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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ausrüstung die in ihrem Lieferwagen haben. Und noch sind sie in der Nähe. Vielleicht fällt uns morgen was ein.“
    Weil sie wusste, dass er nicht mit sich reden lassen würde, rieb sie rastlos die Hände über ihre Knie. „Jack, mir ist klar, was du riskiert hast, indem wir in Baileys Wohnung gegangen sind, nur um mich zu beruhigen. Ich weiß das wirklich zu schätzen.“
    „Gehört zum Service.“
    „Ach ja?“
    Er sah sie an. „Verdammt nochmal, nein. Ich sagte, ich will nicht darüber sprechen.“
    „Ich spreche auch gar nicht darüber.“ Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit den unerwarteten Gefühlen umgehen sollte, die sie gerade überwältigten. „Ich will mich nur bedanken.“
    „Gut, bitte sehr. Pass auf, ich fahre jetzt zurück zu Bates Motel. Bist du eher hungrig oder eher müde?“
    Darüber zumindest musste sie keine Sekunde lang nachdenken. „Hungrig.“
    „Gut, ich auch.“
    Dafür musste sie über eine Menge anderer Dinge nachdenken. Ihre Freundin war verschwunden, sie hatte einen blauen Diamanten in der Tasche – oder vielmehr Jack –, und es war auf sie geschossen worden.
    Hinzu kam, dass sie befürchtete, sich gerade in einen groben, überheblichen Kopfgeldjäger zu verlieben, der fahren konnte wie ein Geisteskranker und küsste wie ein Gott.
    Ein heißer, verschwitzter Gott.
    Und sie kannte gerade mal seinen Namen.
    M.J. war keine romantisch veranlagte Frau, und auch nicht weltfremd. Aber sie war ehrlich. Ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass ihr nicht nur von außen Gefahr drohte, sondern vor allem von innen, von ihrem eigenen Herzen.
    Er zitterte vor Wut. Stümper. Es war einfach nicht akzeptabel, dass er ausschließlich von Stümpern umgeben war. Sicher, er hatte diese Männer schnell angeheuert, nur auf eine vage Empfehlung hin. Aber ihre Unfähigkeit, diesen kleinen Fall zu Ende zu bringen und eine einzige Frau aufzuspüren, war einfach unfassbar.
    Dass er selbst locker mit ihr fertig geworden wäre, daran zweifelte er keine Sekunde. Aber er konnte es nicht riskieren, aus der Deckung zu kommen. Er stand auf der Terrasse und versuchte, sich mit einem Glas Wein von der Farbe frischen Bluts zu beruhigen.
    Teilweise war er selbst schuld. Er hätte diesen Jack Dakota genauer unter die Lupe nehmen müssen. Aber die Sache eilte, und er war davon ausgegangen, dass dieser idiotische Kautionsagent in der Lage war, seine Befehle zu befolgen.
    Offenbar war Jack Dakota zwar nicht besonders clever, aber halsstarrig. Und die Frau, M.J. O’Leary, hatte unverschämtes Glück. Aber das konnte sich ändern.
    Dafür würde er schon sorgen.
    Auf die gleiche Art, wie er sich um Bailey James kümmern würde. Sie musste irgendwann schließlich wieder auftauchen. Er war bereit. Und Grace Fontaine … zu schade.
    Nun, er würde den dritten Stein auch noch aufspüren.
    Bald würden sie alle ihm gehören, und dann musste jeder, der versucht hatte, ihn aufzuhalten, bezahlen.
    Der zarte Stiel des Weinglases zerbrach. Glas fiel zur Erde, und Wein spritzte. Grimmig lächelnd beobachtete er, wie die rote Flüssigkeit in den Rissen der Terrasse versickerte.
    Er schwor sich, dass mehr als Blut fließen würde.
    Und zwar bald.

7. KAPITEL
    S ie gingen in das kleine Restaurant in der Nähe des Motels. Eine müde Bedienung namens Midge servierte ihnen starken Kaffee. Die Jukebox spielte einen sehr alten Countrysong, es roch nach Bratfett. Frühstück wurde 24 Stunden lang serviert.
    „Das ist fast zu perfekt“, staunte M.J., nachdem sie sich Eier mit Speck und Bratkartoffeln bestellt hatte. „Sie sieht sogar wie eine Midge aus – fleißig, kompetent und freundlich. Ich habe mich schon immer gefragt, ob die Menschen sich passend zu ihren Namen entwickeln. Wie Bailey – kühl, ordentlich, klug. Oder Grace, elegant, feminin und großzügig.“
    Jack rieb sich über das stoppelige Kinn. „Und wofür steht dann M.J.?“
    „Für nichts.“
    „Natürlich. Mary Joe. Melissa Jane, Margaret Joan. Also was?“
    Sie trank ihren Kaffee. „Das sind nur Initialen.“
    Er lachte. „Wenn du mal betrunken bist, wirst du es mir schon verraten.“
    „Dakota, ich stamme von einer langen Ahnenreihe irischer Pub-Besitzer ab. Du wirst mich nie betrunken erleben. Das hat noch niemand geschafft.“
    „Das wird sich noch zeigen – vielleicht in deinem Pub. Dunkles Holz?“, fragte er mit einem halben Lächeln. „Jede Menge Messing? Irische Live-Musik an den Wochenenden?“
    „So ist es.“
    „Und da es dein Laden ist,

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