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Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
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traditionellen Nachmittagstee mit warmem Scons (eine Art Rosinenbrötchen),
     Erdbeermarmelade und Schlagsahne.
    Wenn Sie die ultimative »Funker-Erfahrung« machen wollen, und weil es ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ist, sollten Sie
     im Housel Bay Hotel absteigen. Hier wohnte1900 Marconi selbst, als er einen geeigneten Ort für seine Telegraphenstation suchte.
     Das Hotel ist nur 200 Meter von der Stelle entfernt, an der Marconi erstmals Signale von der Isle of Wight (die sich in etwa
     186 Meilen Entfernung befindet) empfing, und liegt auch in der Nähe von Poldhu. Es ist daher der ideale Ausgangspunkt für
     Erkundungstouren.
    Praktische Informationen
    Wenn Sie Poldhu besuchen möchten, schauen Sie sich die Website des National Trust an, die Sie unter http://www.nationaltrust.org.uk/main/w-vh/w-visits/w-findaplace/w-thelizardandkynancecove.htm finden.
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    Marconis Übertragungsausrüstung
    Bei den frühen Funkexperimenten des deutschen Physikers Heinrich Rudolf Hertz gab es überhaupt keine Antenne: Die gesamte
     Übertragung wurde durch einen Funken erzielt, der durch die Luft übersprang. Dadurch wurden Signale mit unterschiedlichsten
     Frequenzen erzeugt, die von einer anderen Funkenstrecke aufgefangen wurden, die mit einer Drahtspule verbunden war. Solche
     Signale können Sie auch heute noch hören, wenn Sie Ihr Radio während eines Sturms einschalten: Das Knacken, das man dann hört,
     stammt von den Blitzen.
    Um eine zuverlässigere Übertragung zu erzielen, nutzten Marconi und andere eine einfache Methode, mit der sie die Frequenz
     des Funkens änderten: sie fügten eine Antenne hinzu. Bei seinen frühesten Experimenten waren Marconis Sender nicht viel mehr
     als eine Antenne und eine geerdete Funkenstrecke.
    1901 hatte er sein Equipment verbessert und um ein LC-Glied erweitert. Ein solcher Schaltkreis besteht aus einer Spule (eine
     Drahtspule, die um ein ferromagnetisches Material, etwa ein Stück Eisen, gewickelt ist) und einem Kondensator (den man zu
     Marconis Zeiten Kondenser nannte und der üblicherweise aus zwei Metallplatten bestand, die durch ein nichtleitendes Material,
     das sogenannte Dielektrikum, getrennt wurden). Der Kondensator C und die Spule L sind wie in Abbildung 62.1 dargestellt miteinander verbunden.
    Abbildung 62.1 LC-Glied
    Wird Strom an diesen Schaltkreis angelegt, lädt sich der Kondensator auf und verhält sich wie eine Batterie, bis er keine
     weitere Ladung aufnehmen kann. Dann beginnt er mit der Entladung durch die Spule. Die Spule wandelt den Strom in ein Magnetfeld
     um, weil der durch den Draht fließende Strom ein Magnetfeld in das Stück Metall induziert. Sobald der Kondensator leer (vollständig
     entladen) ist, lädt die Spule den Kondensator mit der Energie des Magnetfelds wieder auf (das Magnetfeld induziert nun Strom
     in den Draht). Dieser Kreis oszilliert nun zwischen Kondensator und Spule hin und her, wobei die Frequenz durch die beiden
     Komponenten bestimmt wird.
    Mithilfe dieses Schaltkreises konnte Marconi seinen Sender grob einstellen. Das Schaltbild in Abbildung 62.2 zeigt eine vereinfachte Version seines 1901 verwendeten Senders.
    Abbildung 62.2 Vereinfachtes Schaltbild von Marconis Sender
    Bei Marconis Schaltkreis wurde die Funkenstrecke aufgeladen, bis die Spannung hoch genug war, dass ein Funke übersprang. Der
     überspringende Funke schloss das aus dem Kondensator C und der Spule L bestehende LC-Glied und versetzte ihm einen Stromstoß.
     Der Kreis begann zu oszillieren. L bestand tatsächlich aus zwei Drähten, von denen einer mit der Antenne verbunden war. Das
     Magnetfeld von L induzierte Strom in den zweiten Draht, der mit der Antenne verbunden war und das Radiosignal erzeugte.
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Kapitel 63. Porthcurno Telegraph Museum, Porthcurno, England
    50° 2′ 34.8″ N, 5° 39′ 14.4″ W

    Das Nervenzentrum des Empire
    1870 ging ein Untersee-Telegrafenkabel in Porthcurno in Cornwall an Land. Dieses verband Großbritannien über Portugal mit
     Indien. Durch die Weiterleitung über Telegrafenstationen entlang der Strecke konnte eine Nachricht von London in 4 Minuten
     nach Bombay gesendet werden.
    1885 verbanden mehr als 48000 Kilometer Unterseekabel Großbritannien mit allen Teilen des Empire ( Abbildung 63.1 ). Zu Beginn des zweiten Weltkriegs gab es über 560000 Kilometer Unterseekabel. Im Zentrum dieses riesigen Netzwerks lag die
     kleine Ortschaft Porthcurno im Südwesten Englands.
    Abbildung 63.1 Karte der Untersee-Telegrafenkabel

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