Der Geek-Atlas (German Edition)
viele große Schüsseln.
Die älteste Schüssel (mit einem Durchmesser von 26 Metern) wurde für die frühe Pioneer–Mission genutzt und ist mittlerweile
außer Dienst. Der Teil des Komplexes, der als Apollo Valley bekannt ist, wurde ursprünglich für das Training der Apollo-Astronauten
genutzt und ist eine trostlose Wüstenlandschaft. Hier sind sechs Schüsseln aufgestellt, von denen zwei nicht mehr genutzt
werden. Die größte Schüssel an diesem Ort (mit einem Durchmesser von 70 Metern) ist die »Mars-Antenne« (siehe Abbildung 87.1 ), die regelmäßig bei der Kommunikation mit mehreren Marssonden zum Einsatz kommt. Sie ist gleichzeitig die empfindlichste
Schüssel und wird für den Kontakt mit den Voyagern genutzt.
Abbildung 87.1 Die Mars-Antenne; zur Verfügung gestellt von NASA/JPL-Caltech
Praktische Informationen
Wenn Sie den Goldstone Deep Space Communications-Komplex besichtigen möchten, müssen Sie unbedingt eine Tour im Voraus buchen.
Details finden Sie unter http://deepspace.jpl.nasa.gov/dsn/features/goldstonetours.html .
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Fehlererkennung und Korrekturcodes
Rauschen ist ein ständiges Problem bei der Kommunikation mit weit entfernten Raumfahrzeugen und kann zu einer Verfälschung
der zu empfangenden Binärsignale führen – einige Nullen werden zu Einsen und einige Einsen werden zu Nullen. Ohne die Möglichkeit,
solche Verfälschungen zu erkennen und die resultierenden Fehler zu korrigieren, wäre die Kommunikation über die Weiten des
Weltraums hinweg gar nicht möglich.
Um das Problem des Rauschens zu lösen, können zwei Arten von Codes verwendet werden: die Fehlererkennung (die anzeigt, wenn
Rauschen einen Strom aus Nullen und Einsen verfälscht hat) und die Fehlerkorrektur (die es dem Empfänger ermöglicht, die Verfälschung
zu korrigieren).
Die Fehlerkorrektur ist auch im Alltag weit verbreitet. Eine normale Kreditkarte mit 16 Ziffern wie 4417 1234 5678 9113 besteht
tatsächlich aus 15 Ziffern und einer Zusatzziffer, die zur Fehlererkennung verwendet wird. In unserem Beispiel wird die letzte
Ziffer, die 3, verwendet, um zu überprüfen, ob alle anderen Ziffern korrekt sind. Genauer gesagt können mit dieser einen Ziffer
alle ungültigen Ziffern in der Zahl aber auch zwei versehentlich vertauschte Ziffern erkannt werden.
Um die Gültigkeit einer Kreditkartennummer zu überprüfen, werden die folgenden Schritte durchgeführt:
Die Zahlen werden von links nach rechts eingelesen und jede zweite Zahl wird verdoppelt, während die dazwischen liegenden
Zahlen unverändert übernommen werden. Aus 4417 1234 5678 9113 wird also 8,4,2, 7,2,2,6,4,10,6,14,8,18,1,2,3.
Wird eine der Ziffern durch die Verdoppelung zu einer Zahl größer oder gleich 10, dann werden diese beiden Ziffern addiert,
um eine einstellige Zahl zu erhalten. In unserem Beispiel ergibt sich dann daraus die Ziffernfolge 8,4,2,7,2,2,6,4,1,6,5,8,9,1,2,3.
Addieren Sie alle Ziffern zusammen und prüfen Sie, ob das Ergebnis durch 10 teilbar ist. In unserem Beispiel ist sie Summe
70 und daher ist die Zahl gültig.
Wird eine Ziffer falsch eingegeben oder vertauscht, dann ist das Ergebnis nicht mehr durch 10 teilbar und die Kartennummer
ist ungültig. Wird eine neue Kreditkarte ausgegeben, bilden die ersten 15 Ziffern die eigentliche Kontonummer und die letzte
Ziffer wird so berechnet, dass die Summe dieser dann insgesamt 16 Ziffern durch 10 teilbar ist.
Eine ähnliche Technik wird bei ISBN-Nummern genutzt. Die ISBN-Nummer des amerikanischen Originals dieses Buches lautet 978-0-596-52320-6.
Auchhier wird die letzte Ziffer verwendet, um Fehler in den anderen Ziffern aufzuspüren. Der Algorithmus weicht aber ein wenig
ab:
Nehmen Sie die ersten 12 Ziffern der ISBN (also ohne die Prüfziffer). Multiplizieren Sie jede zweite Ziffer mit 3. Beim amerikanischen
Original werden die Ziffern 9,7,8,0,5,9,6,5,2,3,2,0 dann zu 9,21,8,0,5,27,6,15,2,9,2,0.
Addieren Sie nun die Ziffern und berechnen Sie den Rest, der nach einer Division durch 10 übrig bleibt. Die Summe ist hier
104 und der Divisionsrest damit 4.
Bei einem Rest von 0 ist die Prüfziffer auch 0. In allen anderen Fällen wird der Rest dann von 10 abgezogen. In unserem Beispiel
lautet die Prüfziffer also 10 – 4 = 6.
Solche Fehlererkennungscodes sind dann sinnvoll, wenn man die Information erneut abrufen kann, z. B. durch wiederholte Abfrage
der Kreditkartennummer am Telefon oder erneutes Einscannen eines Barcodes einer Ware. Sie
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