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Der gefaehrliche Verehrer

Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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machen, aber Sie sollten wissen, dass ich Schwierigkeiten habe, objektiv zu bleiben. Wenn Sie wollen, dass Ihnen jemand anderes zugeteilt wird, sollten Sie das lieber jetzt sagen.«
    »Nein!« Sie antwortete wie aus der Pistole geschossen und zwang sich zu einem Rückzieher. »Ich glaube nicht, dass ich einem neuen Cop gewachsen wäre«, schob sie nach. Alles ganz leicht halten, mahnte sie sich. »Ich bin nicht wild darauf, überhaupt einen bei mir zu haben, aber an Sie habe ich mich wenigstens fast schon gewöhnt.« Sie ertappte sich dabei, wie sie an ihrem Daumennagel kaute, und ließ die Hand in den Schoß sinken. »Was das andere angeht … wir sind keine Kinder. Wir können … damit umgehen.«
    Boyd wusste, dass er von ihr nicht das Eingeständnis erwarten sollte, dass das Verlangen nicht völlig einseitig war. Also wollte er noch eine Weile abwarten.
    Als er aufstand, sprang sie so schnell auf, dass er lachte. »Ich will das Geschirr spülen, O’Roarke, nicht über Sie herfallen.«
    »Ich spüle.« Sie hätte sich selbst treten können. »Der eine kocht, der andere macht sauber. O’Roarke-Regeln«, erklärte sie.
    »Fein. Sie haben mittags eine öffentliche Veranstaltung, richtig?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe mir Ihren Tagesplan angesehen. Planen Sie genug Zeit ein, dass wir bei mir vorbeifahren, damit ich duschen und mich umziehen kann.«
    »Ich werde mit Dutzenden von Leuten in einem Einkaufszentrum sein«, setzte sie an. »Ich glaube nicht …«
    »Aber ich.« Damit ließ er sie allein.
    Boyd lag faul auf der Couch herum mit einer Zeitung und einer letzten Tasse Kaffee, als Cilla die Treppe herunterkam. Er warf ihr einen Blick zu, und der lässige Kommentar darüber, dass sie sich schnell umgezogen hatte, erstarb, bevor er seine Lippen erreichte. Er war froh, dass er schon saß.
    Sie trug Rot. Ein lebhaftes, den Verkehr ins Stocken bringendes Rot. Der kurze Lederrock schmiegte sich um ihre Hüften und endete weit oberhalb der Knie. Ihre übliche Jeans hatte ihm keine wirkliche Vorstellung davon gegeben, wie lang und wohlgeformt ihre Beine waren. Eine Jacke aus dem gleichen Material wurde auf Höhe der Taille von seitlichen Verschlüssen gehalten. Er fragte sich, was sie darunter trug.
    Sie hatte etwas mit ihrem Haar gemacht. Es war noch immer zerzaust, jetzt aber kunstvoller und auf jeden Fall attraktiver. Genauso wie ihr Gesicht, stellte er fest, als er schließlich aufstand. Sie hatte auch daran etwas gemacht – die Wangenknochen hervorgehoben, die Augen betont, den Lippen einen leichten Glanz verliehen.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich unseren Sender einstelle?« fragte sie, nachdem sie in seinen Wagen gestiegen waren.
    »Nein. Im Gegenteil. Er liegt auf Stationstaste drei. Vorprogrammiert.«
    Erfreut schaltete sie ein. Das Morgenteam plauderte, unterstrich die Scherze mit Geräuscheffekten. Sie priesen ein demnächst stattfindendes Konzert an und versprachen, in der nächsten Stunde noch zwei Karten zu verschenken. Dann luden sie die Zuhörer in das Einkaufszentrum ein, um Cilla O’Roarke live und in persona zu erleben.
    Als die Musik begann, entspannte Cilla sich und blickte aus dem Fenster. Der Tag versprach warm und sonnig zu werden. Vielleicht waren das die ersten Vorboten des Frühlings. Es war ihr erster Frühling in Colorado. Sie hatte eine Schwäche für diese Jahreszeit und liebte es, die Blätter knospen und wachsen und die Blumen erblühen zu sehen.
    Sie konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Sie sah große Bäume, die im Sommer Schatten spendeten, getrimmte Hecken, die für Abgeschiedenheit sorgten. Ein langer, sanft ansteigender Hang führte zu einem anmutigen dreigeschossigen Haus, das aus Stein und Holz erbaut war. Dutzende hoher, schlanker Fenster schimmerten im Sonnenschein. »Wo sind wir?«
    »Bei mir zu Hause. Ich muss mich doch umziehen.«
    »Das ist Ihr Haus?«
    »Richtig. Jeder muss irgendwo wohnen.«
    Wie wahr, dachte sie, als sie das Tor aufstieß. Aber keiner der Cops, die sie je kennengelernt hatte, hatte so schön gewohnt. Ein langer Rundblick zeigte ihr, dass sie sich in einer alteingesessenen, etablierten und wohlhabenden Nachbarschaft befanden. In einer Country-Club-Nachbarschaft.
    Verwirrt folgte sie Boyd einen Steinpfad entlang zu der bogenförmigen Eingangstür. Das Foyer war weitläufig, die Böden schimmerten kirschrot, die Decken waren gewölbt. An den Wänden hingen Gemälde bekannter Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts. Eine geschwungene

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