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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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viele Leute wie möglich zu töten; sie sollten den Raum durchqueren und dabei in einem 360-Grad-Radius auf alles feuern, was sich bewegte. Dreißig Sekunden vor der Detonation sollten sich die Männer verteilen, um eine möglichst große Explosionswirkung zu erzielen. Sie hofften, dass das Dach des Gebäudes weggerissen wurde, dass eventuelle Überlebende getötet wurden und die gesamte Zentrale unbrauchbar gemacht wurde. Wenn der eine oder andere unter ihnen zögern sollte, seine Mission auszuführen
oder sie auf stärkeren Widerstand stießen als erwartet, dann sollte Farid den Hauptzünder betätigen.
    Wie er nun auf dem Rücken lag und sich zu erklären versuchte, was gerade geschehen war, kam ihm dieser Gedanke in den Sinn. Er konnte nicht verstehen, was schiefgegangen war. Die SWAT-Uniformen waren die ideale Tarnung gewesen. Alle Sicherheitsleute und Agenten erstarrten, als sie sie sahen. Genau wie Karim es vorhergesagt hatte. Alle außer diesem Mann, der da über ihm stand. Farid erinnerte sich noch, wie er mit dem Daumen auf den Knopf des Magazinauswurfs drückte und nach einem frischen Magazin griff. Da fiel ihm auf, dass das Gewehrfeuer auf einmal aufgehört hatte. Er spürte, dass sich hinter ihm etwas bewegte, und dann war da dieser stechende Schmerz im Rücken. Er ließ das Gewehr fallen, sank zu Boden und blieb auf dem Rücken liegen.
    Und wie er nun dalag, merkte er, dass er seine Beine nicht mehr spürte. Er versuchte sie zu bewegen, doch es war, als würde irgendein großes unsichtbares Gewicht auf ihnen lasten. Farid hob den Kopf und blickte an seinem Körper hinunter. Alles schien in Ordnung zu sein. Er versuchte noch einmal verzweifelt, die Beine zu bewegen, als ihm die bittere Erkenntnis kam, dass er gelähmt war. Der stechende Schmerz, den er gespürt hatte, war zweifellos von Kugeln gekommen, die seine Wirbelsäule durchdrungen hatten. Immerhin stellte Farid fest, dass er seine Arme noch gebrauchen konnte. Er stellte sich einen Moment lang vor, im Rollstuhl zu sitzen, ehe ihm bewusst wurde, wie dumm der Gedanke war. Sie trugen schließlich alle ihre Westen.
    Farid drehte den Kopf zur Seite, um zu sehen, was mit den anderen war. Was er sah, war ein Durcheinander
von schwarzen Stiefeln, Westen, Handschuhen und Helmen. Sie waren alle tot. Der Mann, der über ihm stand, rief den anderen etwas zu, und da erinnerte sich Farid an Karims Befehl. Wenn es danach aussah, dass sie überwältigt wurden, hatte Karim gemeint, dann sollte er kein Risiko eingehen. Er sollte den Hauptschalter betätigen und alle Sprengwesten zünden. Er fragte sich, wie viel Zeit vergangen war, seit sie das Tor passiert hatten. Farid versuchte sich zu erinnern, wo er den Zünder hatte. Alles andere hatten sie wieder und wieder geübt, aber das war ein Detail, das dem Plan erst in letzter Minute hinzugefügt worden war. Er griff nach seiner Weste, als ihm einfiel, dass er den Zünder in die Beintasche am linken Oberschenkel gesteckt hatte. Seine Hand tastete nach dem Gerät, da kam plötzlich ein lauter Knall, und dann ein brennender Schmerz in seinem Ellbogen.

74
    Rapp stand über dem letzten Mann und überblickte das Schlachtfeld, seine Waffe auf die herausgesprengte Eingangstür gerichtet, weil er fürchtete, dass jeden Moment weitere Männer hereinstürmen könnten. Von allen Seiten hörte er Schreie und Stöhnen. Zu seiner Rechten tauchte Art Harris mit blutbeflecktem Hemd aus seinem Büro auf. Er stieg etwas unsicher über die Glasscherben, schien aber nicht schwer verletzt zu sein. Rapp hatte eine Kugel in der Kammer und acht weitere im Griff. Er nahm das halbverbrauchte Magazin heraus und schob ein frisches ein.

    Immer mehr Leute tauchten auf. Rapp sah, dass einige von ihnen eine Pistole in der Hand hielten. »Art!«, rief er. »Geh mit ein paar Leuten zur Tür und sichere sie!«
    Harris rief einigen seiner Kollegen Anweisungen zu.
    Aus dem Augenwinkel sah Rapp, dass sich unter ihm etwas bewegte. Er blickte hinunter und sah, dass der Mann am Boden nach irgendetwas in seiner Tasche griff. Das Bild einer Granate tauchte in Rapps Gedanken auf. Er schwenkte seine 9-mm-Pistole nach unten und jagte dem Mann eine Kugel in den Ellbogen. Der Arm machte einen Ruck, dann lag er leicht verkrümmt am Boden. Die Finger zuckten, als der Mann sie zu gebrauchen versuchte.
    Rapp trat auf seinen anderen Arm, beugte sich hinunter und griff nach der Tasche, aus der der Mann etwas hatte nehmen wollen. Es war ein kleiner Gegenstand. Rapp

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