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Der gefaehrliche Verehrer

Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht ein einziges Mal berührte er sie.
    Und Althea war diejenige, die in den beiden folgenden Nächten bei Cilla im Studio war und die Anrufe mitverfolgte. Das macht mir nichts aus, redete Cilla sich ein. Denn das Letzte, was sie in ihrem Leben gebrauchen konnte, war ein Cop mit einem trägen Lächeln, der einen reichen Background hatte.
    Althea bot ihr eine Tasse Kaffee an. »Waren zwei lausige Wochen, wie?«
    »Die lausigsten.«
    »Wir werden ihn kriegen, Cilla.«
    »Daran klammere ich mich.« Sie wählte die nächste Platte, ließ sich mit der Ansage Zeit. »Warum sind Sie Cop geworden?«
    »Ich schätze, ich wollte auf einem Gebiet gut sein. Und das war es.«
    »Haben Sie einen Ehemann?«
    »Nein.« Althea war nicht sicher, wohin diese Fragen führten. »Viele Männer sind abgeschreckt, wenn eine Frau eine Waffe trägt.« Sie zögerte und beschloss dann vorzupreschen. Schließlich hatte sie die Enttäuschung auf Cillas Gesicht gesehen, als sie und nicht Boyd gekommen war. »Sie könnten den Eindruck bekommen haben, dass da zwischen Boyd und mir etwas läuft.«
    »Es ist schwer, diesen Eindruck nicht zu bekommen.« Cilla bat mit einer Geste um Schweigen, dann schaltete sie das Mikro ein, um den nächsten Song anzusagen. »Sie beide scheinen sehr gut zusammenzupassen.«
    Als würde sie darüber nachdenken, saß Althea da und nippte an ihrem Kaffee. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie in dieses Klischeedenken verfallen könnten, dass ein Mann und eine Frau, wenn sie zusammenarbeiten, auch miteinander herummachen müssen.«
    »Das habe ich nicht gedacht.« Empört schoss Cilla auf ihrem Stuhl hoch und sank bei Altheas sanftem Lächeln wieder zurück. »Okay, ich habe es gedacht«, räumte sie ein. »Schätze, Sie haben sich den Quatsch schon ziemlich oft anhören müssen.«
    »Nicht öfter als Sie, vermutlich.« Althea machte eine das Studio umfassende Geste. »Eine attraktive Frau in einem Job, den normalerweise Männer ausüben.«
    Cilla drehte sich zum Mikro, um das Wunschtelefon anzukündigen.
    Als die Anrufe eingingen, hatte Cilla Angst vor dem Telefon, Angst davor, was am anderen Ende der Leitung warten mochte. Aber sie beantwortete Anruf um Anruf, und es hörte sich an, als würde sie es mühelos erledigen. Wäre Althea nicht im Studio gewesen und hätte sie nicht gesehen, wie die Anspannung sich in Cillas Gesicht zeigte, wäre sie völlig getäuscht worden.
    Sie schenkte den Leuten Musik und Aufmerksamkeit. Auch wenn ihre Hand unsicher war, drückten ihre Finger trotzdem die erleuchteten Tasten.
    Der veränderte Klang von Cillas Stimme riss Althea plötzlich aus ihren Gedanken. Sie erkannte die Angst, verspürte Mitgefühl, stand auf und massierte ihr die verkrampften Schultern. »Halten Sie ihn am Reden«, flüsterte sie. »Halten Sie ihn so lange wie möglich hin.«
    Cilla blockte ab, was er sagte. Sie hatte entdeckt, dass es ihr half, bei klarem Verstand zu bleiben, wenn sie die bösartigen Drohungen ignorierte, die Verheißungen, die das Blut gefrieren ließen. Stattdessen hielt sie ihren Blick auf die Uhr gerichtet, auf der die schon abgelaufene Zeit angezeigt wurde und freute sich grimmig zu sehen, dass bereits die Ein-Minuten-Marke überschritten und der Kerl noch immer in der Leitung war.
    Sie stellte ihm Fragen, zwang sich, die Stimme ruhig und gelassen zu halten. Er hatte es am liebsten, wenn sie die Beherrschung verlor. Er würde ihr drohen, bis sie anfing zu betteln. Dann erst würde er zufrieden auflegen, weil er sie wieder fertiggemacht hatte.
    Heute Nacht kämpfte sie darum, nichts zu hören und nur zu beobachten, wie die Sekunden wegtickten.
    »Ich habe Ihnen nichts getan«, sagte sie. »Sie wissen, dass ich Ihnen nichts getan habe.«
    »Aber ihm. Er ist tot, und zwar deinetwegen.«
    »Wem habe ich wehgetan? Würden Sie mir seinen Namen sagen, könnte ich …«
    »Ich will, dass du dich erinnerst. Ich will, dass du seinen Namen aussprichst, bevor ich dich töte.«
    Sie schloss die Augen und versuchte, ihren Kopf mit Klängen zu füllen, während er genau beschrieb, wie er sie töten wollte.
    »Er muss für Sie sehr wichtig gewesen sein. Sie müssen ihn geliebt haben.«
    »Er war alles für mich. Alles, was ich hatte. Er war so jung. Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich. Aber du hast ihn verletzt. Du hast ihn betrogen. Auge um Auge. Dein Leben für seines. Bald. Sehr bald.«
    Als er auflegte, sendete sie schnell den nächsten Song. Nach der Abmoderation würde ihre Stimme wieder kräftig

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