Der Geek-Atlas (German Edition)
elektrische Dehnungsmesser zu Einsatz. Alle Daten dieser Sensoren werden
in Echtzeit an eine Überwachungsstation übertragen, die sich an einem Ende des Viadukts befindet.
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Schrägseilbrücken
Der Millau-Viadukt ist ein Beispiel für eine Schrägseilbrücke (im Gegensatz zu den uns vertrauteren Hängebrücken, siehe Die Form von Hängebrücken ). Bei einer Hängebrücke ( Abbildung 14.1 ) werden die Seile an jedem Ende der Brücke im Boden verankert und dann über die Masten gezogen. Die Brückenfahrbahn wird
mit den hängenden Hauptseilen über vertikale Gestänge oder Seile verbunden und das Gewicht der Fahrbahn in Spannung auf die
Hauptseile übertragen. Die über die Pylonen laufenden Seile übertragen diese Kraft in einen vertikalen Druck auf die Pylonen.
Am Ende der Seile wird die Spannung durch die Kraft der Ankerpunkte im Boden ausgeglichen.
Abbildung 14.1 Hängebrücke
Eine Schrägseilbrücke besitzt keine Ankerpunkte und auch keine Seile, die über die Länge der Brücke über Pylonen laufen. Bei
einer Schrägseilbrücke gehen mehrere Seile fächerförmig (üblicherweise symmetrisch) von jedem Pylon aus, um einen Teil der
Fahrbahn um den Pylon herum zu stabilisieren.
Ein Hauptunterschied zur Hängebrücke besteht darin, dass die Seile der Schrägseilbrücke winkelförmig angeordnet sind, d.h.
es wirkt sowohl eine vertikale als auch eine horizontale Kraft auf die Brückenfahrbahn. Die Fahrbahn muss stark genug sein,
um der horizontalen Kraft zu widerstehen. Bei einer Hängebrücke wird die Fahrbahn vertikal unterstützt und kann daher schlanker
ausfallen. Andererseits sind Hängebrücken wesentlich straffer als Schrägseilbrücken, wodurch die Neigung zum Schwanken oder
Oszillieren reduziert wird.
Der Millau-Viadukt ist ein Beispiel für eine harfenförmige Schrägseilbrücke ( Abbildung 14.2 ). Die die Fahrbahn stabilisierenden Seile laufen auf unterschiedlichen Höhen durch den Pylon (das dem Pylon am nächsten liegende
Seil läuft dabei auf der niedrigsten Höhe durch den Pylon).
Abbildung 14.2 Harfenförmige Schrägseilbrücke
Bei anderen Schrägseilbrücken wird ein Fächer-Design ( Abbildung 14.3 ) verwendet, bei dem alle Seile auf gleicher Höhe durch den Pylon laufen.
Abbildung 14.3 Fächerförmige Schrägseilbrücke
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Wenn Sie eine wirklich unvergessliche Aussicht auf den Viadukt genießen möchten, steht Ihnen dazu eine ganz einfache Möglichkeit
zur Verfügung: Eigens für diesen Zweck gibt es einen Rastplatz (Aire du Viaduc de Millau), den Sie von der A75 über die Ausfahrt
45 erreichen. Ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz führt Sie zum Ende des Viadukts. Hier haben Sie eine spektakuläre Aussicht
über dessen gesamte Länge.
Ebenfalls an diesem Rastplatz finden Sie eine Ausstellung, die die Konstruktion des Viadukts erklärt. Das Fremdenverkehrsbüro
in Millau organisiert geführte Rundgänge. Ein Shuttlebus bringt die Besucher unter die Brücke zu den höchsten Pylonen.
Und natürlich können Sie auch über die Brücke fahren, wenn Sie die A75 nehmen (und die Maud bezahlen).
Wenn Sie der A75 für etwa eine Stunde nach Norden folgen, treffen Sie auf eine weitere interessante Raststätte – Aire de Garabit.
Der Garabit-Viadukt ist eine Eisenbahnbrücke, die 1884 von Gustave Eiffel gebaut wurde, und auch heute noch von lokalen Zügen
genutzt wird. Die gebogene Unterseite des Viadukts weist eine als Seilkurve bezeichnete mathematische Form auf (siehe Katenoide ).
Praktische Informationen
Weitere Informationen zum Millau-Viadukt finden Sie auf der Website http://www.leviaducdemillau.com/ . Die Website des Fremdenverkehrsbüros von Millau lautet http://www.ot-millau.fr .
Kapitel 15. Musée Curie, Paris, Frankreich
48° 50′ 36″ N, 2° 20′ 39″ E
Radium
Besucher des Musée Curie am Institut Curie, in dem Marie Curie mit radioaktiven Materialen ohne jedwede Sicherheitsausrüstung
arbeitete, werden gerne hören, dass das Gebäude in den 1980ern dekontaminiert wurde, und ein Besuch daher ungefährlich ist.
Die Curies waren sich der Gefahren der Radioaktivität so wenig bewusst, dass Pierre Curie eine Radiumprobe in seiner Tasche
herumtrug, die er den Leuten zeigen konnte, und Marie Curie verwendete ein leuchtendes Gefäß mit Radiumsalz als Nachttischlampe.
Das Museum ist dem Leben und Werk zweier Paare gewidmet: Pierre und Marie Curie sowie deren Tochter und deren Ehemann, Irène
und Frédéric Joliot-Curie.
Pierre und
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