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Der gefaehrliche Verehrer

Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beide wissen, dass du ohne mich schlecht dran wärst.«
    »Deine Arroganz ist unerträglich. Das ist genauso ärgerlich – und genauso kläglich – wie versponnenes Flehen.«
    »Ich bin lieber selbstzufrieden«, entschied er.
    »Weißt du, du bist nicht der erste Irre, den ich abschütteln muss.« Sie schnappte sich ein Weinglas, bevor sie auf und ab zu laufen begann. »In meinem Beruf wird man gut in diesen Dingen.« Sie wirbelte herum und deutete mit einem Finger auf ihn. »Du bist fast so schlimm wie dieser Junge, mit dem ich mich in Chicago herumschlagen musste. Bis heute hat er den ersten Preis in Arroganz gehalten. Aber nicht einmal er saß mit einem so dummen Grinsen auf seinem Gesicht da. Bei ihm gab es Blumen und Gedichte. Allerdings war er genau so ein Dickkopf. Ich sei auch in ihn verliebt, aber ich würde es nicht zugeben. Ich würde ihn brauchen, er müsse für mich sorgen, mich schützen, mein Leben komplett machen.« Sie beschrieb einen Kreis. »Man glaubt es nicht! Vor dir dachte ich, er könne nicht mehr überboten werden. Er hat mich im Sender verfolgt«, murmelte sie. »Er hat mich in meinem Apartment belästigt. Er hat mir sogar einen Verlobungsring geschickt.«
    »Er hat dir einen Ring gekauft?«
    Sie sah ihn warnend an. »Komm bloß nicht auf Ideen, Schlaumeier!«
    Boyd hielt seine Stimme sehr kühl, sehr ruhig. »Du hast gesagt, er hat dir einen Ring gekauft. Einen Diamanten?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Ich habe ihn nicht schätzen lassen. Ich habe ihn zurückgeschickt.«
    »Wie hieß der Mann?«
    Sie winkte ab. »Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin. Was ich dir klarmachen möchte, ist …«
    »Ich habe nach seinem Namen gefragt.«
    Er stand auf. Cilla tat verwirrt einen Schritt rückwärts. Er war jetzt nicht nur einfach Boyd. Er war jetzt jeden Zentimeter ein Cop. »Ich … Es war John irgendwie. McGill … nein, McGillis, glaube ich. Hör mal, er war einfach lästig. Ich habe das jetzt nur zur Sprache gebracht, weil …«
    »Du hast nicht mit einem John McGillis in Chicago gearbeitet.«
    »Nein.« Verärgert über sich selbst, setzte sie sich wieder. »Wir kommen vom Thema ab, Boyd.«
    »Ich sagte dir, du solltest mir von jedem erzählen, mit dem du eine Beziehung hattest.«
    »Ich hatte keine Beziehung mit ihm. Er war bloß ein Kind. Hielt mich wohl für den großen Star. Er hörte sich die Sendung an und kam nicht mehr los. Ich machte den Fehler, nett zu ihm zu sein, und er hat es falsch verstanden. Bei Gelegenheit habe ich ihm dann den Kopf zurechtgerückt, und das war es.«
    »Wie lange?« fragte Boyd ruhig. »Wie lange hat er dich belästigt?«
    Sie fühlte sich mit jeder Sekunde alberner. Sie konnte sich kaum noch an das Gesicht des Jungen erinnern. »Drei oder vier Monate vielleicht.«
    »Drei oder vier Monate«, wiederholte er, nahm sie an den Armen und zog sie auf die Füße. »Er hat das drei oder vier Monate getrieben, und du hast es mir gegenüber nicht erwähnt?«
    »Ich habe überhaupt nicht daran gedacht.«
    Er konnte kaum der Versuchung widerstehen, sie ordentlich durchzuschütteln. »Ich will, dass du mir alles über ihn erzählst, woran du dich erinnerst. Alles, was er sagte, alles, was er tat.«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Das solltest du aber.« Er ließ sie los und trat zurück. »Setz dich.«
    Sie gehorchte. Er hatte sie stärker aufgerüttelt, als er ahnte. Sie versuchte sich damit zu trösten, dass sie wenigstens nicht länger wegen einer Heirat stritten. Aber Boyd hatte sie an etwas erinnert, das sie sich für ein paar Stunden zu vergessen erlaubt hatte.
    »Na schön. Er hat nachts auf dem Markt gearbeitet, und er hat sich meine Sendung angehört. In seiner Arbeitspause rief er dann an, und wir unterhielten uns jedes Mal ein wenig. Ich spielte die Titel, die er sich wünschte. Eines Tages hatte ich dann einen Auftritt außerhalb des Senders – ich erinnere mich nicht mehr, wo –, und er zeigte sich. Er wirkte wie ein netter Junge. Drei- oder vierundzwanzig, schätze ich. Hübsch. Er hatte ein hübsches, irgendwie harmloses Gesicht. Ich habe ihm ein Autogramm gegeben. Danach fing er an, mir in den Sender zu schreiben. Gedichte zu schicken. Einfach süßes, romantisches Zeug. Nichts Aufdringliches.«
    »Weiter.«
    »Boyd, wirklich …«
    »Weiter.«
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als einen Fluch zu murmeln. »Als ich erkannte, dass es bei ihm tiefer ging, zog ich mich zurück. Er hat mich zum

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