Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil
verlangend aus seinen dunklen Augen an. Es war Verlangen nach Sex und Blut. Seinem Gerede über die angebliche Befriedigung seiner Bedürfnisse zum Trotz brannte seine Lust stärker und verführerischer als je zuvor zwischen uns.
Das verstärkte mein Gefühl, dass mehr hinter seinem Besuch steckte, als er vorgab.
»Beantworte meine Frage, Riley«, sagte er leise mit einem beinahe fordernden Unterton. »Wieso willst du nicht mit mir frühstücken?«
»Weil ich gleich zur Arbeit muss.«
»Warum?«
»Weil ich um neun Uhr anfange und ich samstags eine halbe Stunde mit diesem verdammten Zug unterwegs bin.«
Er musste nicht wissen, dass Rhoan und Liander mich hier um halb neun abholten. Das hieß allerdings, dass ich ihn vorher irgendwie aus meiner Wohnung lotsen musste. Wenn er Liander sah, war ihm sofort klar, dass wir in Starrs Kartell eindringen wollten.
Und er würde dabei sein wollen.
Ich drehte ihm den Rücken zu, holte einen Becher und die Dose mit löslichem Kaffee aus dem Schrank und füllte einige Löffel in den Becher. Eigentlich bevorzugte ich Haselnussespresso, aber den konnten wir uns bis zum Zahltag nicht leisten. Rhoan war wieder einmal zu einer seiner Einkaufstouren aufgebrochen; und wir waren so ziemlich pleite. Dafür konnte ich jetzt mit einigen hübschen Pullovern aufwarten, was ja auch nicht zu verachten war.
»Steckt Gautier hinter diesen Prellungen?«, wollte Quinn wissen.
»Nein.«
»Du lügst, Riley.«
Ich sagte nichts. Es hatte keinen Sinn.
»Dann hast du also die letzte Stufe zum Wächter erklommen?«
Ich sah ihn über meine Schulter hinweg an. »Es war nur ein Probelauf. Der richtige Kampf mit Gautier steht noch aus.«
Das stimmte, aber er starrte mich an, als wüsste er, dass ich ihm nicht die ganze Wahrheit sagte.
Als Werpir war ich mit starken Psi-Kräften ausgestattet und konnte mich im Allgemeinen davor schützen, dass ein Vampir in mein Bewusstsein eindrang, aber gegen diesen Vampir war ich machtlos. Wir hatten nicht nur sein Blut miteinander geteilt, sondern eine Verbindung zwischen uns aufgebaut, die weder durch weite Entfernungen noch durch Abwehrtechniken beeinträchtigt wurde. Aufgrund dieser Verbindung war es für ihn ebenso leicht, meine Gedanken zu lesen, wie Blut zu trinken.
Deshalb hatte ich meine Schutzschilde ganz hochgefahren. Ich wusste nicht, ob das etwas half, denn ich würde sicher nicht das Risiko eingehen und seine Gedanken lesen.
»Ist man nicht normalerweise mit der Ausbildung fertig, nachdem man gegen Gautier gekämpft hat? Wieso gehst du also heute hin?«
»Ist das so wichtig?«
Er zuckte betont gelassen mit den Schultern, wovon ich mich nicht im Geringsten täuschen ließ. »Ich bin nur neugierig.«
»Das stimmt. Es ist ungewöhnlich. Aber ich bin ja auch kein normaler Wächteranwärter, oder?«
»Nein.«
Der Unterton in seiner Stimme gab mir zu denken, aber in dem Augenblick pfiff der Wasserkessel, und ich wandte mich ab, um den Kaffee aufzubrühen.
Was sich als schwerer Fehler erweisen sollte.
Denn er ließ seine Arme um meine Taille gleiten, was meine Hormone sehr freute.
»Wieso glaubst du mir nicht, dass ich einfach nur hier bin, um dich zu sehen?« Er strich mit den Lippen seitlich über meinen Hals. Ich erschauerte vor Wonne bis in die Zehenspitzen.
Meine Hormone jubelten schon bei der Aussicht auf ein bisschen Vampirliebe, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass er nicht nur meinetwegen gekommen war.
»Wieso lässt du zwei Monate nichts von dir hören und stehst dann plötzlich hier auf der Matte?«
»Wir haben uns gesehen.«
»Eine Nacht in zwei Monaten? Das reicht wohl kaum, um eine Mücke bei Laune zu halten, ganz zu schweigen von einer Werwölfin.«
»Die Leitung eines multinationalen Unternehmens erfordert eben manchmal mehr Zeit, als mir lieb ist.« Er schob den schmalen Träger meines Tops zur Seite, strich mit den Lippen über die Region zwischen Schulter und Nacken und hinterließ eine heiße Spur auf meiner Haut. »Wir haben ausgemacht, dass du mit anderen zusammen sein kannst, solange ich nicht da bin. Ich bin sicher, du musstest nicht darben.«
»Oh, nein. Ganz sicher nicht.« Ich versuchte mich auf meinen Kaffee zu konzentrieren, aber das war verdammt schwer, wenn er so dicht, so warm und so unglaublich verlockend hinter mir stand. »Du hattest noch nicht einmal Zeit, eine Nachricht zu hinterlassen?«
»Wieso sollte ich, wenn wir nachts erotische Träume geteilt haben?« Er schob mit den Fingerspitzen den
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