Der gefangene Stern
hat hier immer etwas Bargeld.“ Es war ihr ein wenig unangenehm, aber sie führte ihn trotzdem in die Küche. „Junge, sie wird vielleicht entsetzt sein, das zu sehen. Bailey liebt Ordnung. Sie ist davon geradezu besessen. Diese Küche.“ Sie kickte ein paar Dosen über den Boden, der mit Mehl, Zucker und Kaffeepulver bedeckt war. „Normalerweise würdest du in ihrem Toaster nicht einen Krümel finden.“
„Ich würde sagen, wir alle haben im Moment ein größeres Problem als gute Haushaltsführung.“
„Richtig.“ M.J. bückte sich, um eine Suppendose aufzuheben. „Das ist eine von ihren Aufbewahrungsbüchsen“, erklärte sie, als sie den Deckel abnahm. „Ihr Bargeld hat sie auch nicht mitgenommen.“ Die Tatsache erleichterte sie. „Sie ist also seitdem vermutlich nicht zurückgekommen. Hey!“ Sie entriss ihm die Dose wieder, doch er hatte das Geld bereits herausgenommen. „Leg das sofort zurück.“
„Hör zu, wir können es nicht riskieren, unsere Kreditkarten zu benutzen. Also brauchen wir Geld. Bargeld.“ Er steckte ein angenehm dickes Bündel in seine Tasche. „Du kannst es ihr zurückzahlen.“
„Ich? Du hast es genommen.“
„Unwichtige Details“, murrte er. „Lass uns gehen. Hier ist nichts, und wir sollten unser Glück nicht herausfordern.“
„Ich könnte ihr eine Nachricht hinterlassen, für den Fall, dass sie zurückkommt. Hör auf, mich zu ziehen.“
„Sie wäre vielleicht nicht die Einzige, die zurückkommt.“ Er zerrte sie durch die Tür auf die Treppe zu.
„Ich muss nach Grace sehen.“
„Eine Freundin nach der anderen, M.J. Wir verschwinden jetzt erst mal wieder für eine Weile aus der Schusslinie.“
„Ich könnte sie anrufen. Mit deinem Autotelefon. Jack, wenn Bailey und ich in der Tinte stecken, dann tut Grace es auch.“
„Alle für einen, einer für alle, wie?“
„Und?“ Sie lief auf die Hintertür zu. „Ich muss Kontakt zu ihr aufnehmen. Sie hat ein Haus in Potomac. Ich glaube aber nicht, dass sie dort ist. Ich glaube, sie ist in ihrem Haus in den Bergen, aber …“
„Still.“ Vorsichtig öffnete er die Tür und ließ den Blick über das ruhige Nebengelände schweifen. Bisher war alles gelaufen wie geschmiert. Das machte ihn misstrauisch. „Sei einfach still, bis wir hier weg sind, okay? Mein Gott, du hast vielleicht ‘ne große Klappe.“
Sie knurrte, als er sie nach draußen zog. „Ich verstehe das Problem nicht. Wer auch immer nach Bailey und dem Diamanten gesucht hat, er ist weg.“
„Was nicht heißt, dass sie nicht zurückkommen.“ Plötzlich sah er das Chrom des Lieferwagens im Mondlicht aufblitzen. „Manchmal hasse ich es, recht zu haben! Lauf!“, schrie er und stieß sie nach vorn.
Er wirbelte herum, um ihr den Rücken zu decken, und betete kurz, dass sie nicht gesehen worden waren. Leider musste er feststellen, dass Gott momentan offenbar mit anderem beschäftigt war, denn die Tür des Lieferwagens ging auf. Jack zog die Pistole, schoss einmal, dann jagte er hinter M.J. her.
Er konnte nur hoffen, dass der Schuss ihre Verfolger zum Nachdenken angeregt hatte.
„Ich sagte, lauf!“, schrie er, als er sie überholte.
„Ich habe einen Schuss gehört. Ich dachte …“
„Nicht denken. Laufen.“ Er packte ihre Hand und war erleichtert, dass sie kein Problem damit hatte, sein Tempo mitzuhalten.
Sie stürmten zwischen den Gärten hindurch, diesmal zeigte der Hund ein deutlich größeres Interesse an ihnen. Obwohl er keine Schritte hinter sich hörte, verlangsamte Jack die Geschwindigkeit nicht. An der Straße angekommen, sah er sich hastig um und rannte weiter. „Rein“, schrie er nur, während er auf die Fahrerseite seines Wagens sprintete.
Das hätte er ihr nicht sagen müssen. M.J. riss bereits die Tür auf und hechtete ins Auto.
„Sie sind uns nicht gefolgt“, keuchte sie. „Das ist nicht gut. Sie hätten uns folgen sollen.“
„Halt dich fest.“ Er trat aufs Gas und schoss auf die Straße, genau in dem Moment, in dem der Lieferwagen um die Ecke raste. „Halt dich irgendwo fest.“
Irgendwie gelang es Jack, den großen Wagen herumzureißen, eine Kehrtwende zu machen und mit quietschenden Reifen die Straße hinunterzujagen.
Er nahm die erste Abfahrt und warf ihr die Pistole zu. „Kannst du schießen?“
„Ja.“
„Hoffen wir, dass du nicht schießen musst. Schnall dich an, wenn es geht.“ Gleich darauf jagte er mit dem Oldsmobile um eine Ecke. M.J.s Ellbogen knallte gegen das Armaturenbrett. „Und zeig
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