Der Geek-Atlas (German Edition)
Besucher aus anderen Museumsbereichen wartet. In der Haupthalle sollten Sie Ihre Augen auch
mal vom Diplodocus abwenden (er steht dort seit 100 Jahren und wird dort auch noch stehen, nachdem Sie sich umsehen haben)
und sich die reich geschmückte Decke mit ihren Pflanzen- und Tierfresken ansehen.
Um den Besuchern die Orientierung zu erleichtern, ist das Museum in vier farbige Zonen unterteilt: rot (dieser Bereich ist
dem Planeten selbst gewidmet), grün (die ursprüngliche Ausstellung des Natural History Museums), blau (hier finden sie alle
möglichen Lebewesen, von winzigen wirbellosen Tieren bis zu Dinosauriern) und orange (der Wildtierpark, der nur von April
bis Oktober geöffnet ist).
In der roten Zone wird die Evolution erläutert. Hier finden Sie eine unglaubliche Sammlung an Edelsteinen, Felsgestein und
Mineralien. Zur Erdgeschichte gibt es einen Bereich über Erdbeben und Vulkane, in einem anderen Bereich werden die Kräfte
beschrieben, die die aktuelle Oberfläche unseres Planeten geschaffen haben, und es gibt einen weiteren Bereich zur nachhaltigen
Nutzung der Ressourcen unserer Erde.
Die grüne Zone umfasst die historische Sammlung mit ausgestopften Vögeln und Fossilien von der britischen Insel, eine schaurige
Sammlung an Krabbeltieren (Ameisen, Motten, Termiten, Krabben und andere), eine Ausstellung zu unseren nächsten Verwandten
(die Primaten) und wunderschön präsentierte marine Fossilien, einschließlich eines schwangeren Ichthyosauriers.
Die blaue Zone ist voller Fossilien großer und kleiner Kreaturen. Sie finden hier einen animatronischen T. Rex, das fürchterlich
aussehende Skelett eines Triceratops, eine große Sammlung ausgestopfter Säugetiere, ein lebensgroßes Modell eines Blauwals,
einen speziellen Bereich zur Humanbiologie und eine Sammlung wirbelloser Wassertiere (wie Korallen, Tintenfische und Würmer).
Die Fisch-, Amphibien- und Reptiliensammlung ist genauso beeindruckend – es gibt riesige Schlangen, Schildkröten und Fische
jeder Größe.
Wenn Sie nach dem Besuch des Hauptmuseums noch nicht müde sind, können Sie eine Tour zum Darwin Centre buchen. Dieser Neubau
beherbergt die Museumssammlung der in Glas konservierten Präparate. Das erstaunlichste Ausstellungsstück ist ein 8,62 Meter
großer Tintenfisch, der 2004 vor der Küste der Falklandinseln gefangen wurde. Er befindet sich nun in einem speziell konstruierten
transparenten Tank, und wird dort in einer Lösung aus Formol-Saline konserviert.
Praktische Informationen
Alle Informationen zu einem Besuch des Natural History Museums finden Sie unter http://www.nhm.ac.uk/ . Für Besucher mit Kindern gibt es auch einen Ratgeber für Eltern, den »Parents’ Survival Guide«, mit Tipps, was man sich
ansehen sollte und wie man es vermeidet, von der Größe und der Bandbreite des Museums erschlagen zu werden ( http://www.nhm.ac.uk/visit-us/parents-survival-guide/ ).
----
Das Miller-Urey-Experiment
Darwin hatte zwar eine Theorie bezüglich des Mechanismus, der für die Entwicklung der Vielzahl der im Natural History Museum
vorgestellten Spezies verantwortlich war, doch er bot keine Erklärung an, wie dieser Prozess begann. Dennoch schrieb er in
einem Brief von der Möglichkeit eines »warmen kleinen Tümpels«, gefüllt mit einer Mischung grundlegender chemischer Substanzen,
die dann unter Einwirkung von Licht, Hitze und Elektrizität Proteine entwickelte, die die Bausteine des Lebens gewesen sein
könnten.
1953 entschieden zwei Wissenschaftler der University of Chicago, Stanley Miller und Harold Urey, ein Experiment durchzuführen.
Dabei wurden die Bestandteile, die in diesem kleinen warmen Tümpel wahrscheinlich vorhanden waren, zusammengebracht. Ziel
war es festzustellen, ob sich Leben spontan entwickelt haben könnte. Das Miller-Urey-Experiment war ein Erfolg und ist der
berühmteste Versuch, die Bedingungen der frühen Tage auf der Erde nachzubilden.
Bei diesem Experiment kam eine geschlossene Apparatur zum Einsatz, in der Wasser zu Wasserdampf erhitzt wurde. Der Wasserdampf
strömte dann in einen anderen Teil der Apparatur, wo er sich mit den Gasen Ammoniak (NH 3 ), Methan (CH 4 ) und Wasserstoff (H 2 ) mischte, von denen man annimmt, dass sie in einer frühen Erdatmosphäre vorhanden waren.
Diese Gasmischung wurde dann simulierten Blitzen, d.h. Funken, die durch eine externe Stromquelle erzeugt wurden, ausgesetzt.
Die resultierende Mischung wurde abgekühlt und es
Weitere Kostenlose Bücher