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Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
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aus dem Jahr 1903
    Während des zweiten Weltkriegs musste die Station Porthcurno geschützt werden. Man grub Tunnel in den Granitfelsen und die
     gesamte Einrichtung wurde unter die Erde verlegt. Heute kommen in Porthcurno Glasfaserkabel aus dem Meer. Diese führen dann
     landeinwärts zu der neuen Vermittlungsstelle in Skew-jack. Die Telegrafie wurde 1970 eingestellt, aber die unterirdische Station
     besteht als Porthcurno Telegraph Museum weiter.
    Ein Besuch des Museums beginnt mit einem Vortrag zu der Telegrafenausrüstung und einer Demonstration des Equipments. Danach
     können sich die Besucher frei durch die Tunnel bewegen. Das Museum ist in sieben Hauptbereiche unterteilt.
    Der maritime Raum erläutert, wie Unterseekabel von Kabelschiffen verlegt werden. Die Verlegung von Kabeln war im 19. Jahrhundert
     eine echte Herausforderung. Die Kabel mussten mittels eines natürlichen Latex namens Guttapercha wasserdicht gemacht werden,
     da Kunststoff noch nicht erfunden war.
    Die Hauptausstellung zeigt eine große Sammlung von Telegrafiegeräten, darunter einen Teil des Originalkabels, das Cornwall
     mit den Scilly Islands verband, einen Teil des Original-Transatlantikkabels und einen von Kelvin entwickelten Heberschreiber.
     Dieser Heberschreiber zeichnete schwache Telegrafensignale auf einer Papierrolle auf. Dazu wurde elektrostatisch geladene
     Tinte aus einer Kugel absaugt. Das entsprechende Heberrohr schwang mit dem eingehenden Signal vor und zurück, ohne das Papier
     zu berühren. Das Papier war ebenfalls geladen und zog die Tinte aus dem Heberrohr an.
    Im Instrumentenraum finden Sie voll funktionstüchtige Telegrafiegeräte, darunter auch »Auffrischungsgeräte«, die schwache
     Telegrafensignale verstärkten, um sie an eine andere Station weiterleiten zu können. Hier finden Sie auch eine frühe halbautomatische
     Telegrafenausrüstung, bei der eine von Hand gelochte Karte genutzt wurde, um ein Signal an einen Heberschreiber zu senden.
    Der Kabeltest-Raum erklärt, wie Brüche und Fehler in Unterseekabeln erkannt wurden, damit man sie reparieren konnte. Beim
     Kabeltest wurden der Widerstand und die Kapazität des Kabels gemessen, um den Bruch zu lokalisieren. Dann wurde ein Schiff
     ausgesandt, um den Schaden zu reparieren.
    Der Vintage Workshop wird von Freiwilligen betrieben und dient dazu, die Gerätschaften des Museums zu warten. Der Generatorraum
     beherbergt einen Dieselgenerator, der der Notstromversorgung diente, wenn die Haupt-Stromversorgung ausfiel.
    ----
    Der Spiegelgalvanometer
    Im 19. Jahrhundert wurde ein übliches transatlantisches Telegrafenkabel mit einer 30-Volt-Batterie betrieben. Sein Gesamtwiderstand
     lag bei etwa 4 kÙ. Wendet man das Ohmsche Gesetz (V = IR; d.h., Volt = Strom × Widerstand) an, dann zeigt sich, dass der durch
     das Kabel fließende Strom äußerst gering war – der Wert lag irgendwo zwischen 4 und 8 mA. Das detektieren eines so geringen
     Stroms war ein wesentliches Problem der Langstrecken-Telegrafie.
    Bei kurzen Überlandkabeln konnte man einen einfachen Klopfer anschließen, der einen Elektromagneten enthielt und einen hörbaren
     Ton erzeugte, wenn Strom empfangen wurde. Doch bei den winzigen Strommengen, die durch ein Unterseekabel flossen, war ein
     wesentlich empfindlicheres Instrument erforderlich. Der von Lord Kelvin erfundene Spiegelgalvanometer löste das Problem (siehe Abbildung 63.2 ).
    Abbildung 63.2 Ein Spiegelgalvanometer
    Bei einem Spiegelgalvanometer ist ein kleiner Spiegel an einem Seidenfaden aufgehängt. Auf der Rückseite des Spiegels befinden
     sich kleine Magnete. Der Spiegel ist in einer Spule platziert. Die Spule wiederum ist von einer Röhre umgeben, die ein kleines
     Fenster auf Höhe des Spiegels aufweist.
    Die Spule wird mit der eingehenden Telegrafenleitung verbunden. Beim Empfang eines Punkts oder eines Strichs wird die Spule
     zu einem Elektromagneten, der auf die Magneten auf der Rückseite des Spiegels eine entsprechende Wirkung ausübt und den Spiegel
     rotieren lässt.
    Diese Bewegung kann man verfolgen, indem man einen Lichtstrahl auf den Spiegel projiziert. Das reflektierte Licht fällt auf
     eine Skala und die Stärke des Telegrafensignals kann auf dieser Skala abgelesen werden. Die Polarität des Signals ist ebenfalls
     am Spiegel zu erkennen. Dieser schwingt dann entsprechend nach links oder nach rechts. Der Bediener des Fernschreibers beobachtete
     den sich bewegenden Lichtpunkt – die Bewegung in die eine Richtung war

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