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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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mit mir passiert ist, und ich war, bei aller Bescheidenheit, der Beste. Wenn dieser Einsatz nicht so überaus wichtig für die gesamte Menschheit und das Erdvolk wäre, würde ich dich gar nicht gehen lassen.«
    Juliet strich ihrem Bruder über die Wange. »Ich werde bestimmt vorsichtig sein.«
    Sie stiegen aus. Holly schwebte im Schutz des Sichtschilds anderthalb Meter über dem Gewimmel von Geschäftsreisenden und Urlaubern. Mulch hatte eine neue Schicht Sunblocker aufgetragen, und der Gestank stieß jeden in der Umgebung ab, dem er in die Nase stieg.
    Butler berührte Artemis an der Schulter. »Wird alles gut gehen?«
    Artemis zuckte die Achseln. »Ich weiß es wirklich nicht. Ohne Sie an meiner Seite kommt es mir vor, als würde mir ein Arm oder ein Bein fehlen.«
    »Juliet wird auf Sie aufpassen. Sie hat einen ungewöhnlichen Stil, aber sie ist eine Butler.«
    »Diese eine Operation noch, alter Freund. Dann werde ich keinen Leibwächter mehr brauchen.«
    »Zu schade, dass Holly diesen Spiro nicht einfach über den Würfel mit dem Blick hypnotisieren konnte.«
    Artemis schüttelte den Kopf. »Das hätte nicht funktioniert, selbst wenn es uns gelungen wäre, die Verbindung aufzubauen. Bei einem so starken Charakter wie Spiro braucht eine Elfe Augenkontakt, um den Blick erfolgreich anzuwenden. Und bei dem Kerl will ich kein Risiko eingehen. Er muss ausgeschaltet werden. Er könnte noch Schaden anrichten, selbst wenn die Unterirdischen ihn umsiedeln würden.«
    »Und was ist mit Ihrem Plan?«, fragte Butler. »Nach allem, was Sie mir erzählt haben, ist er ziemlich kompliziert. Sind Sie sicher, dass er funktioniert?«
    Artemis zwinkerte ihm unbeschwert zu, eine höchst ungewöhnliche Geste. »Ja, bin ich«, sagte er. »Vertrauen Sie mir. Ich bin ein Genie.«
     
    * * *
     
    Juliet steuerte den Lear-Jet über den Atlantik. Holly saß auf dem Sitz des Kopiloten und bestaunte das Cockpit.
    »Netter Vogel«, sagte sie.
    »Ja, nicht übel«, erwiderte Juliet und schaltete auf Autopilot. »Aber wahrscheinlich ein Witz im Vergleich zu euren Shuttles, oder?«
    »Die ZUP hält nichts von Komfort«, sagte Holly. »In einem Dienstshuttle ist nicht mal genug Platz für einen Gnomenhintern.«
    »Braucht man den denn?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Holly musterte Juliet eingehend. »Du bist ganz schön erwachsen geworden in den anderthalb Jahren. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du noch ein kleines Mädchen.«
    Juliet lächelte. »In anderthalb Jahren kann viel passieren. Ich habe die meiste Zeit damit verbracht, mit großen, behaarten Männern zu ringen.«
    »Du solltest dir mal einen unterirdischen Ringkampf ansehen. Zwei muskelbepackte Gnomen, die in einer Schwerelosigkeitskammer übereinander herfallen. Nicht gerade ein schöner Anblick. Ich schicke dir mal eine DVD.«
    »Nein, das wirst du nicht.«
    Holly fiel die Erinnerungslöschung wieder ein. »Stimmt«, sagte sie. »Das werde ich nicht.«
     
    * * *
     
    Im Passagierbereich des Lear-Jet ließ Mulch die glorreichen alten Zeiten auferstehen.
    »He, Artemis«, sagte er, den Mund voller Kaviar. »Weißt du noch, wie ich Butler beinahe mit einer Gasattacke den Kopf abgerissen hätte?«
    Artemis lächelte nicht. »Und ob ich mich erinnere, Mulch. Sie waren der Sand im ansonsten wunderbar geschmierten Getriebe.«
    »Um ehrlich zu sein, war es ein Unfall. Ich war einfach nervös. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass der Große da war.«
    »Wie tröstlich. In Stücke gerissen von einem Verdauungsproblem.«
    »Und erinnerst du dich noch, wie ich dir in den Koboi-Laboratorien das Leben gerettet habe? Wenn ich nicht gewesen wäre, säßest du jetzt in Howler's Peak hinter Gittern. Was würdest du bloß ohne mich tun?«
    Artemis schlürfte Mineralwasser aus einem Kristallglas. »Wahrscheinlich ein friedliches Leben führen, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.«
    Holly kam zu ihnen nach hinten. »Wir sollten uns jetzt besser um deine Ausrüstung kümmern. Wir landen in einer halben Stunde.«
    »Gute Idee.«
    Holly leerte ihre Tasche auf dem Tisch in der Mitte. »Okay, was brauchen wir? Das Halsmikro und die Iriskamera.«
    Sie nahm etwas aus dem Stapel, das wie ein rundes Pflaster aussah, löste die Klebefolie und drückte Artemis das Ding auf den Hals. Es nahm sofort seine Hautfarbe an.
    »Chamäleonlatex«, erklärte Holly. »Nahezu unsichtbar. Vielleicht würde eine Ameise es bemerken, die über deinen Hals krabbelt, aber sonst... Außerdem ist das Material

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