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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Arroganz.«
    »Ich fahre hin, und wir kehren gleich wieder um. Du überlegst es dir nicht anders und gehst mit ihnen hinein?«
    »Nein«, sagte Karim und klopfte ihm auf die Schulter. »Los! Ich will den großen Augenblick genießen. Ich will sehen, wie sie ins Haus eindringen.«
    Hakim nahm den Fuß von der Bremse und stieg aufs Gas. Sie fuhren bis zur Ecke des Gebäudes und bogen dann links ab. Auf dieser Seite führten zwei Flügel nach hinten und bildeten ein V. Der Suburban war über einen Randstein gesprungen, hatte einen Fahnenmast umgefahren und war etwa fünfzehn Meter vor dem Haupteingang zum Stillstand gekommen. Die Männer stürmten in einer Reihe mit erhobenen Waffen auf den Eingang zu. Ein Mann und eine Frau kamen heraus und traten zur Seite, um Platz zu machen. Der Führungsmann ignorierte sie, doch der Zweite schwenkte seinen M4-Karabiner
herum und jagte den beiden Leuten eine Kugel in den Kopf.
    »Sieh sie dir an«, sagte Karim voller Stolz. Er sah den Männern nach, als sie im Haus verschwanden, dann hörte er immer wieder Schüsse von drinnen. Sein Blick ging an der Fassade zum fünften Stock hinauf. Dorthin waren seine Männer unterwegs. In das Herz von Amerikas Kampf gegen den Islam. Das würde in den Medien nicht die Aufmerksamkeit finden wie die Explosionen vorher, doch es würde die Amerikaner noch viel empfindlicher treffen. Karim konnte die innere Anspannung kaum ertragen, wenn er daran dachte, dass da drinnen im National Counterterrorism Center in diesem Augenblick Amerikas beste Kräfte versammelt waren. Sie waren hier, um auf die Krise zu reagieren und um die Leute zu finden, die in diesem Augenblick an ihrer Schwelle standen. Der Schock würde enorm sein. Wenn er nur mit eigenen Augen die Gesichter der arroganten Amerikaner hätte sehen können, wenn sie von seinen Männern niedergemäht wurden.
    »Ich fahre jetzt«, sagte Hakim.
    »Warte«, erwiderte Karim, während er mit großen Augen aus dem Fenster sah. Er hörte die erste Explosion und verspürte den Drang, seinen Männern zu folgen. Der Wagen setzte sich in Bewegung. »Ein bisschen noch.«
    Hakim stieg auf die Bremse und drehte sich um. »Entweder wir fahren, oder du steigst aus.«
    »Gut«, antwortete Karim mit trauriger Stimme. »Fahr los.«

72
    Rapp wollte gerade hinaufgehen, als Barbara Lonsdale mit zwei Agenten des Secret Service zur Tür hereinkam. Die stets so perfekt gestylte Senatorin sah ziemlich mitgenommen aus. Als Rapp näher zu ihr trat, sah er, dass sie geweint hatte. Ihm kam der Gedanke, dass sie wahrscheinlich mehr als alle anderen darüber wusste, wer unter dem Trümmerhaufen lag, wo einst das Lieblingsrestaurant vieler Senatoren gestanden hatte. Einige dieser Leute waren zweifellos ihre Freunde gewesen.
    Vor einigen Jahren noch hätte Rapp nicht das geringste Mitgefühl für diese Frau empfunden, aber mit zunehmendem Alter war ihm klargeworden, dass die meisten Akteure auf der politischen Bühne nichts Böses wollten. Es war ganz einfach so, dass sie die Bedrohung herunterspielten oder ignorierten. Einige waren so naiv, zu glauben, dass die Terroristen sich schon beruhigen würden, wenn man sie nur besser verstehen lernte. Andere, wie Lonsdale, meinten wiederum, dass die buchstabengetreue Umsetzung der Gesetze das Wichtigste sei. Dass Amerika als Nation nicht auf dieselbe Stufe herabsinken durfte wie die Terroristen. Rapp, der ständig mit der Zerstörung konfrontiert war, die von diesen Gruppen ausging, fand eine solche Einstellung zwar ehrenhaft, aber wenig zielführend.
    Rapp blickte in ihre traurigen blutunterlaufenen Augen und fragte sich, ob sie nach der Ermordung ihrer Kollegen die Dinge nun ein bisschen anders sehen würde. »Senatorin Lonsdale«, sagte er mit höflicher Stimme, »danke, dass Sie gekommen sind.«

    Lonsdale blickte sich nervös um. »Wo sind sie?«, fragte sie.
    »Wie bitte?«, fragte Rapp verständnislos.
    »Die Männer, die Sie gefasst haben«, sagte sie und sah ihm zum ersten Mal direkt in die Augen. »Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen. Er hat mir gesagt, dass Sie vier Männer in Gewahrsam haben.«
    Rapp fragte sich, ob diese Politiker es denn nie schafften, auch einmal den Mund zu halten. »Senatorin, ich möchte zuerst die Videokonferenz mit al-Haq machen. Vielleicht kann ich dann …«
    »Ich will sie sehen! Jetzt gleich!«, beharrte Lonsdale entschieden.
    Rapp war überrascht vom Nachdruck ihrer Forderung. »Ich kann Ihnen versichern, wir kümmern uns um sie,

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