Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil
Abstand.
Gut.
Ich lief um das Gebäude herum, bis ich am anderen Ende des Hauses in der Nähe der zerstörten Küche angelangt war, weit weg von dem Sicherheitszentrum. Ich trat in den Schatten der Bäume. Sobald ich einen passablen Weg entdeckt hatte, hüllte ich mich in Schatten und lief wie der Teufel auf die andere Seite des Hauses zurück. Aufgrund meiner Vampirgeschwindigkeit dauerte das nur ein paar Sekunden. Es hatte gereicht, um meinen Verfolger abzuschütteln. Sicher hatte der Wind bereits meinen Geruch zerstreut. Jetzt hoffte ich nur, dass er nicht zu Starr rannte, um ihm von dem Vorfall zu berichten. Da alle solche Angst vor diesem Irren hatten, konnte ich mir allerdings nicht vorstellen, dass ein einigermaßen vernünftiger Mann so etwas tun würde. Aber worauf war schon Verlass? Das Schicksal hatte es in letzter Zeit jedenfalls ganz schön bunt mit mir getrieben.
Ich blieb im Schatten einiger großer Bäume stehen und beobachtete das Gebäude. In einigen Fenstern brannte Licht. Also war der Strom noch nicht ausgeschaltet. Ich trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und hatte auf einmal Angst davor, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Mein ganzer Körper war angespannt, und ich hatte das seltsame Gefühl, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Was es war oder warum ich dieses Gefühl hatte, wusste ich nicht. Vielleicht graute mir auch nur vor dem, was mir bevorstand. Was ich tun musste , wenn wir nicht auffliegen wollten.
Ich betrachtete die Metalltüren, die den Haupteingang zur Sicherheitszentrale bildeten. Laut Grundriss war dieser Bereich wie eine Festung gebaut. Hinter den schweren Türen befand sich ein langer Korridor, den man erst durchqueren musste, bevor man den Kontrollraum erreichte.
Auch wenn auf dem Plan nichts davon stand, war es logisch, dass das Zentrum im Notfall über eine eigene Stromversorgung verfügte. Aber der Generator musste erst eingeschaltet werden. Nur wenn ich mir zu viel Zeit ließ, würde man mich über die Kameras entdecken. Darauf musste ich Acht geben.
Auf einmal erlosch das Licht in dem Gebäude. Ich wartete ein paar Sekunden, und als es aus blieb, dankte ich im Geiste Iktar und trat aus den Bäumen hervor. Obwohl ich mich in einem Bereich aufhielt, den die Kamera mit ihren Sensoren erfasste, rührte sie sich nicht.
Ich klopfte an die Metalltür. Das Geräusch schien innen widerzuhallen, aber es reagierte nicht sofort jemand.
Dann sagte eine barsche Stimme. »Ja?«
»Ich soll hier irgendwelche Berichte abholen.«
In der Tür wurde eine kleine Luke zur Seite geschoben, und blaue Augen starrten mich an. »Mädchen, wir haben hier gerade einen Stromausfall. Hier kommt niemand rein, bevor nicht der Generator läuft.«
Ich zuckte beiläufig mit den Schultern. »Gut. Dann richte ich Mr. Merle aus, dass Sie gesagt haben, ich könnte sie nicht bekommen.«
Ich wandte mich zum Gehen, und der Sicherheitsbeamte fluchte leise. »Okay, okay. Warten Sie einen Moment.«
Die Luke wurde zugeknallt und nach einigen Sekunden die Tür so weit geöffnet, dass der bewaffnete Wachmann heraustreten konnte. Es war ein großer, muskulöser Kerl mit breiten Schultern. Ich konnte nicht sagen, was er für eine Waffe in der Hand hielt. Man hatte mir zwar beigebracht, wie man Waffen benutzte, doch ich mochte sie nicht und ging ihnen möglichst aus dem Weg. Also hatte ich mir den ganzen Theoriekram von Fabrikaten und Modellen gespart.
Ehrlich, wen interessierte schon die Marke, wenn man eine Knarre vor der Nase hatte? Von so nah wirkte jede Waffe gruselig.
Ich hob langsam die Arme und gab mir große Mühe, wehrlos zu wirken. Da der Mann bewaffnet und ich nackt war, fiel mir das nicht schwer. Eigentlich war es eher schwer, nicht hilflos zu wirken, wenn man so ganz ohne alles dastand.
Während er sich hektisch umsah, hielt er die Waffe geradewegs auf mich gerichtet. Eigentlich hätte ich ihn auf der Stelle umlegen können, aber dann wären die anderen drinnen gewarnt gewesen.
Nachdem er sicher war, dass sich niemand in den Büschen versteckt hielt, öffnete er die Tür weiter und bedeutete mir einzutreten. Als ich an ihm vorbeiging, bemerkte ich einen dünnen Metalldraht um seinen Hals, der ihn vor Bewusstseinskontrolle schützen sollte, sowie ein Messer an der Seite und eine zweite Waffe, die kaum sichtbar unter der Hose an seinem Schienbein befestigt war.
»Halt«, knurrte er, bevor ich überhaupt drei Schritte getan hatte.
Ich gehorchte und atmete vorsichtig seinen Geruch ein,
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