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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Lust.“
    „Und hilft uns das weiter?“
    „Nicht besonders.“ Nachdem er das Buch in seine Tasche gesteckt hatte, ließ er den Blick wachsam über den Terminal schweifen. „Aber irgendjemand, den Ralph unter Druck gesetzt hat, hat den Spieß umgedreht. Oder, was noch wahrscheinlicher ist, jemand, der von Ralphs kleinem Nebenjob wusste, hat diese Information für sich behalten, bis sie ihm nützlich wurde.“
    „Und dann haben sie ihn umgebracht“, beendete M.J. die Überlegung. Ihr Magen krampfte sich zusammen. „Wer auch immer es war, er ist nicht nur hinter Ralph her. Sondern auch hinter Bailey. Wir müssen sie finden.“
    „Das ist unser nächster Halt.“ Jack nahm ihre Hand.

6. KAPITEL
    D a M.J. wusste, welches Risiko sie eingingen, nahm sie sich fest vor, auf keinen Fall auch nur eine von Jacks Anweisungen zu hinterfragen. Schließlich war er der Experte.
    An dieses Gelöbnis hielt sie sich exakt eine halbe Stunde.
    „Warum fährst du nur im Kreis?“, fragte sie. „Du hättest hier links abbiegen müssen. Hast du vergessen, wie man zu mir kommt?“
    „Nein, das habe ich nicht vergessen. Ich vergesse nie einen Weg.“
    Sie verdrehte die Augen. „Tja, auch wenn du eine Straßenkarte im Kopf hast, bist du gerade falsch abgebogen.“
    „Nein, bin ich nicht.“
    Männer, dachte sie. „Ich wohne schließlich hier. Wir müssen in diese Richtung fahren.“
    Er hatte sich geschworen, geduldig mit ihr zu sein. Sie stand schließlich unter enormem Stress, und sie hatten beide einen langen, harten Tag hinter sich. Doch seine guten Vorsätze lösten sich genauso in Luft auf wie M.J.s Gelöbnis.
    „Ich weiß, wo du wohnst“, blaffte er. „Ich habe deine Wohnung zwei Stunden lang beobachtet, während du Klamotten kaufen warst.“
    „Ich hab keine Klamotten gekauft. Ich war einkaufen , das ist etwas vollkommen anderes. Außerdem hast du meine sehr einfache Frage nicht beantwortet.“
    „Hältst du eigentlich jemals die Klappe?“
    „Und bist du jemals etwas anderes als unhöflich?“
    Vor einer Ampel bremste er ab. „Wenn du wissen willst, warum ich herumfahre, dann verrate ich es dir gern. Weil zwei Typen mit Schießeisen in einem Lieferwagen nach uns suchen. Vor allem aber suchen sie momentan nach diesem Auto, und wenn sie zufällig hier in der Gegend sind, würde ich sie gern sehen, bevor sie uns sehen. Und der Grund dafür ist, dass ich heute Nacht nicht erschossen werden möchte. Ist das verständlich genug?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“
    Darauf brummte er nur, fuhr langsam einen Block weiter, hielt an der Seite und stellte den Motor ab.
    „Warum hältst du hier an? Wir sind noch einige Straßen von meinem Haus entfernt. Sieh mal, Jack, falls dein Testosteronspiegel gesunken ist und du dich verfahren hast, werde ich mich nicht darüber lustig machen. Ich kann …“
    „Ich habe mich nicht verfahren. Ich verfahre mich nie. Ich weiß, was ich tue.“ Er öffnete das Handschuhfach.
    „Warum dann …“
    „Wir gehen zu Fuß“, erklärte er ihr, nahm eine kleine Taschenlampe und eine .38er heraus. Dabei stellte er sicher, dass sie die Waffe sah, indem er besonders sorgfältig die Sicherung überprüfte. Sie blinzelte nicht einmal.
    „Das ergibt doch keinen Sinn. Wenn wir …“
    „Wir machen es so, wie ich es sage.“
    „Oh, welch große Überraschung. Ich frage ja nur …“
    „Und ich bin es leid, Fragen zu beantworten, wirklich leid. Also gut, ein letztes Mal: Wir gehen diese Straße runter, dann zwischen den beiden Gärten durch, um das Gebäude an der nächsten Straßenecke herum und dann durch die Hintertür in dein Haus. Und wir gehen zu Fuß, weil wir so schwieriger zu entdecken sind, falls die Typen dein Haus beobachten.“
    Einen Moment dachte sie darüber nach, dann nickte sie. „Nun, das ist tatsächlich sinnvoll.“
    „Danke, besten Dank.“ Auf einmal nahm er M.J.s Tasche und leerte ihre Geldbörse aus.
    „Was zum Teufel tust du da? Das ist mein Geld.“ Sie riss die Geldbörse an sich, während er die Scheine in seine Tasche steckte und den Diamanten folgen ließ.
    Völlig entsetzt starrte sie ihn an. „Gib ihn mir. Bist du vollkommen irre geworden?“ Sie versuchte, ihn zu packen, doch Jack schob sie einfach wieder zurück auf den Sitz, hielt sie dort fest und riskiert erneut eine blutige Lippe, indem er sie küsste. Wie ein Aal wand sie sich unter seinem Griff, murrte irgendwelche Verwünschungen und schlug ihm

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