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Der Gast des Kalifen

Titel: Der Gast des Kalifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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Waffe. Ich wusste, dass ich dem Angriff nicht ausweichen konnte, doch ich stieß dem Kerl mein Messer in den Hals. Die Klinge drang unmittelbar unter dem Kinn ein und fuhr hinaufin den Mund. Der Fedai stieß einen erstickten Schrei aus und versuchte, noch auf mich einzustechen, aber Padraig hatte inzwischen wieder seinen Arm gepackt.
    An der Klinge würgend versuchte er, sie herauszureißen, doch ich hielt das Heft fest umklammert. Blut liefihm aus dem Mund, das Kinn hinunter und über meine Hände. Die Kreatur fiel zurück. Ihre Finger kratzte über meine Hände, doch ich hielt fest.
    »Es ist genug!«, schrie Padraig. »Duncan, es ist genug!«
    Noch immer hielt ich die Klinge umklammert, und nach und nach hörte der Mann auf, sich zu wehren. Erst als er sich gar nicht mehr rührte, riss ich das Messer heraus. »Jetzt ist es genug«, sagte ich und sackte auf den Boden.
    Entsetzt und verängstigt eilte Sydoni an meine Seite. »Du bist verwundet«, schrie sie und berührte meine Wange mit zitternden Fingern. »Dein Gesicht ... dein Arm.«
    »Es ist nicht schlimm«, erklärte ich und hob die Hand, damit Pa-draig mir aufhelfen konnte.
    »Ich habe fünf von ihnen gesehen«, sagte ich, nachdem Padraig mich wieder hochgezogen hatte. »Wir müssen das Haus durchsuchen. Vielleicht sind noch mehr hier.« Ich blickte auf den zusammengesunkenen Körper der alten Frau. Ich wollte nicht fragen, ob sie noch lebte. Später war immer noch Zeit, die Toten zu betrauern; im Augenblick galt all meine Sorge den Lebenden.
    »Wo ist Wazim?«
    Weder Sydoni noch Padraig hatten ihn gesehen. »Bleibt hier, und lasst die Tür verriegelt«, befahl ich Sydoni. Sie blickte auf den toten Araber und schüttelte den Kopf. Ich hatte keine Zeit, mich mit ihr zu streiten; also sagte ich: »Dann kommt mit; aber haltet euch zurück.«
    Wir gingen durchs Haus, fanden aber keine Fedai'in mehr. Als wir die Küche erreichten, sah Sydoni ihren Vater auf dem Boden liegen. Sie stieß einen gequälten Schrei aus, sank auf die Knie und nahm den leblosen Leib in ihre Arme. Auch wenn ich mir nichts sehnlicher wünschte, als sie in diesem Augenblick zu trösten, so musste ich doch zunächst sichergehen, dass keine weiteren Fedai'in mehr unterwegs waren. Padraig und ich gingen hinaus in den Hof, und dort fanden wir Wazim, der einen Speer auf den Araber richtete, den ich getreten und so bewusstlos geschlagen hatte. Inzwischen war der Mann wieder erwacht, lag mit dem Rücken am Hoftor, funkelte den kleinen Ägypter an und wehrte sich gegen dessen Speerstöße. Den anderen Meuchelmörder hatte der Ägypter wohl bereits töten müssen.
    »Gut gemacht, Wazim!«, rief ich und eilte zu ihm.
    Bei unserem Anblick richtete der Araber sich auf. Sichtlich froh, von dieser gefährlichen Pflicht entbunden zu werden, wandte Wa-zim den Blick von seinem Gefangenen ab. Die Speerspitze senkte sich ein wenig, als er sich umdrehte. Das war ein tödlicher Fehler. Der Fedai sprang vor, und bevor ich eine Warnung rufen konnte, griff er hinter sich und zog einen dünnen Dolch. Wazim fühlte den Angriff, hob den Speer und erwischte den Araber im Bauch.
    Entsetzt beobachtete ich, wie der Araber den Speer packte und
    festhielt, und dann, mit einer weit ausholenden Bewegung, schlitzte er Wazim die Kehle auf. Die beiden fielen gemeinsam zu Boden, einer über den anderen.
    Padraig rollte den sterbenden Araber beiseite und kniete sich über Wazim Kadi. Ich ergriff die Hand des kleinen Ägypters, und er blickte zu mir auf und lächelte. Er bewegte seinen Mund, doch konnte er nicht sprechen. »Es tut mir Leid, mein Freund«, sagte ich. »Geh mit Gott.«
    Er stieß einen leisen Seufzer aus, und das Leben verließ ihn. Pa-draig und ich knieten noch eine Zeit lang neben ihm. Als guter Cele De legte Padraig dem Toten eine Hand auf die Stirn und die andere aufs Herz; dann sprach er die Totenrune und betete für unseren Freund.
    »Der Schlaf der sieben Freuden möge dich erwarten, mein lieber Freund.
    Und mögest du erwachen im Paradies.
    Mit Freuden erwachen im Paradies des ewigen Friedens.«
    Alsdann setzten wir unsere Suche fort und durchkämmten jeden Winkel in Haus, Hof und Nebengebäuden, bis wir zufrieden feststellten, dass keine weiteren Eindringlinge mehr zu finden waren. Padraig legte mir die Hand auf die Schulter. »Es ist vorbei.«
    »Nein«, widersprach ich ihm. »Einer ist noch da.«
    Ich nahm Wazims Speer, den Padraig aus dem toten Araber gezogen hatte, überquerte den Hof, öffnete die Tür

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