Der Gang vor die Hunde (German Edition)
Ausgabe letzter Hand verwiesen: Erich Kästner:
Gesammelte Schriften für Erwachsene.
Band 2 . Romane 1 . München, Zürich: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. 1969 (im Folgenden: GE ).
Die Anhänge 1 und 2 (
Nachwort für die Sittenrichter, Nachwort für die Kunstrichter
) sind die letzten Seiten des angegebenen Typoskripts (S. 253 – 257 ) im Deutschen Literaturarchiv. Das
Vorwort zur Neuauflage
( 1946 ; Anhang 3 ) folgt einem Konvolut im Nachlass Kästners, das einen handschriftlichen Entwurf und das gedruckte Vorwort als Ausriss aus der ersten Nachkriegsausgabe enthält (Stuttgart, Hamburg: Rowohlt 1946 , 31 .– 40 . Tausend). Der Text für den Anhang 4 (
Vorwort des Verfassers zur Neuauflage dieses Buches
) existiert als zweiseitiges Typoskript mit handschriftlichen Korrekturen Kästners im Nachlass (immer im Bestand A: Kästner, 1998.3 ), datiert auf Mai 1950 ; hier wurde die Ausgabe letzter Hand als Druckvorlage hinzugezogen und mit dem Typoskript verglichen ( GE , S. 9 f.). Demnach hat Kästner diesen Text auch nach 1950 nicht mehr verändert, im Unterschied zum Romantext selber.
Liste der Varianten und Streichungen
Im Folgenden wird ein durchgehender textkritischer Kommentar angestrebt, kein Sachkommentar. Dieser liegt mit der
Fabian-
Ausgabe von Beate Pinkerneil (Kästner 1998 , III ) vor und soll hier nicht dupliziert werden. Der Roman bietet eine Fülle politischer (auch tagespolitischer) Anspielungen und ist historisch fest verankert, es handelt sich um eine »ganz bestimmte Krise, deren Ablauf uns bekannt ist«, um eine »
spezifisch
kritische Zeit […]: die große
Arbeitslosigkeit
mit ihren privaten und sozialpolitischen Begleiterscheinungen und Folgen«, wie Kästner 1964 ablehnend an einen Produzenten schrieb, der vorgeschlagen hatte, die Handlung für eine Verfilmung ins Berlin der Sechzigerjahre zu verlegen (B, S. 440 ). – Eine allgemeine Einführung bietet das Nachwort des Herausgebers.
ERSTES KAPITEL – Das Typoskript setzt in den Überschriften durchweg Ziffern:
1 . Kapitel, 2 . Kapitel
usw.; hier wurde die Fassung des Erstdrucks in Kapitälchen ( ERSTES KAPITEL usw.) übernommen.
Ein Kellner als Orakel –
Alle Kapitel-Überschriften im Typoskript sind in Elfriede Mechnigs Handschrift auf separate Blätter notiert, die einzelnen Teilüberschriften mit Virgeln (»/«) abgetrennt. Hier wurde die Version des Erstdrucks übernommen, die Überschriften sind
kursiviert
, die Abtrennung der Teilüberschriften erfolgt durch den mittigen Punkt –.
führen.
– EA : geändert in
bitten
?(S. 11 )
Die Personalien?
– TS : Punkt statt Fragezeichen.
drauf –
EA : geändert in
darauf
(S. 12 )
… sind Sie auch noch!
– EA : Fragezeichen statt Ausrufezeichen (S. 14 ).
Herrn Dr. Felix Moll –
EA :
Herrn Doktor …
(S. 23 )
Mir wuchs der Unterleib … über den Kopf –
in der EA gestrichen.
Das kann ich ganz gut …
–
ganz
in der EA gestrichen (S. 24 ).
Da spazierten nun die Menschen –
EA :
nun
gestrichen (S. 25 ).
…
war ein Dreck gegen die Fähigkeit
… – EA : geändert in
… war eine Kleinigkeit gegen die Leistung …
(S. 25 )
…
Stuhl zu sitzen
! – EA : mit Punkt (S. 29 ).
Der Mann war verschwunden. –
Nach dieser Zeile setzt der Erstdruck eine Leerzeile; anschließend hat Kästner den folgenden Abschnitt zusätzlich geschrieben, um das gekürzte ursprüngliche dritte Kapitel auszugleichen ( EA , S. 30 ):
»Wen suchen Sie denn?« fragte jemand. Es war Münzer, Redakteur Münzer. Er knöpfte den Mantel zu, brannte sich eine Zigarre an und sagte: »So ein Blödsinn. Ich hätte die Partie glatt gewonnen. Schmalnauer hat wie ein Rhinozeros gespielt. Aber ich muß zum Nachtdienst. Das deutsche Volk will morgen früh wissen, wieviel Dachstuhlbrände stattfanden, während es schlief.«
»Sie sind doch ein politischer Redakteur«, entgegnete Fabian.
»Dachstuhlbrände gibt’s auf jedem Gebiet«, sagte Münzer. »Gerade nachts. Das muß an der Konstruktion liegen. Wissen Sie was, kommen Sie mit! Sehen Sie sich mal unsern Zirkus an.«
Münzer stieg in einen kleinen Privatwagen. Fabian setzte sich neben den Redakteur. »Seit wann haben Sie übrigens ein Auto?« fragte er.
»Ich hab es unserm Handelsredakteur abgekauft. Dem wurde das Ding zu teuer«, erklärte Münzer. »Er ärgert sich immer so schön, wenn er mich in sein ehemaliges Prachtstück klettern sieht. Das ist der Spaß schon wert. Wissen
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