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Der Gast des Kalifen

Titel: Der Gast des Kalifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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Feldern. Dann verschwand er wieder, um die Häuser auf der anderen Straßenseite zu erkunden.
    »Ist Bier da?«, fragte Dodu, der als Letzter ankam. Mit leuchtend rotem Gesicht und schnaufend ob der ungewohnten Anstrengung setzte er sich auf ein Wagenrad und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß aus dem Gesicht. »Ich sterbe gleich vor Durst.«
    »Es ist niemand hier«, berichtete ich ihm.
    »Unmöglich«, erwiderte der Schlepper. »In all den Jahren, da ich hier vorbeikomme, war immer jemand hier.«
    »Sieh selbst nach«, sagte ich. »Das Haus ist leer, ebenso die Felder.«
    In diesem Augenblick kehrte Padraig mit einem Holzeimer wieder zurück. »Ich habe den Brunnen gefunden«, sagte er und reichte mir den Eimer. Ich gab ihn an Roupen weiter, der schlicht den Kopf hineinsteckte und in tiefen Zügen trank.
    Während der Eimer seine Runde machte, fragte ich Padraig, was er sonst noch herausgefunden hatte. »In den Krippen ist Futter«, berichtete er, »und in den Trögen Wasser. Das Lagerhaus ist voll mit Korn. Also haben wir zumindest Wasser und etwas zu essen.«
    Dodu stöhnte und schüttelte den Kopf. Sarn trat ums Heck des Bootes und sagte: »Wir haben Pech. Der Mast ist gebrochen. Die Spitze ist zersplittert, als sie das Haus getroffen hat.«
    »Lässt er sich wieder instand setzen?«
    »Vielleicht«, antwortete der Seemann unglücklich. »Wir werden es wohl versuchen müssen.« Kopfschüttelnd ging er wieder davon.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Roupen.
    »Padraig hat Wasser und was zu essen gefunden«, antwortete ich. »Lass uns nachsehen, ob wir vielleicht noch etwas anderes auftreiben als nur Getreide.«
    Während Dodu und Roupen die Bauernhäuser durchsuchten, machten Padraig und ich uns daran, ein Feuer im Hof zu entfachen. Dazu holten wir uns Holz von einem Stapel neben der Tür und Zunder aus dem Inneren des nun in Trümmern liegenden Hauses. Während ich mich bemühte, das Feuer zu entzünden, fand Padraig einen Kochtopf, den er mit Wasser aus dem Brunnen füllte; dann holte er eine ordentliche Menge gequetschten Hafers aus dem Lagerhaus. Schließlich brachte er das Ganze zu mir, und als das Feuer endlich in Gang war, stellte er den Topf in die Flammen und setzte sich daneben, um ihn im Auge zu behalten.
    Dodu und Roupen erschienen aus dem Nachbarhaus. Der junge Herr trug einen kleinen Beutel in der einen und eine Schüssel in der anderen Hand. Dodu hatte einen Krug und einen Holzbecher dabei. »Ich wusste doch, dass es hier Bier gibt«, sagte er und stellte den Krug vorsichtig vor seine Füße. Dann setzte er sich und füllte den Becher mit der süßen braunen Flüssigkeit.
    »Ich habe Salz gefunden«, sagte Roupen und hielt mir den Beutel hin. Aus der Schüssel zauberte er zwei Eier hervor und ein Stück harten, milchig weißen Käse. Die Eier gab er Padraig mit den Worten: »Vielleicht sollten wir sie kochen.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, erwiderte der Mönch. Er nahm Rou-pen die Schüssel ab, schlug die beiden Eier am Rand auf und gab ihren Inhalt in das Tongefäß. Dann nahm er den Käse, brach ein Stück davon ab und bröselte es in die Schüssel. Anschließend rührte er das Ganze mit dem Finger um, bis eine einheitlich blassgelbe Masse entstanden war.
    Roupen schaute ihm fasziniert zu. »Bist du der Koch in deinem Kloster?«
    Padraig lächelte. »Die Abtei ist nicht groß«, erklärte er. »Deshalb wechseln wir uns bei den verschiedenen Arbeiten ab.« Dann gab er den Inhalt der Schüssel in den Kochtopf, in dem das Wasser langsam zu wallen begann. Schließlich griff er nach dem Salzbeutel, nahm eine kleine Hand voll heraus und ließ sie ebenfalls in den Kochtopf rieseln. »Nun denn«, sagte er, schnappte sich einen Stock und schälte die Rinde ab, »jetzt warten wir also.«
    Wir ließen den Bierbecher im Kreis herumgehen, um uns zu beschäftigen, während wir darauf warteten, dass es im Topf zu köcheln begann. Sarn hatte offenbar beschlossen, dass der Mast warten musste, bis er etwas im Magen hatte; er gesellte sich zu uns und verlangte seinen Teil vom Bier, den Dodu ihm auch gab - allerdings widerwillig. Nach einer Weile begann das Essen zu kochen, und Padraig rührte es mit dem Stock um. Sarn ging ins Haus, um nachzusehen, ob Dodu vielleicht einen Krug Bier übersehen hatte. Ich legte mich zurück, schloss die Augen und lauschte auf das Brodeln aus dem Topf. Der Geruch des Breis ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, und mir knurrte der Magen. Ich erinnerte mich gerade

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