der ich beipflichte, ist, daß sie überhaupt keine Bremsmanöver durchführten, nachdem sie festgestellt hatten, daß diese Sterne keine für sie geeigneten Planeten hatten. Statt dessen schwangen sie in einer neuen Flugbahn um die Sonnen. Mit genügend großen Segeln konnten sie den Solarwind zur Erhöhung ihrer Beschleunigung genutzt haben, um die Reisezeit zum nächsten Stern zu verringern.
    Taten sie das mehrmals hintereinander, wie Mr. Chekov meint, konnten sie eine beachtliche Fahrtgeschwindigkeit erreichen. Und hier kam es zu den Fehlentscheidungen. Wir müssen annehmen«, fuhr Spock fort, »daß die Passagiere oder vielmehr Bewohner des Schiffes, die inzwischen in dritter oder vierter Generation leben, ungeduldig zu werden begannen. Generationsschiffe dieses Typs beschleunigten gewöhnlich die erste Hälfte der Strecke und bremsten die zweite ab. Doch da wurde natürlich immer vorausgesetzt, daß der Zielstern einen kolonisierbaren Planeten hatte. Mit Fernscanner ist es möglich, die Brauchbarkeit eines Sternensystems festzustellen, lange ehe man es erreicht. Deshalb werden die Kolonisten beschlossen haben, mit den Bremsmanövern zu warten, bis sie nahe genug waren, entscheiden zu können, ob es sich rentierte, die erforderliche Energie dafür aufzubringen. Stellte sich ein Planet als vielversprechend heraus, konnte man immer noch mit dem Abbremsen beginnen, doch erst dann. Dadurch verlor man nichts an der Beschleunigung. War ein System unkolonisierbar, hatte man seine Geschwindigkeit beibehalten. Man konnte die Sonne umfliegen und zum nächsten Ziel mit Höchstgeschwindigkeit weiterfahren – und noch beschleunigen. Für die Menschen im Schiff muß die Chance für die nächste Strecke zehn oder fünfzehn Jahre zu sparen, unwiderstehlich gewesen sein.
    Da sie auch weiterhin keinen geeigneten Planeten fanden, wuchs die Fahrtgeschwindigkeit so an, daß eine Bremsung in der erforderlichen Zeitspanne nicht nur ausgesprochen schwierig wird, sondern so gut wie unmöglich. Entdecken sie schließlich doch eine kolonisierbare Welt, ist es zum Anhalten zu spät.«
    »Aber das muß ihnen doch bewußt geworden sein!« warf Uhura ein.
    »Irgendwann sicher. Aber zwei Möglichkeiten sind in Betracht zu ziehen. Nehmen wir an, sie gingen eines Teiles ihres Antriebssystems verlustig – ein Reaktor setzte aus, beispielsweise, und sie konnten ihn nicht reparieren. Was dann? Ihr Abbremsmanöver ist beschnitten. So wie es aussieht, funktionieren sogar mehrere ihrer Reaktoren nicht. Und die zweite, sogar wahrscheinlichere, nach dem Bericht des Kontaktteams, ist, daß es zu einer gesellschaftlichen Umwälzung kam – Meuterei, vielleicht.«
    Aller Köpfe

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